Die Affäre Borodajkewycz

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Am 31.März 1965 demons­trier­ten Tau­sen­de durch die Wie­ner Innen­stadt, um gegen den anti­se­mi­ti­schen Uni­ver­si­täts­pro­fes­sor Taras Boro­da­jke­wy­cz, einen alten Nazi, zu demons­trie­ren. Ihnen stell­te sich ent­ge­gen eine vom Ring Frei­heit­li­cher Stu­den­ten (RFS) orga­ni­sier­te Gegen­kund­ge­bung, die mit Nazi-Paro­len („Hoch Ausch­witz“) pro­vo­zier­te. Heu­er jährt sich das Ereig­nis zum 50. Mal.

Der Wider­stands­kämp­fer und Pen­sio­nist Ernst Kirch­we­ger wur­de bei der Demons­tra­ti­on 1965 von dem RFS-Mann und Neo­na­zi-Akti­vis­ten Gün­ther Kümel mit einem Faust­hieb so zu Boden gestreckt, dass ihn der Auf­prall mit dem Kopf auf dem Stra­ßen­pflas­ter schwerst ver­letz­te. Kirch­we­ger starb drei Tage spä­ter an den Fol­gen die­ser Ver­let­zung und war damit das ers­te poli­ti­sche Todes­op­fer der Zwei­ten Repu­blik. Der Täter, Gün­ther oder auch Gun­ther Kümel, kam mit einer skan­da­lös nied­ri­gen Gefäng­nis­stra­fe von zehn Mona­ten davon.

Eini­ge Medi­en haben schon mit der his­to­ri­schen Wür­di­gung der Ereig­nis­se von 1965 begon­nen. So etwa die Zeit­schrift „pro­fil“ .

Noch immer lesens­wert: ein Bei­trag des „Stan­dard aus dem Jahr 2013 sowie der „Spiegel“-Bericht aus dem Jahr 1965: „Wenn in Wien die Nazis blüh’n”