Schweiz: Vorbild FPÖ für Rechtsextreme

Ende Juli wurde in der Schweiz eine neue recht­sex­treme Partei, die Direk­t­demokratis­che Partei Schweiz (DPS) gegrün­det. Parteigrün­der ist Ignaz Bearth (27), dessen bish­erige poli­tis­che Lauf­bahn in der Neon­azi-Szene rund um die PNOS (Partei Nation­al Ori­en­tiert­er Schweiz­er) und kurze Zeit bei der recht­spop­ulis­tis­chen SVP ablief. Die DPS hat sich als Vor­bild die FPÖ auserko­ren. Sog­ar einen Fre­un­deskreis Schweiz – Öster­re­ich hat man ein­gerichtet.

Offen­sichtlich war sich der Parteigrün­der Ignaz Bearth bis vor kurzem noch nicht ganz im klaren, wo er seine poli­tis­che Kar­riere fort­set­zen solle. Die Zeitung „Son­ntag“ schrieb, dass Bearth eine St. Galler Sek­tion der Sozial­lib­eralen Bewe­gung (SLB) grün­den wollte und dafür auch schon den Segen des Parteipräsi­den­ten Samuel Schmid hat­te. Die SLB, ein Sam­mel­beck­en von Unzufriede­nen, will sich wed­er rechts noch links posi­tion­iert sehen. Als der Partei klar wurde, welch­es Kuck­uck­sei sie sich einge­han­delt hat­te, zog man die Not­bremse: “Das war der Ver­such ein­er sub­ver­siv­en Unterwanderung…Wir sind keine Bewe­gung, die rechts von der SVP ste­ht und aus­ländis­che Parteien als Vor­bild hat“, erk­lärte Schmid.


„Grün­dung auf der Rütli­wiese” der DPS, Fak­sim­i­le der Web­site dpsschweiz.ch
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Mit der aus­ländis­chen Partei ist die FPÖ gemeint. Offizielle Kon­tak­te gibt es allem Anschein nach noch nicht, aber Mar­tin Grafs Inter­net-Organ unzensuriert.at berichtete gle­ich nach der Parteigrün­dung sehr wohlwol­lend über die „Partei rechts der Mitte“. Die inof­fiziellen Kon­tak­te laufen über den Fre­un­deskreis Schweiz-Öster­re­ich (FSÖ), der schon am 1. Mai dieses Jahres gegrün­det wurde. Der FSÖ hat seine Ziele im üblichen hol­pri­gen Deutsch so formuliert:

„Primär dient dieser Fre­un­deskreis der Völk­erver­ständi­gung, der koop­er­a­tion unser­er patri­o­tis­chen Parteien, der Stärkung unser­er Bewe­gung & dem sol­i­darischen Grundgedanken. Es gibt viele par­al­le­len wie zum Beispiel die Wahrung unser­er Iden­tität, stärkung der „direk­ten” Demokratie, Kampf um Sou­veränität, ent­ge­gen­treten der Islamisierung Europas
& vielem mehr”
(Fehler im Original).

Auf öster­re­ichis­ch­er Seite wird E., ein RFJ-Fan, als Kon­tak­t­per­son des FSÖ ange­führt, aber auch Man­fred Hubral, der Verbindungs­mann der AFP zur FPÖ hat sich schon mit Zus­pruch gemeldet „Grat­uliere Dir Ignaz“.

Die DPS speist sich derzeit vor allem aus abge­halfterten Mit­gliedern und Funk­tionären der SVP (Schweiz­erische Volkspartei), die – so wie Bearth – wegen recht­sex­tremer Posi­tio­nen aufge­fall­en bzw. aus­geschlossen wor­den sind. „Vizepräsi­dent“ der DPS-Mini­truppe ist etwa Djord­jeVasil­je­vic (19), der auf seinem FB-Kon­to den Schlächter von Sre­breni­ca, Ratko Mladic, verherrlichte.


„Ken­nen­lern­tr­e­f­fen” des „Fre­un­deskreis Schweiz-Öster­re­ich (FSÖ)”
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Blick nach rechts berichtet, dass eine weit­ere Funk­tionärin der DPS, Diana Rüsch (das dürfte die Frau mit dem Hünd­chen sein) gemein­sam mit Bearth in der FB-Gruppe „Gesun­der Patri­o­tismus hat nichts mit recht­sradikal zu tun“ aktiv war, die ein Man­i­fest des Islam-Has­sers Karl-Michael Merkle alias Michael Mannheimer ver­bre­it­ete, in dem die Ter­ror-Morde von Breivik als „Ter­ror eines einzel­nen Chris­ten gegen die Beset­zung seines Lan­des durch den Islam“ qua­si legit­imiert wur­den.

Die DPS, die sich so wie FPÖ und NPD als „soziale Heimat­partei“ tit­uliert, will offen­sichtlich im recht­sex­tremen Spek­trum die Nach­folge der PNOS antreten, die derzeit ziem­lich lahmt und sich weit­ge­hend nur mehr auf die offen neon­azis­tis­chen Grup­pen im außer­par­la­men­tarischen Bere­ich stützen kann.

Auf der Home­page des Parte­ichefs Bearth wird ein Video zur FPÖ-Mai-Feier in Linz musikalisch von der Recht­srock-Band Act of Vio­lence ein­geleit­et. Die Gruppe hat auch deutsche Texte anzubieten:

„Wir ste­hen und fle­hen zum Gott der Germanen
und schwören beim Lichte, das über uns schwebt,
zu wan­deln und han­deln im Geiste der Ahnen,
die kämpfend und siegend auch uns vorgelebt!

….Wir schwören zu wehren den Fein­den des Lichtes,
zu ban­nen der Lügen­brut gleißen­den Schwall
Und dro­hen die Lohen am Tag des Gerichtes,
erwarten wir aufrecht den Sieg oder Fall!“

Wir sind uns sich­er, dass da nur der Fall rauskom­men kann!