Der Grund: „Letzte Woche hat ein Angriff der PKK, der Arbeiterpartei Kurdistans, die mittlerweile von der EU und der USA als terroristische Organisation eingestuft wird, auf einen türkischen Militärposten in der Provinz Hakkari besonders hohen Blutzoll gefordert. 26 Soldaten wurden dabei getötet”, schreibt dastandard.at.
Die meisten TeilnehmerInnen demonstrierten friedlich und viele betonten, dass sich die Demonstration gegen die PKK und nicht gegen KurdInnen richtet, aber auf der Demonstration ebenfalls vertreten war der Verband Avusturya Türk Federasyon (ATF). Die ATF dient als Dachverband rund um die Vereine der rechtsextremen „Grauen Wölfe” (türkisch: Bozkurtlar). Immer wieder waren auf der Demonstration die Symbole dieser RechtsextremistInnen zu beobachten.
Die Symbole der Grauen Wölfe: drei Halbmonde, die der Fahne der Okkupationstruppen der osmanischen Besatzungsarmee entnommen sind und der heulende Wolf (Bildquelle: dastandard, © Güler Alkan/Toumaj Khakpour)
Die Grauen Wölfe sind der paramilitärische Arm der türkischen Partei Milliyetçi Hareket Partisi (MHP). Die MHP bildete in den 1970ern in der Türkei 100.000 paramilitärische Kommandosoldaten aus, die für zahlreiche politische Morde verantwortlich waren.
Auch in Österreich kam es mehrmals zu Übergriffen türkischer FaschistInnen, so überfielen sie 2007 „den Demonstrationszug der kurdischen und türkischen Linken, bei den Auseinandersetzungen wird u. a. ein 14-jähriges Mädchen verletzt. Ähnliche Vorfälle gibt es in Vorarlberg, in St. Polten war einige Tage zuvor ein kurdisches Kulturzentrum Tatort eines Anschlages”, berichtet Antifa-Info.
Graue Wölfe beteiligten sich ebenfalls, gemeinsam mit Hamas- und Hisbollah-Aktivisten und diversen linken Kleinstgruppierungen, an der antisemitisch geprägten Demonstration am 4. Juni 2010 gegen Israel. Auch auf der Demonstration vom 30. Oktober kam es zu einem Übergriff. DemonstrantInnen drangen in ein Lokal ein und zerstörten das Inventar, nachdem der Besitzer als angeblicher PKK-Unterstützer identifiziert wurde. Am Abend kam es dann zu Auseinandersetzungen zwischen anti-türkischen und pro-türkischen Demonstranten. „Augenzeugen berichten vom Einsatz zumindest eines Molotow-Cocktails”, schreibt dastandard.at.
Siehe auch:
↳ derstandard.at — Graue Wölfe auf der Jagd nach Kurden
↳ no-racism.net — „Graue Wölfe” ermorden solidaritätshungerstreikenden in Rotterdam
↳ diepresse.com — Nationalismus: Die Grauen Wölfe
↳ nadir.org — Die „Grauen Wölfe”
↳ spiegel.de — Graue Wölfe