Skip to content
Stoppt die Rechten

Stoppt die Rechten

Antifaschistische Website

social media logo x social media logo facebook social media logo bluesky
  • Suche
  • Wissen
    • Rechtsextremismus
    • Ist die FPÖ rechtsextrem?
    • Rechtsextreme Medien in Österreich
    • Faschismus
    • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
    • Antisemitismus
    • Rassismus
    • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
    • NS-Symbole und Abzeichengesetz
    • Verhetzung. Was ist das? Was kann ich dagegen tun?
  • Handeln
    • Aktiv werden und handeln
    • Was kann wie wo gemeldet werden?
    • Gegen Sticker & Geschmiere
    • How to “Prozessreport”?
  • Hilfreich
    • Anleitung Sicherung von FB-Postings/Kommentaren
    • Strafbare Inhalte im Netz: eine Anzeige/Sachverhaltsdarstellung einbringen
  • Wochenrückblick
  • Gastbeiträge
  • Materialien
  • Rezensionen

„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

FPÖ
Einzelfallzähler

aktuell 0 Fälle
alle Fälle lesen

Waffenfunde
 

0
alle Fälle lesen
Lesezeit: 5 Minuten

FPÖ: Zwanghafte Erregungssymptome

Hef­ti­ge Sym­pto­me zwang­haf­ter Stö­run­gen sind bei der FPÖ zu bemer­ken: Gleich drei Aus­sen­dun­gen inner­halb von zwei Tagen wid­met die FPÖ dem Ver­ein SOS-Mit­mensch und sei­nem Obmann. Die Argu­men­ta­ti­on der FPÖ ist dabei von einer der­ar­ti­gen Belie­big­keit und Absur­di­tät gekenn­zeich­net, dass sie eher einem Krank­heits­bild denn einer poli­ti­schen Äuße­rung ent­spricht. Eine erfun­de­ne Behaup­tung wird in die Welt gesetzt und mit absur­der Begleit­mu­sik ver­se­hen. Am Ende bleibt irgend­wer übrig …

18. März 2012

Die Fach­grup­pe Gas­tro­no­mie der Wirt­schafts­kam­mer hat ihren Mit­glie­dern emp­foh­len, Spei­se­na­men mit mög­li­cher­wei­se ver­let­zen­den Inhalt zu ver­än­dern. Als Bei­spiel dien­ten etwa „Mohr im Hemd“ oder das Zigeu­ner­schnit­zel: „Wir sind uns der Tat­sa­che bewusst, dass sich die Figur des Moh­ren in zahl­rei­chen Fir­men­lo­gos und sich der Begriff ‚Mohr’ auch in Fir­men­be­zeich­nun­gen wie­der fin­det. Die Gas­tro­no­mie soll­te als Bran­che, die sich der Gast­freund­schaft ver­schrie­ben hat, hier aber mit gutem Bei­spiel vor­an­ge­hen und auf der­ar­ti­ge Bezeich­nun­gen ver­zich­ten”, emp­fiehlt die Fach­grup­pe. Und: „Machen wir es zu einem Güte­sie­gel öster­rei­chi­scher Gas­tro­no­mie­be­trie­be, dass kei­ne belei­di­gen­den Spei­se­be­zeich­nun­gen mehr ver­wen­det wer­den.“ Alex­an­der Poll­ak, Spre­cher von SOS-Mit­mensch, in einer Pres­se­aus­sendung dazu: „Wir sind hoch­er­freut, dass der Gas­tro­no­mie­fach­ver­band nun in einer Emp­feh­lung an sei­ne Mit­glie­der zum Aus­druck bringt, dass es im Inter­es­se einer tra­di­ti­ons­be­wuss­ten Gas­tro­no­mie ist, auf her­ab­wür­di­gen­de Bezeich­nun­gen und Fir­men­lo­gos zu ver­zich­ten.“ Mehr hat er nicht gebraucht aus Sicht der FPÖ.

