Oberndorf (Szbg): Rechte Gewalt „von auswärts“

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Die Lokal­bei­la­ge „Flach­gau­er Nach­rich­ten“ der SN berich­te­te Anfang Dezem­ber, dass sich Schü­le­rIn­nen der Han­dels­aka­de­mie (HAK) Obern­dorf über zuneh­men­de rech­te Gewalt beklag­ten. Wäh­rend der Bür­ger­meis­ter von Obern­dorf, Peter Schrö­der (SPÖ), das bestä­tigt, wie­gelt die Sicher­heits­di­rek­ti­on Salz­burg ab. Jetzt hat sich dazu auch der Poli­zei­kom­man­dant des angren­zen­den Bezirks Brau­nau /Inn mit einem zumin­dest wider­sprüch­li­chen Kom­men­tar gemeldet.

Schü­ler der HAK Obern­dorf alar­mier­ten die Öffent­lich­keit: vor allem rund um die Dis­cos gebe es immer wie­der „Schlä­ge­rei­en zwi­schen Rechts­ra­di­ka­len und Aus­län­dern“ (Flach­gau­er Nach­rich­ten, 7.12.2011). Die Rechts­extre­men sei­en schon an ihren Jacken und „ein­schlä­gi­gen T‑Shirts“ erkennbar.


Eini­ge bezeich­nen­de Nick­na­mes von SFK (Sturm­füh­rer­kom­man­do)

Der Poli­zei­kom­man­dant von Obern­dorf bestä­tig­te zwar Schlä­ge­rei­en, aber: „Eine rechts­ra­di­ka­le Sze­ne gibt es in Obern­dorf fast gar nicht.“ Ab und zu, so die Sicher­heits­di­rek­ti­on Salz­burg, „kom­men Grup­pen von aus­wärts“. Die Sozi­al­ar­bei­te­rIn­nen des Jugend­zen­trums Bür­moos sie­del­ten die rechts­extre­me Sze­ne eben­falls in den benach­bar­ten Inn­viert­ler Gemein­den Moos­dorf und Eggels­burg an.

Das wie­der­um woll­te der Bezirks­po­li­zei­kom­man­dant des angren­zen­den ober­ös­ter­rei­chi­schen Bezirks Brau­nau so nicht ste­hen las­sen. Er wis­se zwar von einer Grup­pe im Obe­rinn­vier­tel, die vor fünf Jah­ren auf­ge­fal­len sei, aber deren Rädels­füh­rer sei „durch lang­fris­ti­gen Füh­rer­schein­ent­zug in die Schran­ken gewie­sen“ wor­den (OÖN, Lokal­bei­la­ge War­te am Inn, 5.1.2011).

Der Brau­nau­er Bezirks­po­li­zei­kom­man­dant Pum­ber­ger ver­wies ande­rer­seits dar­auf, dass es im Bezirk drei Grup­pen gebe, die „rechts ange­haucht“ sind: „Wir wis­sen wer die Ein­zel­nen sind und wir beob­ach­ten sie sehr genau.“ (OÖN, Lokal­bei­la­ge War­te am Inn, 5.1.2012)


Screen­shot von Brau­nau gegen Rechts

Merk­wür­dig ist in die­sem Fall der Titel des Berichts der OÖN: „Die rechts­ra­di­ka­le Sze­ne im Bezirk Brau­nau gibt es nicht”, der im Wider­spruch zu den Aus­sa­gen des Poli­zei­kom­man­dan­ten steht. Eine rechts­extre­me Sze­ne woll­te er zwar eben­so wenig sehen wie der Obern­dor­fer Poli­zei­kom­man­dant, aber: „Der Ein­druck, dass es im Bezirk kei­ne rechts­ra­di­ka­len Grup­pen gibt, soll nicht ent­ste­hen.“ (OÖN, 5.1.2012)

Die­ser Ein­druck wäre auch grund­le­gend falsch, denn ange­fan­gen von den „Brau­nen Bier­büf­feln“ über die ver­bli­che­nen „Patrio­ten Brau­nau“ des Robert Fal­ler (NVP) bis hin zu den Sauf­na­zis vom „SFK“ (Sturm­füh­rer­kom­man­do): Die rech­te Sze­ne lebt! Und schließ­lich gibt es ja auch noch den RFJ Braunau.