Griechenland: Neonazis jagen Ausländer

Die Krise Griechen­lands ver­suchen recht­sex­treme und neon­azis­tis­che Grup­pen für ihre Zwecke zu nutzen. Sie machen ganz offen Jagd auf die, die sie für alles ver­ant­wortlich hal­ten: Nicht kor­rupte Poli­tik­er, Beamte und Reiche oder die Zock­er, die sich an der griechis­chen Krise noch schnell bere­ich­ern, son­dern die Zuwan­der­er sind ihr Jagdziel. In den let­zten Tagen sind Hun­derte Neon­azis mehrmals durch Athens Straßen gestürmt, haben Migran­tInnen attack­iert, sie ver­prügelt und einen von ihnen erstochen. Aus­lös­er für die jüng­ste Het­z­jagd der Neon­azis war die Ermor­dung eines Griechen durch drei Män­ner, die ange­blich aus­ländis­ch­er Herkun­ft waren. „Blick nach rechts“ (zugänglich mit Abo) wirft einen Blick auf die mut­maßlichen Ini­tia­toren der Lynch-Jagd von der Nazi- Partei Chrysi Avgi („Gold­ene Mor­gen­röte“), die sog­ar im Athen­er Stad­trat vertreten ist.

Schon in den Vor­jahren waren die Nazis von Chrysi Avgi durch bru­tale Jagd auf Migran­tInnen und Flüchtlinge aufge­fall­en, wie ein die „taz“ illus­tri­ert. Berichte sprechen sog­ar von ein­er offe­nen Koop­er­a­tion zwis­chen den Neon­azis und Teilen der Exekutive.

Die extreme Rechte in Griechenland

Auch die Partei LA.O.S. (Laikos Ortho­dox­os Synager­mos – Völkisch ortho­doxe Samm­lung), die bei den let­zten Par­la­mentswahlen im Jahr 2009 ihr bestes Ergeb­nis erzielte und mit 15 Abge­ord­neten (5,63%) im Par­la­ment vertreten ist, muss der extremen Recht­en zugerech­net wer­den. Zwis­chen LA.O.S und Chrysi Avgi gibt es dur­chaus enge Beziehun­gen bzw. auch Per­son­alaus­tausch: bekan­nte Nazi-Aktivis­ten von Chrysi Avgi dür­fen immer wieder mal auf LA.O.S.-Listen kan­di­dieren: 2009 etwa die Num­mer 2 von Chrysi Avgi, Dim­itris Zafiropoulos.

Ein­er der Recht­sausleger von LA.O.S, Makis Voridis, der von der Hel­lenis­chen Front, ein­er an Le Pens Front Nation­al ori­en­tierten recht­sex­tremen Gruppe zu LA.O.S stieß, hat mit Wern­er Neubauer (FPÖ) und Wolf­gang Spa­di­ut (BZÖ) im Rah­men der Par­la­men­tarischen Ver­samm­lung der OSCE (Organ­i­sa­tion für Sicher­heit und Zusam­me­nar­beit in Europa) die selt­same Gruppe „Forum of Iden­ti­ties“ gegründet.