Da wurde ganze Arbeit geleistet! Das Facebook-Profil des mutmasslichen Halloween-Schützen, der am 31.Oktober ein 13-jähriges Mädchen mit einer Kleinkaliberwaffe beschoss und schwer verletzte, ist blitzblank gesäubert – leergeräumt. Erst gestern, also fast zwei Wochen nach der Tat, wurde bekannt, dass der Schütze stellvertretender Bezirksparteiobmann der FPÖ im Bezirk Oberpullendorf war.
Den Schuss auf das Mädchen hat der FPÖ-Politiker zugegeben. Über seinen Anwalt ließ er eine Version verbreiten, wonach er bei Schießübungen auf eine Aludose, eine Straßenlaterne und zuletzt eines Steins das Mädchen getroffen habe. Der Anwalt: „Er weiß, dass er sehr leichtsinnig war.”
Oliver L und das leere Facebook-Profil.
Die 13-Jährige war mit einer Gruppe Jugendlicher in Großhöflein unterwegs, als sie von einem Projektil aus einer Kleinkaliberwaffe am Becken getroffen und schwer verletzt wurde. Die junge Spitzensportlerin und mehrfache Landesmeisterin über 800 Meter konnte das Krankenhaus nach einigen Tagen vorerst verlassen, allerdings wurde das Projektil noch nicht entfernt.
Die BewohnerInnen von Großhöflein werden vermutlich nicht besonders erfreut sein, dass ein FPÖ-Politiker in ihrer Gemeinde, die doch etliche Kilometer von Oberpullendorf entfernt ist, Schießübungen auf Straßenlaternen veranstaltet und dabei auch einen Menschen trifft.
Interessant die Reaktion des burgenländischen FPÖ-Parteivorsitzenden Tschürtz, der zunächst der Ansicht war, dass es wohl ausreichend wäre, die Parteifunktionen des Schützen bis zu einer Entscheidung des Gerichts stillzulegen. Wie der ORF Burgenland berichtet, hat der FPÖ-Chef im Laufe des gestrigen Nachmittags dann seine Meinung geändert und den Beschuldigten aus der Partei ausgeschlossen: „Abhängig vom Ausgang eines Gerichtsverfahrens könne es für ihn auch die Möglichkeit geben, wieder einen Antrag auf Aufnahme zu stellen, bestätigte Tschürtz.”
Der Verdächtige war nicht nur stellvertretender Bezirksparteiobmann von Oberpullendorf, sondern hat für die FPÖ auch für die Nationalratswahlen 2013 kandidiert. Auch für die Landtagswahlen 2015 steht der Weppersdorfer noch auf der KandidatInnen-Liste der FPÖ. Sogar ein Porträtfoto der FPÖ Weppersdorf mit dem Verdächtigen kursiert auf Facebook. Das auf seinen Namen angelegte FB-Konto ist allerdings bis auf das letzte Stäubchen leergefegt. In einem anderen sozialen Netzwerk ist er noch mit zwei Konten präsent – mit einem nicht so vorteilhaften Foto.