Geheime Reichssache!
„… im Zuge dieser Endlösung der europäischen Judenfrage kommen rund 11 Millionen Juden in Betracht …“
Das Protokoll der Wannseekonferenz vom 20. Jänner 1942
ORT & TERMIN
20. Jänner 2012
Neues Institutsgebäude der Universität Wien, Hörsaal III
Der Eintritt ist frei
Am 20. Jänner 1942 trafen sich 15 hochrangige Vertreter des NS-Regimes in einer Villa am Wannsee bei Berlin, um den industriellen Massenmord an JüdInnen zu organisieren und die Zusammenarbeit aller Dienststellen bei der Durchführung der Shoah sicherzustellen. Das Treffen fand in einer „Arbeitsatmosphäre“ statt: Moralische Fragen mussten nicht diskutiert werden. Gesprächsgegenstand bildeten nur technische, institutionelle und administrative Fragen.
Die technische und administrative Arbeit der 15 Herren konnte auf zahlreichen Vorläufern aufbauen:
- auf den Nürnberger Gesetzen,
- den Gesetzen zur Wiederherstellung des deutschen Berufsbeamtentums,
- auf antisemitischen Demagogen in Politik, Kultur Wissenschaft und Wirtschaft
- … und auf dem Antisemitismus der deutschnationalen Burschenschaften, die bereits 1896 in ihren Waidhofener Beschlüssen erklärt hatten, dass „jeder Sohn einer jüdischen Mutter, jeder Mensch, in dessen Adern jüdisches Blut rollt, … von Geburt aus ehrlos, jeder feineren Regung bar“ sei.
Jener ‚deutschnationalen‘ Burschenschaften, übrigens, die am 27. Jänner 2012, am Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer der Shoa, in der Wiener Hofburg mit führenden RechtsextremistInnen aus ganz Europa einen Ball feiern …
Aus dem Protokoll und Originaldokumenten lesen:
- Andrea Eckert
- Michael Maertens
- Erwin Steinhauer