Kam­pa­gnen­haft macht die FPÖ seit Bekannt­wer­den der WKÖ-Emp­feh­lung mobil, und zwar gegen SOS Mit­mensch und Alex­an­der Poll­ak. FPÖ-Bun­des­rat und Lan­des­par­tei­se­kre­tär Jene­wein etwa kam auf die hoch­o­ri­gi­nel­le Idee, in guter Tra­di­ti­on von Goeb­bels, Hai­der und Stra­che Wit­ze über die Fami­li­en­na­men sei­ner Ziel­schei­be zu machen: „Die angeb­lich belei­di­gen­den Begrif­fe Zigeu­ner­schnit­zel und Mohr im Hemd will aus­ge­rech­net ein Mann abschaf­fen, des­sen Nach­na­me klingt wie die Beschimp­fung eines gan­zen Vol­kes?”, so Jene­wein zu Alex­an­der Poll­ak. Und damit selbst der letz­te Bur­schen­schaf­ter und FPÖ-Sym­pa­thi­sant im Alko­hol­rausch noch ver­steht, dass er wit­zig sein will, fügt Jene­wein hin­zu: „Um in sei­nen poli­tisch kor­rek­ten, lin­ken, poten­zi­ell lei­der sogar gewalt­tä­ti­gen Krei­sen nicht frü­her oder spä­ter unter die Räder zu kom­men soll­te er raschest sei­nen Namen ändern — Alex­an­der Mgom­bo etwa wäre sicher karrierefördernd.”

Min­des­tens eben­so niveau­voll wie Jene­wein zeig­te sich auch der FPÖ-Men­schen­rechts­spre­cher Rie­mer, der in einer Aus­sendung (7.3.2012) die Namen „Wie­ner Schnit­zel”, „Frank­fur­ter Würst­chen” und „Spa­ghet­ti Put­ta­ne­s­ca” als dis­kri­mi­nie­rend oute­te, um zu for­dern: SOS-Mit­mensch­spre­cher Poll­ak sol­le „sei­nen Namen ändern, denn ‚Poll­ak’ sei ein übles Schimpf­wort für Men­schIn­nen aus Polen”.

Das Stö­ckerl des Lan­des­par­tei­se­kre­tärs auf­ge­grif­fen hat eine Woche spä­ter der sieb­te Zwerg von Rechts im Wie­ner FPÖ-Land­tags­klub, Domi­nik Nepp. Am 15. Märzz 2012 ent­deck­te er eine angeb­lich intel­li­genz­be­lei­di­gen­de Unlo­gik in einer For­de­rung des SOS-Mit­mensch-Spre­chers, die Nepp aber erst selbst kon­stru­ie­ren muss:

Spei­sen wie etwa „Neger­brot” oder „Mohr im Hemd” sei­en böse, ras­sis­ti­sche Begrif­fe, erklärt per­ma­nent und nicht min­der pene­trant Alex­an­der Poll­ak, Spre­cher des mit Steu­er­geld sub­ven­tio­nier­ten Ver­eins SOS-Mit­mensch. Auf die Fra­ge eines Bür­gers mit dem Namen Neger, ob er sich jetzt umbe­nen­nen las­sen müs­se, ant­wor­tet Poll­ak aber plötz­lich mit „Nein!” Wiens FPÖ-Gemein­de­rat Domi­nik Nepp: „Wer soll sich da bei dem selbst­er­nann­ten Sprach­po­li­zis­ten Poll­ak noch aus­ken­nen? Er ver­hed­dert sich in sei­ner eige­nen poli­ti­schen Kor­rekt­heit. Sei­ne Aus­sa­gen sind eine Belei­di­gung der Intelligenz.

Um es auf den Punkt zu brin­gen: Der FPÖ-Lan­des­par­tei­se­kre­tär for­dert den Spre­cher von SOS-Mit­mensch auf, sei­nen Namen zu ändern. Eine Woche spä­ter kommt eine ande­re FPÖ-Intel­li­genz­bes­tie daher und kri­ti­siert den SOS-Mit­mensch­spre­cher, weil er einem Drit­ten gegen­über erklärt habe, es gin­ge selbst­ver­ständ­lich nicht dar­um, Fami­li­en­na­men zu ändern. Da baut also wer ein Welt­bild auf einem Gerücht auf, das er selbst in die Welt gesetzt hat.


