Aufputz der Veranstaltung sollten der frühere NPD-Chef Udo Voigt und der braune Barde Frank Rennicke sein. Spätestens seit dem Rücktritt von Holger Apfel als NPD-Chef kurz vor Weihnachten ist klar, dass Voigt mit Unterstützung der militanten Neonazi-Szene wieder zurück auf die politische Bühne will. Mit Hilfe der „Freundeskreise” peilt Voigt eine Kampfkandidatur für die NPD bei den Wahlen zum Europäischen Parlament an, die gegen den offiziellen Spitzenkandidaten der NPD, den Fraktionschef der NPD in Mecklenburg-Vorpommern, Udo Pastörs, gerichtet ist.
Die Veranstaltung in dem Innviertler Gasthaus wurde vom NPD-Funktionär Herbert Steringer angemeldet. Nach den Aussagen des Gastwirtes sei sie ihm als „Produktvorstellung“ mit „kulturellen und musikalischen Beiträgen“ angekündigt worden, weshalb er keinen Verdacht geschöpft habe, berichtet „Bürgerblick“.
Deutsche Neonazis im Innviertel
Zu Veranstaltungsbeginn seien dann Beamte des österreichischen Verfassungsschutzes bei ihm aufgetaucht und hätten ihn über die politischen Hintergründe bzw. Organisatoren aufgeklärt. Der musikalische Beitrag zur „Produktvorstellung“, das braune Geträller von Frank Rennicke, wurde anscheinend auf Anweisung des Verfassungsschutzes unterbunden. Wie der „Bürgerblick“ berichtet, sind zu der Neonazi-Veranstaltung im Innviertel Teilnehmer aus ganz Deutschland angereist: „Berlin, Zwickau, Chemnitz, Vohenstrauß… Alle Kennzeichen wurden von der österreichischen Polizei notiert. Auf bayerischer Seite waren zwei Streifenwagenbesatzungen als Kontrollposten stationiert.“
Wie geheim die Neonazis den Veranstaltungsort zu halten versuchten, wird aus der offiziellen Ankündigung der „Freundeskreise Udo Voigt“ deutlich: Über eine Anlaufstelle in Passau, die am 4. Jänner für eine halbe Stunde besetzt war, erhielten die potentiellen TeilnehmerInnen eine Wegskizze zum Veranstaltungslokal, mussten aber zuvor „aus Sicherheitsgründen eine gültige Funk-Telefonnummer für den Fall, dass unsere Anlaufstelle aus irgendwelchen Gründen aufgegeben werden“ müsste, hinterlassen.
Udo Voigt, der NPD-Hardliner, will übrigens im Fall, dass er zum Spitzenkandidaten der NPD für die EU-Parlamentswahlen erkoren wird, sofort Kontakt mit dem Front National von Marine Le Pen aufnehmen. Der Front National bastelt derzeit an einem Bündnis mit der niederländischen Partei der Freiheit von Geert Wilders und der FPÖ.