Am 3. Juli ereignete sich in der Nähe von Simbach (Bayern) ein schrecklicher Verkehrsunfall, bei dem von den acht Insassen eines zum Campingwagen umgebauten Kleinbusses zwei ums Leben kamen, als der Bus ungebremst gegen eine Eiche prallte. Die restlichen sechs MitfahrerInnen wurden schwerst verletzt. Der tödlich verunglückte Lenker des Busses war der 19-jährige Christoph W. aus Braunau, der keinen Führerschein besaß. Auch die zweifache Mutter Alexandra E.-H. verstarb noch an der Unfallstelle. Unter den Schwerstverletzten befindet sich auch Benjamin W., der Zwillingsbruder des Todeslenkers.
Schon in den ersten Meldungen über den tödlichen Unfall, der vermutlich durch überhöhte Geschwindigkeit verursacht wurde, war ein Treffen der „rechten Szene“ vermutet worden, von dem die BraunauerInnen heimkehrten. Ob rechtsextremes Treffen oder bloß Zelt-Disco, „konnte die Polizei nicht bestätigen“ (OÖN, 4.7.2011). Mittlerweile ist allerdings klar, dass zumindest Christoph W. ein „Brauner Bierbüffel“ war. Auf Youtube kursiert ein Video, mit dem sich die „KameradInnen” von Christoph W, der im „88“-T-Shirt posiert, verabschieden.
Die „Braunen Bierbüffel“ sind erstmals namentlich im März 2010 als Braunauer Neonazi-Gruppe aufgefallen, als sie auf Facebook zu einer Hitler-Geburtstagsfeier am 20. April eingeladen haben. 22 Mitglieder haben sich damals auf Facebook eingetragen – teilweise mit Foto und vollem Namen. Aus dieser Zeit gibt es auch Fotos, die einige „Braune Bierbüffel“ zeigen, die mit einer Waffe posieren. Bei der antifaschistischen Demo, die seit Jahren im Vorfeld von Hitlers Geburtstag in Braunau stattfindet, waren 2010 auch einige „Braune Bierbüffel“ präsent, die zu provozieren versuchten.
Auf das Konto einiger späterer „Brauner Bierbüffel“ war aber auch schon der Überfall auf das Rock-Konzert der Kommunistischen Jugend Österreichs (KJÖ) am 24.10.2008 gegangen. Damals hatten an die zwanzig Nazi-Skins Parolen brüllend und eine Hakenkreuzfahne schwenkend versucht, das Konzerthaus zu stürmen, flüchteten jedoch, als eine Polizeistreife auftauchte. Der Vorfall von 2008 führte auch zu mehreren Wiederbetätigungsprozessen, bei denen vermutlich auch Christoph W. angeklagt war.