NÖ: Blaue Spuren bei Hakenkreuz-Schmierereien

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Gem­ein­le­barn gehört zur Gemein­de Trais­mau­er im Bezirk St. Pöl­ten. Vor einer Woche wur­den am Fried­hof von Gem­ein­le­barn 16 Grä­ber beschä­digt, weni­ge Tage spä­ter gab es neu­er­lich Ver­wüs­tun­gen und auch Nazi-Schmie­re­rei­en am Fried­hof. Die bis­her unbe­kann­ten Täter hin­ter­lie­ßen eine deut­li­che blaue Spur.

Nicht nur am Fried­hof von Gem­ein­le­barn, son­dern auch in den Gemein­den Hüt­tel­dorf und Zwen­ten­dorf (bei­de im Bezirk Tulln/NÖ) wur­den Objek­te mit Haken­kreu­zen beschmiert und dafür Spray­do­sen mit blau­em Lack ver­wen­det. Offen­sicht­lich wur­de bei allen Aktio­nen ein- und der­sel­be blaue Lack ver­wen­det und auch sonst nicht mit deut­li­chen Spu­ren gespart: „Zum einen wur­de die­ser Spray ver­wen­det, zum ande­ren wur­den am Fried­hof in Gem­ein­le­barn Vasen und Skulp­tu­ren mit­ge­nom­men und wäh­rend der Fahrt dann aus den Autos gewor­fen. Das heißt, man kann gut ver­fol­gen, wohin die Fahrt gegan­gen ist“, sagt Roland Scher­scher vom Lan­des­amt für Ver­fas­sungs­schutz dem ORF NÖ.

Und noch ein Hin­weis ist ziem­lich deut­lich: In Gem­ein­le­barn wur­de auch die Zahl „300“ auf die Fried­hofs­mau­er gesprüht. Der nur Insi­dern geläu­fi­ge Zah­len­code nimmt Bezug auf den Film „300“, der für das selt­sa­me Selbst­ver­ständ­nis der Iden­ti­tä­ren von Bedeu­tung ist: die Heroi­sie­rung und Idea­li­sie­rung der spar­ta­ni­schen Krie­ger­kul­tur, einer rigi­den und ras­sis­ti­schen Män­ner­ge­sell­schaft, die schon vor 2000 Jah­ren rück­stän­dig war.