Öster­reich, aus der Sicht der FPÖ

Der frei­heit­li­che Natio­nal­rats­hin­ter­bänk­ler Höbart nutzt das von der FPÖ selbst in die Welt gesetz­te Kli­schee der Sprach­po­li­zei eben­falls am 15. März 2012, um sich als stand­fes­ten Ver­tei­di­ger der öster­rei­chi­schen Kul­tur zu insze­nie­ren: „Die Bezeich­nun­gen ‚Zigeu­ner­schnit­zel’ oder ‚Mohr im Hemd’ sind tra­di­tio­nel­le und alt­her­ge­brach­te Bezeich­nun­gen, an denen die FPÖ natür­lich fest­hal­ten wird.” Und um in der Fol­ge eine Ver­schwö­rungs­theo­rie zu spin­nen: „Anstatt sich mit sol­chen absur­den For­de­run­gen zu Wort zu mel­den, soll­te man lie­ber die wirk­li­chen Pro­ble­me der Öster­rei­cher ange­hen. Dazu gehö­ren stei­gen­de Jugend­ar­beits­lo­sig­keit, Mas­sen­zu­wan­de­rung und die Belas­tun­gen durch immer neue Steu­er- und Belas­tungs­pa­ke­te der schwarz-roten Regie­rung. Die lin­ken Gut­men­schen wol­len mit absur­den For­de­run­gen nach Wort­än­de­run­gen ledig­lich die Bevöl­ke­rung von den wich­ti­gen poli­ti­schen Fra­gen der Zeit ablenken.”

Eine ver­schwö­rungs­theo­re­ti­sche Erklä­rung, war­um SOS-Mit­mensch ein Inter­es­se haben soll­te, „die Bevöl­ke­rung von den wich­ti­gen poli­ti­schen Fra­gen der Zeit ablen­ken“ zu wol­len, lie­fert am 16. März 2012 die wegen Ver­het­zung straf­recht­lich ver­ur­teil­te FPÖ-Abge­ord­ne­te Susan­ne Win­ter: „Die ohne­hin mil­lio­nen­schwe­re Asyl­lob­by hängt auch am staat­li­chen Steu­er­tropf”, behaup­tet Win­ter in einer Pres­se­aus­sendung. „Bewie­sen sei nun­mehr klar und deut­lich, dass ‚SOS Mit­mensch’ durch Inse­ra­te aus öffent­li­cher Hand im ‚MO — Maga­zin für Men­schen­rech­te’ Steu­er­gel­der lukrie­re“. € 9.000,- habe etwa das Sozi­al­mi­nis­te­ri­um im Jahr 2011 für Inse­ra­te („Wir sind Män­ner ohne Gewalt”, „Armut” sowie „Euro­päi­sches Jahr der Frei­wil­lig­keit 2011”) an die Zeit­schrift bezahlt, die von SOS-Mit­mensch her­aus­ge­ge­ben wird.

Das ist eini­ger­ma­ßen vor­laut für die Abge­ord­ne­te einer Par­tei, die im Ver­dacht steht, im Jahr 2003 Geld­ge­schenk ohne Gegen­leis­tung ange­nom­men zu haben (mehr als 760.000 Euro von der Agen­tur Rum­pold, die zuvor für den Euro­figh­ter-Kon­zern EADS tätig war). Aber Sach­lich­keit ist nicht der FPÖ Ding: Hier geht es um zwang­haf­tes Hoch­zie­hen eines Nicht­the­mas, um das Erfin­den einer Ver­schwö­rung, einer angeb­li­chen Sprach­po­li­zei und eines inexis­ten­ten Zwan­ges. Die FPÖ erfin­det einen Miss­stand und macht sich selbst zur Jean­ne d’Arc im Kampf gegen das nicht exis­tie­ren­de Pro­blem (oder eigent­lich zum Don Qui­jot­te, wenn der FPÖ nicht jeder Anflug von sym­pa­thi­scher Erschei­nung, die Don Qui­jot­te inne­wohnt, feh­len wür­de): Eine erprob­te Stra­te­gie, als es gegen die Auf­nah­me des Wor­tes „Töch­ter“ in die Bun­des­hym­ne ging oder um das von der FPÖ erfun­de­ne Niko­lo-Ver­bot in Kindergärten.

