Oliver M. musste sich vor einem Geschworenensenat des Klagenfurter Landesgerichtes wegen seines FB-Profils nach dem NS-Verbotsgesetz verantworten. M. (26), der schon wegen Vermögens- und Gewaltdelikten vorbestraft ist, versuchte zunächst eine etwas seltsame Ausrede: Sein FB-Account sei gehackt worden, eine Löschung sei ihm nicht möglich gewesen und deshalb habe er sein Profilfoto gegen die SS-Runen ausgetauscht, habe Adolf Hitlers „Mein Kampf“ als seine Lieblingslektüre angegeben und zu YouTube-Videos mit NS-Inhalten verlinkt. Er habe gehofft, dass sein Account deswegen von Facebook gelöscht werde.
Staatsanwalt und Richter wollten ihm diese Erklärung nicht abnehmen: „Also bitte, bevor ich Hakenkreuze reinstelle, drücke ich doch auf die Löschentaste“, bezweifelte der Richter die Ausrede und wollte noch wissen, warum Oliver M. nur mit FPK-Politikern befreundet war. „War ich ja nicht – auch der Herr Scheuch war dabei!“ (Kronen Zeitung, 31.7.12), erklärte der Mann dem staunenden Gericht.
Mittlerweile dürfte M. nicht nur sein Wissen über FPK-Politiker erweitert haben, auch Facebook, wo er mittlerweile mit mehreren Accounts und einigen einschlägigen Freunden aktiv ist, dürfte ihm besser vertraut sein.
Nachdem er zunächst nur teilgeständig war, bekannte sich M. im Verlauf des Prozesses schuldig. Das (noch nicht rechtskräftige) Urteil, 18 Monate Haft, davon sechs Monate unbedingt, nahm er unter Tränen an. Den nicht korrekten Beinamen Topfengnocci (richtig: Topfengnocchi) hat er übrigens auf einem seiner Facebook-Account durch den Beinamen „Innocent“ ersetzt.
Auf seinem alten Topfen-FB-Profil prahlt er auch mit einer Fahrerflucht, bei der er fast einen Polizisten überfahren hätte, worauf ihm sein FB-Partner Roberto versichert: „Kert e weg so a dreck”. M.s Antwort: „Ja sicher ghert so a dreck weg…”
(Quellen: Kärntner Tageszeitung, 31.7.12, Kronen Zeitung 31.7.12)