Wien (OTS) – Die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) verwahrt sich gegen die Angriffe des FPÖ-Abgeordneten Fichtenbauer im Zusammenhang mit einer Weisung des Verteidigungsminister Darabos. Dieser hat Bundesheersoldaten angewiesen, bei Besuch des WKR-Balls das Tragen der Uniform zu unterlassen. Institutionen der Zivilgesellschaft, der Politik und Religionsgemeinschaften, die am 27. Jänner der Befreiung des KZ Auschwitz gedenken und das gleichzeitige Abhalten des WKR-Balls, einem traditionellen Treffpunkt rechtsradikaler Netzwerke, als deplatziert empfinden, wurden in einer Reaktion Fichtenbauers als linke Chaoten verunglimpft.
Der wahre demokratiepolitische Skandal ist nicht das Entstehen eines überparteilichen Netzwerkes gegen Antisemitismus, sondern die ständigen kodierten Signale von Vertretern der FPÖ an die extreme Rechte, die über Österreich so viel Unmenschlichkeit, Unkultur und Verbrechertum gebracht hat. Die extreme Rechte darf nicht mehr Teil der österreichischen „Kulturgesellschaft” sein, gerade sie hatte nämlich Österreich verraten. Die Burschenschaft, wie „Olympia” etwa, der auch Nationalratspräsident Graf angehört, war in der Zweiten Republik viele Jahre verboten. Diese war auch für Veranstaltungen mit Musikgruppen bekannt, die mit Liedern, wie „Mit 6 Millionen Juden fängt der Spaß erst richtig an” aufgetreten sind. In diesen Kreisen kam es bis heute zu keiner moralischen Einsicht und keinen politischen Lernprozessen.
WKR-Ballbesucher, wie Alexander Dugin — russischer Faschist, Matthias Faust — NPD, Bruno Gollnisch und Jean-Marie Le Pen — Front National, Andreas Molau — NPD, Enrique Ravello — spanischer Falangist, und andere mehr kamen zu einem rechtsradikalen Netzwerktreffen, und nicht, um mit Mitgliedern von Studentenverbindungen Farbbänder auszutauschen. Das ist der wahre, von FPÖ-Kreisen als Organisatoren initiierte Skandal.