Arnold S. – soviel steht fest – wäre wohl nur mit größten Verrenkungen zu einem jener angeblich unpolitischen und besorgten Bürger aus der Mitte der Gesellschaft umzumodeln, die laut Pegida Pegida ausmachen. Arnold S. kommt aus der Mitte der rechtsextremen Hooligans.
Bevor er so plötzlich bei Facebook verschied, konnte man seinem FB-Profil doch einiges entnehmen. Was ihm so gefällt beispielsweise: die „Nordic Brotherhood“, die „Identitäre Bewegung Wien“, die „Freiheitlichen Arbeitnehmer Steiermark“, das „FPÖ-TV“ und HC Strache natürlich. Der hatte sicher den „Violetten Steirer“ geistig vor Augen, als er Pegida zu einer „seriösen Bürgerrechtsbewegung“ adelte.
„in aller Deutlichkeit” …
Auf Facebook beteiligte sich der „Violette Steirer“ an der Debatte über einen Beitrag von „Vice Alps“ über „Unsterblich“, die neonazistische Hooligan-Gruppe. „In Wien greifen Neonazis Menschen an und danach werden die Opfer angeklagt”, hieß der Beitrag vom 9.9.2014, in dem anlässlich des Prozesses zum Überfall auf das Ernst-Kirchweger-Haus die Neonazi-Hooligans durchleuchtet wurden.
An der Debatte beteiligte sich Michael Konradottocäsarundsoweiter, der Hauptangeklagte im Prozess, mit dem gewichtigen Einwand: „ein schwachsinn hoch 3 der da zusammen fantasiert wird“. Der gleichen Meinung ist auch Arnold S., unser “Violetter Steirer“, der selten einen „größeren Blödsinn“ gelesen haben will. Als dann einer doch glatt ein Argument lesen will, sieht der Violette Steirer rot und bellt den anderen an: „Bist halt ein besonders Gscheider. Schön nachplappern was Andere sagen. Ein besonders braves Systemkind…“
Wir können draus schlussfolgern: ein Mann des Wortes ist der Violette Steirer nicht, wohl eher einer der Tat. Mit dem Michael Konradottocäsarundsoweiter verbindet ihn nicht nur ein nicht näher erläutertes Wissen um den Überfall, sondern auch die Vorliebe für Ultrassur Wien.
Ultrassur Wien
Ultrassur Wien ist eine rechtsextreme Fantruppe der besonderen Art. Sie besteht aus kaum mehr als Michael Konradottocäsarundsoweiter und tritt zumeist im Doppelpack mit Unsterblich auf. Zu Weihnachten gedachte Ultrassur Wien nicht nur der einsitzenden Nazi-Kameraden Gottfried und Felix, sondern auch des Neonazi-Mörders Josue Libertad. Der Berufssoldat Josué Estébanez de la Hija hat 2007 den Antifaschisten Carlos durch einen gezielten Stich ins Herz tödlich, eine weitere Person durch einen Lungenstich schwer verletzt und wurde dafür zu 29 Jahren Haft verurteilt. Seither wird er von Neonazis und Neofaschisten als Märtyrer der Bewegung verehrt und seine Freilassung gefordert.
Die Ultrassur Wien gefallen nicht nur dem Pegida-Anmelder Arnold S., sie haben auch dem norwegischen Rechtsextremen und Massenmörder Anderes Behring Breivik gefallen. Jedenfalls waren sie unter den auserwählten Adressaten, denen Breivik sein Manifest per Mail schickte, bevor er mordete. Vielleicht kann der schweigsame Arnold S. das Geheimnis lüften, warum Breivik ausgerechnet die Mini-Truppe von Ultrassur Wien mit seinem Manifest bedachte? Und vielleicht kann uns Pegida Österreich erklären, wie Ihre Absage an Extremismus und Gewalt zu verstehen ist angesichts ihres Anmelders und seiner Vorliebe für Unsterblich und Ultrassur Wien?