Die Infos kommen von a.i.d.a., der antifaschistischen Informations‑, Dokumentations- und Archivstelle in München. Sie enthalten die österreichischen und bayerischen Stationen einer Pilgerreise ungarischer Neonazis von Blood & Honou , die, getarnt als Reise für „Enthusiasten der Militärgeschichte”, vom 13. bis 16. August 2015 von einem Budapester Reisebüro durchgeführt wird.
Die Orte, die von den ungarischen Neonazis angesteuert werden, dienen in erster Linie der nationalsozialistischen Huldigung und Erbauung. Der erste Zwischenstopp soll die Nazis deshalb nach Wien und dort an die Akademie der Bildenden Künste bringen, wo Hitler 1907 an der Aufnahmeprüfung gescheitert ist. Nächster Halt ist in Sonntagberg (NÖ), wo man im Militärmuseum, das früher in Ardagger untergebracht war, sicher freundlich empfangen wird. Der nächste geplante Halt wäre dann Braunau/Inn, wo ein „Abendspaziergang“ und die Übernachtung geplant sind.
Braune Pilgerreise – miltärisch getrimmt …
Ob an den verschiedenen österreichischen Stationen der braunen Pilgerreise auch Zusammenkünfte mit lokalen Neonazis geplant sind, ist unklar. An den bayerischen Stationen dürfte das jedenfalls bedeutend leichter fallen, denn schon seit Jahren pilgern im Februar vor allem die bayerischen Neonazis fleißig zum „Tag der Ehre“, der von „Blood & Honour“ mitveranstaltet wird, nach Budapest. Am „Tag der Ehre“ wird der gemeinsamen Verteidigung der Budaer Burg im Februar 1945 gegen die vorrückenden Truppen der Roten Armee durch Wehrmacht, SS und ungarische Pfeilkreuzler gedacht.
… oder als Familienausflug getarnt?
In letzter Zeit sind allerdings auch in Österreich Bemühungen erkennbar, Blood & Honour wieder zu etablieren. So fand im Oktober 2014 ein von Blood & Honour veranstaltetes Konzert in Slowenien statt, bei dem österreichische Neonazis aus Wien und Graz anwesend waren und auch eine schwarze Fahne mit der Inschrift „28 Wien“ (B und H, für den zweiten und achten Buchstaben im Alphabet) gehängt war.
B&H Wien und B&H Portugal, Bildquelle: linksunten.indymedia.org
Fotos von den TeilnehmerInnen und nähere Infos zu der Veranstaltung sind bei linksunten.indymedia.org zu finden.