Braune Visionen für Europa?

Ihre Mut­ter­partei, die NPD, versinkt zwar ger­ade im braunen Schlamm, aber die Jugen­dor­gan­i­sa­tion der NPD, die Jun­gen Nation­aldemokrat­en (JN) , bläst den­noch unver­drossen zur Samm­lung der Neon­azis in Europa und ver­anstal­tet Ende März 2014 einen „Europakongress“. Die Zusam­menset­zung der teil­nehmenden Grup­pen bzw. Red­ner ist aufschlussreich.

„Hochkarätige Red­ner“ ver­spricht die Ein­ladung der JN zu dem Europakongress, der durch den inter­na­tionalen Auf­putz zu einem Tur­bo für die Kan­di­datur der NPD für die Wahlen zum Europäis­chen Par­la­ment (EP) wer­den soll. Udo Voigt, der erst vor weni­gen Wochen bei einem „Gren­z­landtr­e­f­fen“ im Innvier­tel auf­tauchte, ist ja der Spitzenkan­di­dat der NPD für die EP-Wahlen und darf auf dem Kongress natür­lich auch reden.

Inter­es­sant sind aber nicht die braunen Ergüsse von Voigt, son­dern der inter­na­tionale Auf­putz. Dass der Kongress tat­säch­lich zu einem „Schul­ter­schluss“ von Neon­azis und Faschis­ten führen kön­nte, das glaubt ja ohne­hin nie­mand. Aber dass sich die Neon­azis der „Gold­e­nen Mor­gen­röte“ mit der „Iden­titären Bewe­gung Deutsch­lands“ und dem „Bloc­co Stu­den­tesco“ gemein­sam an einen Tisch set­zen, um über Gemein­samkeit­en zu sprechen, das hat schon was. Schließlich waren die Iden­titären ja immer heftig bemüht, sich von den Neon­azis abzugrenzen.

Auch der „Rechte Sek­tor“ aus der Ukraine wird mit Red­nern beim „Europakongress“ der Neon­azis vertreten sein. Damit sollte zumin­d­est die Diskus­sion, ob der „Rechte Sek­tor“ ein­fach nur irgend­wie rechts oder recht­sex­trem ist, gek­lärt sein.

Öster­re­ich ist derzeit nur indi­rekt, über die „Europäis­che Aktion“, die hier einen eher küm­mer­lichen Ableger hat, bei dem braunen Auf­marsch, der im Großraum Leipzig stat­tfind­en soll, vertreten. Auf­fäl­lig ist jeden­falls das Fehlen der ungarischen Recht­sex­tremen von Jobbik.