Gerüch­te in die Welt set­zen und ande­ren in den Mund legen, dann die selbst pro­du­zier­ten Gerüch­te als Angriff auf die Bevöl­ke­rung „ent­lar­ven“, angeb­lich „Schul­di­ge“ kon­stru­ie­ren und dif­fa­mie­ren; und schließ­lich mög­lichst oft und laut her­um­schrei­en. Übli­cher­wei­se ein Krank­heits­bild, aber eben auch typi­sche Merk­ma­le einer FPÖ-Kampagne.

  • teilen 
  • teilen 
  • teilen 
  • teilen 
  • E-Mail 
  • spenden 
Keine Beiträge mehr verpassen: Email-Benachrichtigung aktivieren
abgelegt unter: Dokumentation
Schlagwörter: FPÖ | Hetze | Verschwörungsideologien | Wien

Beitrags-Navigation

« Langenthal (CH): „Aufruhr“-Besteller legt Mord-Geständnis ab
Detlef Wimmer (FPÖ): Eine Richtigstellung »

» Zur erweiterten Suche

Spenden

Wissen

  • Rechtsextremismus
  • Ist die FPÖ rechtsextrem?
  • Rechtsextreme Medien in Österreich
  • Faschismus
  • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
  • Antisemitismus
  • Rassismus
  • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
  • NS-Symbole und Abzeichengesetz
  • Verhetzung

Handeln

  • Aktiv werden und handeln
  • Was kann wie wo gemeldet werden?
  • Gegen Sticker & Geschmiere
  • How to “Prozessreport”?

Hilfreich

  • Postings gerichtstauglich sichern
  • Wie verfasse ich eine Sachverhaltsdarstellung?
  • Archiv aller Beiträge
  • Schlagwörter-Wolke
E-Mail-Benachrichtigung bei neuen Beiträgen
  • Wochenrückblicke
    Beiträge
  • Gastbeiträge
    Beiträge
  • Materialien
    Beiträge
  • Rezensionen
    Beiträge
Um unsere Arbeit fortführen zu können, sind wir auf Ihre Spenden angewiesen – danke für Ihre Unterstützung!

Stoppt die Rechten, Sparkasse Neunkirchen Gloggnitz IBAN AT46 2024 1050 0006 4476

oder viaPaypal

Kontakt

Vorfälle und Hinweise bitte über unser sicheres Kontaktformular oder per Mail an:
[email protected]

Wir garantieren selbstverständlich den Schutz unserer Informant*innen, der für uns immer oberste Priorität hat.

Spendenkonto

Um unsere Arbeit fortführen zu können, sind wir auf Ihre Spenden angewiesen – danke für Ihre Unterstützung!

Stoppt die Rechten, Sparkasse Neunkirchen Gloggnitz

IBAN AT46 2024 1050 0006 4476

Oder via PayPal:

Socials

social media logo x social media logo facebook social media logo bluesky

Links

  • Rechtsextremismus
  • Ist die FPÖ rechtsextrem?
  • Rechtsextreme Medien in Österreich
  • Faschismus
  • Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
  • Antisemitismus
  • Rassismus
  • Wiederbetätigung und Verbotsgesetz
  • NS-Symbole und Abzeichengesetz
  • Verhetzung
  • Aktiv werden und handeln
  • Was kann wie wo gemeldet werden?
  • Gegen Sticker & Geschmiere
  • How to “Prozessreport”?
  • Postings gerichtstauglich sichern
  • Wie verfasse ich eine Sachverhaltsdarstellung?
  • Archiv aller Beiträge
  • Schlagwörter-Wolke
  • Über uns
  • Beirat und Unterstützer*innen
  • Datenschutz
  • Impressum
Spenden