Am Samstag, 17. März veröffentlichte das Mauthausen-Komitee eine Richtigstellung, die wir veröffentlichen, da wir die ursprüngliche OTS-Meldung des Mauthausen-Komitees wiedergegeben haben.
Richtigstellung betr. Mag. Detlef Wimmer
Wien (OTS) — Das Mauthausen Komitee Österreich hat in seiner APA-Aussendung vom 8.2.2012 (OTS 0066) berichtet, dass Herr Mag. Detlef Wimmer aufgrund rechtsextremer Kontakte beim Bundesheer nicht Offizier werden dürfe. Dies ist unrichtig. Herr Wachtmeister Mag. Detlef Wimmer wurde von Bundesminister Mag. Norbert Darabos mit Wirksamkeit vom 1. September 2011 zum Leutnant ernannt.
Soweit die Richtigstellung. Detlef Wimmer ist seit 2009 nicht nur Stadtrat der FPÖ in Linz, sondern seit September 2011 auch Leutnant des Bundesheeres – trotz seiner rechtsextremen Kontakte!
Die „Presse“ schreibt über Wimmers Kontakte im April 2010: „Kontakt zu ehemaligen BfJ-Mitgliedern pflegt Wimmer wie eh und je, auch wenn das bekanntlich der Grund dafür gewesen ist, dass ihm vom Verteidigungsministerium eine Offizierslaufbahn verwehrt worden ist. Eine Intrige politischer Gegner, glaubt Wimmer.”
Wimmer, der auch schlagender Burschenschafter der Arminia Czernowitz in Linz ist, hat beim Bundesheer 2002/03 einen Grundwehrdienst als Einjährig-Freiwilliger absolviert, war anschließend zwischen 2003 und 2009 Bundesbediensteter (Militärperson auf Zeit). Zwischen 2006 und 2009 war Wimmer auch Landesobmann des Ringes Freiheitlicher Jugend (RFJ) in OÖ. Wimmer wurde 2009 im internen Forum von Alpen-Donau und auch auf der Homepage von alpen-Donau.info ausdrücklich gelobt: „Es gibt genug Arschlöcher und liberale Systemlinge in der oberösterreichischen FPÖ (und nicht nur dort) aber der Detlev Wimmer und auch seine Ortsgruppe in Linz sind zum. für Parteiaktivisten in unserem sinne (sic!) ganz in Ordnung!”
Karl Ashnikow, ein Neonazi mit Insider-Wissen stellt kurz und prägnant fest: „Ich hatte von Wimmer immer einen guten Eindruck.” User Ottokar pflichtet bei: „Zumindest lehnt sich Herr Wimmer soweit aus dem Fenster, wie es in dieser Partei möglich ist.“
Lob aus dem Neonazi-Forum von alpen-donau.info
Zumindest, was den guten Eindruck betrifft, gab es unterschiedliche Ansichten. Die Zeitschrift „profil“ schrieb im März 2010:
[I]m Juli 2009 war bekannt geworden, dass dem früheren Obmann der oberösterreichischen FPÖ-Jugend (RFJ) und schlagenden Burschenschafter wegen dessen Kontakten in die einschlägige Szene die Offizierslaufbahn verweigert worden war. (…) Nach Ansicht des militärischen Abwehramts stand Wimmers politische Gesinnung einer Karriere im Bundesheer jedenfalls im Weg. Wimmers Einspruch bei der parlamentarischen Beschwerdekommission, vorgebracht von seinem Burschenschafterkameraden Manfred Haimbuchner, derzeit oberösterreichischer Wohnbaulandesrat, wurde abgewiesen.
Das Bundesheer hat Wimmer eine militärische Karriere als Berufsoffizier wegen seiner Kontakte verwehrt, ihm aber die Laufbahn als Offiziersanwärter des Milizstandes ermöglicht, die nach Absolvierung entsprechender Kurse mit der Ernennung zum Leutnant mit September 2011 vorläufig abgeschlossen ist. Der Titel Leutnant gilt für Berufssoldaten gleichermaßen wie für Milizoffiziere.
Wimmer selbst hat etwa im Interview mit „Datum“ (Nr. 11/2009) gar nicht bestritten, dass ihm die Offizierskarriere verweigert wurde: „Die Sache wurde aber im roten Verteidigungsministerium schließlich abgelehnt. Den Grund dafür hat man mir nie mitgeteilt, es liegt disziplinär nichts gegen mich vor.” Auch die Beschwerde gegen seine Ablehnung blieb erfolglos. Den Titel „Leutnant“ hat er aber seit September 2011 dennoch in der Tasche.