Strache und die Hetze

Seit dem 22.7.2011, dem Tag also, an dem Breivik in Nor­we­gen mordete, sind unter einem Ein­trag von HC Stra­che auf Face­book zu ein­er Kun­stak­tion im WUK zahlre­iche Hass-Botschaften zu find­en, die sich an Mus­lime, Türken, die Plakatkün­stler richt­en. In ihnen wird mit „Aufhän­gen oder Steini­gen“, „Ertränken“, „An die Wand“ usw. gedro­ht. Die einzige erkennbare Reak­tion von Stra­che: Er spricht sich gegen Schimpfwörter auf sein­er Face­book-Seite aus und geht in den Kon­ter. Im „Standard“-Forum sei ein unfass­bares Post­ing gegen Nor­bert Hofer veröf­fentlicht wor­den und trotz Urgenz nicht gelöscht worden.

Seit Wochen sind unter Stra­ches Ein­trag vom 22.7.2011 die het­zerischen Kom­mentare zu find­en. Selb­st eini­gen (weni­gen) FPÖ-Postern ist diese Het­ze zu viel: Sie war­nen, rufen zur Mäßi­gung in der Sprache, war­nen vor den unver­mei­dlichen Reak­tio­nen des „Geg­n­ers“ – nichts ist passiert. In den Fol­ge­ta­gen gibt es zwar Ein­träge von Stra­che, keine „Schimpfwörter“ zu verewen­den, aber die Aufrufe zum Abschlacht­en, Aufhän­gen, Ertränken, Steini­gen usw. bleiben unbe­hel­ligt. Jet­zt soll sich die Staat­san­waltschaft damit auseinan­der­set­zen, ob und wer damit möglicher­weise gegen das Strafge­setz oder Medi­en­recht ver­stoßen hat.

Die FPÖ lässt über die Frei­heitliche Presseko­r­re­spon­denz (FPK) aus­richt­en, dass strafrechtlich rel­e­vante oder men­schlich ver­let­zende Post­ings zur Anzeige gebracht wür­den und kon­tert mit einem auf derstandard.at veröf­fentlicht­en Post­ing, in dem ein „Rot­er Baron“ für den FPÖ-Vize Nor­bert Hofer die Wieder­eröff­nung von Schloss Hartheim (Euthanasie-Anstalt der Nazis) gewün­scht habe. Laut FPK habe man mehrfach vom „Stan­dard“ einge­fordert, den „Roten Baron“ zu sper­ren. Stra­che selb­st schreibt es etwas anders: Trotz Urgenz durch die FPÖ sei das Post­ing nicht gelöscht worden.

Wir haben selb­st recher­chiert und dabei her­aus­ge­fun­den: Ja, es gab einen der­ar­ti­gen Ein­trag, er sei allerd­ings schon ziem­lich alt gewe­sen. Pro Tag gebe es im Durch­schnitt an die 10.000 Forums­beiträge, bei denen trotz Fil­ter und Kon­trolle nicht in jedem Fall sofort zu erken­nen sei, ob sie strafrechtlich rel­e­vant seien. Über die Monate sam­melten sich so Hun­dert­tausende Post­ings an. Der Ein­trag wurde allerd­ings schon vor dem Mai 2011 gelöscht, so die Auskun­ft aus der Online-Redak­tion des „Stan­dard“. Es habe allerd­ings nie vorher eine Urgenz durch die FPÖ gegeben. Man wun­dere sich, wie dieses alte Post­ing über­haupt ent­deckt wurde, weil es selb­st für die Forumsver­wal­tung nicht ein­fach zu find­en gewe­sen sei.

Stra­che hat am 9.8. die Veröf­fentlichung von weit­eren Dif­famierun­gen und het­zerischen Post­ings gegen die FPÖ angekündigt. Bis heute gab es keine der­ar­tige Veröffentlichung.

Der Unter­schied: Der „Stan­dard“ hat das offen­sichtlich het­zerische Post­ing gegen Hofer schon lange gelöscht – ohne Urgenz. Die FPÖ geht offen­sichtlich Monate nach der Löschung an die Öffentlichkeit und ver­mit­telt den Ein­druck, als würde sich die Online-Redak­tion weigern, das Post­ing zu löschen – trotz mehrfach­er Urgenz.

Stra­che hat Dutzende het­zerische Post­ings auf seinem Face­book-Kon­to und nichts davon gelöscht- trotz Urgenz und öffentlich­er Debatte.

Siehe auch: ots.at — Öllinger: Stra­ches Face­book-Kon­to voll mit ver­het­zen­den Kommentaren