Honsik, der nach eigener Aussage aus einer „Familie von anständigen Nationalsozialisten“ stammte (der KZ-Kommandant Amon Göth war sein Onkel), wurde in den 1960er-Jahren einschlägig aktiv: Ein Brandbombenattentat auf die italienische Botschaft, Schüsse auf das Parlament waren seine ersten politischen Botschaften. Einer seiner damaligen Kameraden war der Neonazi Gunther Kümel, der für den Totschlag von Ernst Kirchweger bei der Anti-Borodajkewycz-Demonstration im Jahr 1965 verantwortlich war.
Eine Haftstrafe erhielt Honsik schon für den Brandanschlag, 1976 dann für eine Rauchbombe auf das Künstlerhaus, 1990 in München für Volksverhetzung, 1992 für NS-Wiederbetätigung in Wien. Als der Oberste Gerichtshof 1994 seine Nichtigkeitsbeschwerde abwies, flüchtete Honsik nach Spanien, wo Holocaust-Leugnung damals vom Strafrecht nicht erfasst war.
Von Spanien aus versorgte er die österreichischen Kameraden mit seiner Postille „Halt“, die sich vorzugsweise mit Holocaust-Leugnungen beschäftigte. Franz Radl war bis vor kurzem einer seiner eifrigsten Propagandisten hierzulande („Lasst Honsik frei!“) und wartet auf seinen NS-Wiederbetätigungsprozess, in dem ihm unter anderem auch das Betreiben von Honsik-Webseiten vorgeworfen wird. Nach seinen aktionistischen bzw. terroristischen Jugendjahren hat Honsik eine literarische Ader an sich entdeckt und sich auf das Texten von schwulstigen Gedichten, die natürlich auch Einschlägiges transportierten, verlegt.
2007 kam dann für den österreichischen Neonazi, der es sich mittlerweile in Spanien gemütlich gemacht hatte, auch wenn er 2006 eine Wahlempfehlung für die FPÖ abgab, die bittere Enttäuschung. Die spanische Rechtslage hatte sich mittlerweile geändert und Honsik wurde mittels Europäischem Haftbefehl an Österreich ausgeliefert.
Die Berufung von 1992 wurde wieder aufgenommen, und Honsik wurde letztlich zu vier Jahren Haft verurteilt. Weil sich Honsik aber aus der Haftzelle heraus neuerlich wiederbetätigte, wurde er 2010 wieder vor Gericht gestellt und zu weiteren zwei Jahren Haft verurteilt. Unter Anrechnung seiner Zeiten in Untersuchungshaft wurde er jetzt bedingt entlassen: Die Bewährungszeit dauert weitere drei Jahre. Da seine alten Kameraden und Jünger wie Radl, Thierry und Küssel derzeit andere Sorgen haben, wird Honsik möglicherweise, wie in der Begründung des Gerichts beschrieben, zu seiner Familie nach Spanien zurückkehren.