Lesezeit: 2 Minuten

Linz: Waffen, Witiko und die russische Mafia

Das ging aber flott! Der frü­he­re Lin­zer Gemein­de­rat und Vor­sit­zen­de des Witi­­ko-Bun­­des Robert H. muss­te sich am Diens­tag, 19. Febru­ar, wegen ille­ga­len Waf­fen­han­dels und ver­such­ter Nöti­gung vor dem Lan­des­ge­richt in Linz ver­ant­wor­ten. Der pen­sio­nier­te Berufs­sol­dat war im Dezem­ber bei dem Ver­such, in Lust­en­au einem Schwei­zer acht Glock-Pis­­to­­len zu ver­kau­fen, fest­ge­nom­men wor­den. Nur der Witi­­ko-Bund war […]

20. Feb 2013

Nur der Witi­ko-Bund war noch schnel­ler als Gericht und Ermitt­lungs­be­hör­den! Schon kurz nach­dem am 8. Jän­ner die Medi­en über die Ver­haf­tung des ehe­ma­li­gen Lin­zer FPÖ-Gemein­de­rats berich­te­ten, war es vor­bei mit sei­ner Vor­sitz­füh­rung im Witi­ko-Bund, der seit­her von den zwei stell­ver­tre­ten­den Vor­sit­zen­den Man­fred Haim­buch­ner, Lan­des­rat und Vor­sit­zen­der der FPÖ in OÖ, und dem Lin­zer FPÖ-Gemein­de­rat Horst – Rudolf Übela­cker geführt wird. Zwölf Jah­re lang –bis zum Jahr 2009 – hat­te der Ange­klag­te – die FPÖ im Lin­zer Gemein­de­rat ver­tre­ten und dann – erfolg­los – einen Vor­zugs­stim­men­wahl­kampf versucht.

Laut Ankla­ge hat H. Kriegs­ma­te­ri­al beses­sen und ande­ren Leu­ten Waf­fen ver­kauft. Ihm wur­de vor­ge­wor­fen, seit 2010 unter ande­rem 30 Faust­feu­er­waf­fen, eine Pump­gun und eine Hand­gra­na­te vor allem ins Aus­land ver­kauft zu haben. Der Ange­klag­te gab sich in die­sem Punkt der Ankla­ge weit­ge­hend gestän­dig: „Für mich waren Waf­fen was ganz Nor­ma­les, ich hab mir nichts dabei gedacht“. Als Motiv für den schwung­haf­ten Waf­fen­han­del gab er Schul­den in der Höhe von 100.000 Euro an.


oe24.at — FPÖ­ler als Waffen-Dealer
-

Vor Gericht ging es aber nicht nur um den Waf­fen­han­del, son­dern auch um den Vor­wurf der ver­such­ten Nöti­gung. Der Ex-FPÖ-Gemein­de­rat soll eine Bekann­te, die Mit­wis­se­rin der Waf­fen­de­als war, schwer bedroht haben. Wenn sie nicht den Mund hal­te, dann ken­ne er schon Leu­te, die sie zum Schwei­gen brin­gen wür­den. In der Erin­ne­rung der Frau hat er damit gedroht, dass „die Rus­sen­ma­fia gleich bezahlt“ sei.

Die schwer ver­ängs­tig­te Frau sag­te erst aus, nach­dem Robert H. auf ihren Wunsch den Gerichts­saal ver­las­sen muss­te (Kurier OÖ, 20.2.13).

Der Ange­klag­te leug­ne­te in die­sem Punkt jeden Ver­ant­wor­tung: „Ich beken­ne mich grund­sätz­lich schul­dig, die Frau B. habe ich aber nicht bedroht. Sie will sich an mir nur rächen“.

Der Staats­an­walt warf ihm in sei­nem Schluss­plä­doy­er vor, nur das unbe­dingt Not­wen­di­ge zuzu­ge­ben, bezeich­ne­te den Schwei­zer Abneh­mer als „einen von der ungu­ten Sor­te“ und for­der­te eine teil­be­ding­te Frei­heits­stra­fe: “Waf­fen ver­kauft man, um Leu­te damit zu töten – das muss man berück­sich­ti­gen“ (Kurier OÖ, 20.2.13).

Das Urteil gegen Robert H. – 15 Mona­te Haft, davon fünf unbe­dingt – bezog sich auch auf die ver­such­te Nöti­gung, ist aber noch nicht rechtskräftig.

OÖN — Ex-FPÖ-Poli­ti­ker als Waf­fen­schie­ber ver­ur­teilt: Fünf Mona­te Gefängnis