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„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

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Wilhelm Höttl: Eine sehr österreichische Karriere

Das Wochen­ma­ga­zin „News“ wid­met einen aus­führ­li­chen Bei­trag in der Aus­ga­be Nr. 41 (9.10.2014) dem SS-Offi­zier und Nazi-Ver­bre­cher Wil­helm Höttl, der sei­ne Nach­kriegs­kar­rie­re völ­lig unbe­hel­ligt als Geheim­dienst­mann und Grün­der des Pri­vat­gym­na­si­ums in Bad Aus­see mit einem Orden, dem „Gro­ßen Ehren­zei­chen des Lan­des Stei­er­mark“ krö­nen konnte.

9. Okt. 2014

Wie vie­le ande­re hohe Nazi­bon­zen ver­such­te Höttl noch in den letz­ten Tagen des Nazi-Regimes, sich als Ver­tre­ter einer ille­ga­len Bewe­gung bei den Schwei­zer Behör­den, die den flüch­ten­den Höttl fest­nah­men, dar­zu­stel­len – „und das nach elf Jah­ren bei der SS“ (News).

Der zustän­di­ge Schwei­zer Poli­zei­in­spek­tor fiel nicht auf die Lügen­ge­schich­te Höttls her­ein, son­dern merk­te sar­kas­tisch an:

Es ist nicht Auf­ga­be des Unter­zeich­ne­ten (…) fest­zu­stel­len, ob der SS-Ober­sturm­bann­füh­rer Dr. Höttl als engs­ter Mit­ar­bei­ter des SS-Grup­pen­füh­rers Dr. Kal­ten­brun­ner wirk­lich einer öster­rei­chi­schen Wider­stands­be­we­gung ange­hört. Nach sei­nen Vor­ak­ten (…) könn­te man sich näm­lich (…) vor­stel­len, dass die­ser (…) in der Schweiz Auf­trä­ge des der­zei­ti­gen Regimes in Deutsch­land zu erle­di­gen hat­te oder even­tu­ell ein Dop­pel­spiel treibt.” (News)

Der deut­sche His­to­ri­ker Ulrich Schlie, der neue Doku­men­te zu Höttl aus­ge­wer­tet hat und die Aus­stel­lung „Spio­ne, Schwind­ler, Schatz­su­cher ‑Kriegs­en­de im Aus­seer­land 1945” kura­tiert, die im Kam­mer­hof­mu­se­um Bad Aus­see von 1. Mai bis Ende Juli 2015 zu sehen sein wird, urteilt über Höttl: „Er konn­te lügen wie gedruckt und war völ­lig skru­pel­los, wenn es dar­um ging, einen eige­nen Vor­teil zu ergattern.”

Wie Wil­helm Höttl nach sei­ner Nazi-und SS-Kar­rie­re, die ihn zu einem der engs­ten Ver­trau­ten des Gesta­po-Chefs Ernst Kal­ten­brun­ner mach­te, sei­ne zwei­te Kar­rie­re orga­ni­sier­te, ist in einem „profil“-Beitrag ziem­lich genau nach­zu­le­sen. Nach­dem sich Höttl den Ame­ri­ka­nern als Zeu­ge ange­dient hat­te, ver­wei­ger­te die US-Army nach Höttls Ent­las­sung aus einem Straf­la­ger, dass er an ein öster­rei­chi­sches Volks­ge­richt aus­ge­lie­fert wur­de und war in den nächs­ten Jah­ren für den US-Mili­tär­ge­heim­dienst CIC tätig. In des­sen Auf­trag war er gemein­sam mit ande­ren Nazis wie Karl Kowa­rik und Erich Kern­may­er mit der Errich­tung anti­kom­mu­nis­ti­scher Unter­grund­zel­len („Gla­dio“ bzw. „Stay behind“) befasst und nutz­te die US-Res­sour­cen und den Schutz, den er dadurch genoss, um sein eige­nes Pro­jekt, die „poli­ti­sche Reinte­gra­ti­on der öster­rei­chi­schen Nazis und den Auf­bau des Ver­ban­des der Unab­hän­gi­gen (VdU), der Vor­gän­ger­or­ga­ni­sa­ti­on der heu­ti­gen FPÖ“ voranzutreiben.

In einem Bericht der Orga­ni­sa­ti­on Geh­len des deut­schen Bun­des­nach­rich­ten­diens­tes hieß es 1948 über Höttl:

Als sein poli­ti­sches Ziel bezeich­net Höttl die Her­stel­lung eines trag­ba­ren Ver­hält­nis­ses zwi­schen der Regie­rung und der natio­na­len Oppo­si­ti­on sowie zwi­schen Öster­reich und dem ‚deut­schen Raum‘. Man müs­se die ehe­ma­li­gen Natio­nal­so­zia­lis­ten, sofern sie auf­bau­wil­lig sind, aus der sozia­len Mise­re her­aus­füh­ren und sie wie­der an den öster­rei­chi­schen Staat her­an­las­sen. (pro­fil)

Par­al­lel zu sei­nen poli­ti­schen Akti­vi­tä­ten betrieb Höttl den Auf­bau des Pri­vat­gym­na­si­ums in Bad Aus­see, in dem auch Jochen Rindt, André Hel­ler und der ehe­ma­li­ge FPÖ-Abge­ord­ne­te und Indus­tri­el­le Tho­mas Prinz­horn unter­ge­bracht waren. Hel­ler schil­der­te sei­nen ers­ten Schul­tag im Höttl-Gym­na­si­um dem „Stan­dard“ so: Am ers­ten Schul­tag habe Höttl zu sei­nen Mit­schü­lern gesagt: „Das ist der Hel­ler, setzt euch nicht neben ihn, der hat böses Blut. Er mein­te wohl mei­nen jüdi­schen Anteil an mei­nen Chro­mo­so­men.“ 1980 ging das Pri­vat­gym­na­si­um in den Kon­kurs und wur­de von der Repu­blik als öffent­li­ches Gym­na­si­um weitergeführt.

1995 erhielt Höttl den schon erwähn­ten Orden — trotz hef­ti­gen Pro­tests der Lager­ge­mein­schaft Maut­hau­sen, 1996 ver­öf­fent­lich­te er sein letz­tes Buch „Ein­satz für das Reich“. Bei einer Buch­prä­sen­ta­ti­on Ende Dezem­ber in Bad Aus­see gab es „hef­ti­gen Applaus“ für den Alt­na­zi, schrieb die „Klei­ne Zei­tung“ (17.12.1996).

Ziem­lich mys­te­ri­ös sind die Hin­ter­grün­de einer ande­ren Mel­dung der „Klei­nen Zei­tung“, in der berich­tet wird, dass Höttl vom Vor­wurf des Ver­bre­chens des schwe­ren Dieb­stahls von Anti­qui­tä­ten frei­ge­spro­chen wur­de. Die Ankla­ge stamm­te zwar schon aus dem Jahr 1982, „jedoch war der Ange­klag­te aus gesund­heit­li­chen Grün­den erst 1994 ver­hand­lungs­fä­hig“ (Klei­ne Zei­tung, 28.6.1997) – ein sehr öster­rei­chi­sches Schicksal.

1999 starb Höttl, der „mit allen Was­sern gewa­sche­ne Über­le­bens­stra­te­ge” (Klei­ne Zei­tung) im Alter von 85 Jahren.

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