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FPÖ OÖ: Haimbuchners nachhaltiger Narrensaum

Am Sams­tag, 29. 8., hielt die FPÖ Ober­ös­ter­reich in Wels ihre Wahl­kampf­auf­takt­ver­an­stal­tung ab. Von 4.000 blau­en Fans lie­ßen sich die Red­ner mit Paro­len vom ‚Schla­raf­fen­land für Ein­wan­de­rer‘ und dem ‚neu­en Zeit­al­ter‘ nach einem Wahl­er­folg der FPÖ begeis­tert abfei­ern. Unter den Fans etli­che, die der FPÖ-Spi­t­­zen­­kan­­di­­dat Haim­buch­ner in der Ver­gan­gen­heit als ‚rech­ten Nar­ren­saum‘ bezeich­net hat. Der […]

2. Sep 2015

„Die FPÖ hat eben die­sen Nar­ren­saum, den gibt es. Bei uns schaut man natür­lich — auch zu Recht — mit Argus­au­gen auf die­sen Rechts­au­ßen-Rand. Ich gebe das offen zu, wir haben da ein Pro­blem”. Die­se Sät­ze Haim­buch­ners stam­men aus dem Mai 2013. Damals hat­te die FPÖ OÖ gera­de eini­ge Pro­ble­me mit eini­gen Funk­tio­nä­ren, die mit eini­gen ihrer Aus­sa­gen und Akti­vi­tä­ten „ein­schlä­gig“ auf­ge­fal­len waren. Vor­her gab es auch schon eini­ge und nach­her auch.


Brau­ner Gatsch
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Die FPÖ OÖ hat da gewis­ser­ma­ßen eine ein­schlä­gi­ge Tra­di­ti­on –man den­ke etwa nur an die jah­re­lan­ge Unter­wan­de­rung des RFJ durch Akti­vis­ten des neo­na­zis­ti­schen Bun­des Frei­er Jugend (BfJ). Mitt­ler­wei­le gibt es nicht län­ger eine Unter­wan­de­rung der FPÖ OÖ durch frü­he­re BfJ-Akti­vis­ten – eini­ge von ihnen sind wohl­be­hal­ten in der FPÖ OÖ ange­kom­men. Sogar beim Wahl­kampf­auf­takt der FPÖ haben wir einen der bekann­tes­ten BfJ Akti­vis­ten ent­de­cken dürfen.

Nein, das war nicht der Neo­na­zi, der beim Wahl­kampf­auf­takt der FPÖ OÖ mit dem Lei­berl „Vize­welt­meis­ter 1945“ her­um­ge­lau­fen ist. Der ist auch dem ÖVP-Lan­des­haupt­mann Püh­rin­ger auf­ge­fal­len. In einer TV-Kon­fron­ta­ti­on am 1.9. hielt Püh­rin­ger dem FPÖ Spit­zen­kan­di­da­ten ein Foto mit dem Neo­na­zi vor und sag­te „Bit­te sor­gen Sie dafür, dass sol­che Signa­le in die­sem Land nicht gesen­det wer­den” (OÖN, 2.9.2015). Er kön­ne Haim­buch­ner auch eine gan­ze Rei­he von Zita­ten von FPÖ-Funk­tio­nä­ren vor­le­sen, die die­ses Land besu­deln – so Püh­rin­ger laut OÖN.

Men­schen mit NS- Gesin­nung hät­ten bei den Frei­heit­li­chen „natür­lich nichts ver­lo­ren“, so Haim­buch­ner in sei­ner Ant­wort. Natür­lich nicht! Aber war­um tum­meln sie sich dann aus­ge­rech­net bei FPÖ-Veranstaltungen?

„Man sieht es ja nicht jedem an, was er denkt, was er für eine Ver­gan­gen­heit hat, ob er ein Rechts­extre­mist ist oder neo­na­zis­ti­sche Ideen hat“, erklär­te Haim­buch­ner 2013 dem „Stan­dard“. Schon rich­tig – aber man kennt sich doch! Der „Draugul“-Fan mag ja noch durch­ge­hen, aber der „Vize­welt­meis­ter 1945“ oder der Kame­rad, der sein Bekennt­nis zur Nazi-Wehr­macht als Lied­text („Ich hatt einen Kame­ra­den“) auf sei­nem T‑Shirt trägt? Oder der mit dem „Com­bat 44“-Leiberl? Und was ist mit dem BFJ-Akti­vis­ten, der medi­al auch schon für Haim­buch­ners Res­sort (genau­er: „Natur im Land Ober­ös­ter­reich“) und die FPÖ tätig war?



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