W23, Wipplingerstr. 23, 1010 Wien
Mittwoch, 27.03.2013 20:00
Im Frühjahr 2006 gingen rund zweitausend Menschen, fast ausschließlich türkisch-deutsche Familien und Angehörige der Opfer, in Kassel auf die Straße. Sie waren aufgeschreckt durch eine mysteriöse Mordserie, die von der lokalen Presse ebenso plakativ wie verachtend als „Döner-Morde” bezeichnet wurde. Unter dem Banner „Kein 10. Opfer!” gaben die Teilnehmenden kund, dass sie diese Serie tatsächlich als das empfanden, als was die Täter des „NSU” sie planten: als gezielte Exekutionen von Deutschen migrantischer Herkunft.
Jahrelang haben die staatlichen Behörden die Existenz der Neonazigruppe „Nationalsozialistischer Untergrund” (NSU) nicht aufgedeckt, sie teilweise sogar gedeckt. Der Rassismus der Taten und der Arbeitsweise von Behörden gerät nur mühsam in den Blick. Dabei hätten wir alle eigentlich nur aufmerksamer hinschauen müssen, um der Wahrheit näher zu kommen.
Der Vortrag wird sowohl den historischen als auch den aktuellen politischen Kontext des „Rechtsterrorismus” beleuchten, dessen inhaltliche Entwicklungslinien aufzeigen und versuchen, auf einige der vielen offenen Fragen rund um den Komplex „NSU” Antworten zu geben. Dabei wird auch der im April beginnende erste NSU-Prozess in München eine Rolle spielen.
Die Referent_innen sind Mitarbeiter_innen des apabiz Berlin (Antifaschistisches Pressearchiv und Bildungszentrum) haben diesen Vortrag in Kooperation mit anderen antifaschistischen Projekten erarbeitet.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem que[e]r.