2013 gab es insgesamt 6.070 Meldungen an Stopline, 4299 davon betrafen Kinderpornografie, 1.483 NS-Material. Das bedeutet gegenüber 2012 eine gewaltige Steigerung: 2.615 Meldungen gingen 2012 ein, davon 202 wegen NS-Wiederbetätigung, 2.145 zu Kinderpornografie. Eine zwingende Erklärung für „das meldungsreichste Jahr“ haben die Betreiber von Stopline nicht wirklich anzubieten: Sie vermuten die zahlreichen Berichte in den Medien, „die Aufklärungsarbeit der Stopline und verschiedenster österreichischer Organisationen“ und damit einhergehend die höhere Sensibilität der Bevölkerung als Gründe.
Das mag in beschränktem Umfang zutreffen, aber das Ausmaß der Steigerung wird damit nicht erklärt: bei der Kinderpornografie um rund 100%, bei Wiederbetätigung um mehr als 700 %!
Als tatsächlich illegal eingestuft wurden 2013 1.552 Meldungen, während es 2012 nur 445 waren. Bei der Aufgliederung der „Illegalen“ gibt es den nächsten Erklärungsbedarf: 1.527 betrafen 2013 die Kinderpornografie und nur 25 die NS-Wiederbetätigung. 2012 war das Verhältnis 430 zu 15. Für diese stark unterproportionale Entwicklung bei Meldungen zu NS-Wiederbetätigung, die als tatsächlich illegal eingestuft werden, gibt es nicht einmal einen Erklärungsversuch.
Da ist für die Zukunft dringend mehr Transparenz bei den Entscheidungen über die Einstufung notwendig, damit stopline.at nicht zu salzamt.at wird!
Eine Info aus dem Jahresbericht ist noch interessant: Von den als illegal eingestuften Meldungen stammten 2013 41 % aus den USA (2012: 49 %). Überraschend der zweite Platz: Russland mit 25 %. 2012 lag Russland noch weit abgeschlagen mit 4 % im Mittelfeld.
Unsere bisherigen Berichte zu Stopline
⇒ Stopline.at: Meldungen wegen NS- Wiederbetätigung steigen stark
⇒ Stopline.at: NS-Wiederbetätigung im Netz rückläufig?