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Nazi-Solidarität für Küssel

In Öster­reich grol­len die Neo­na­zis in den diver­sen Foren wegen der Fest­nah­me von Gott­fried Küs­sel, in Mün­chen und Dort­mund gin­gen sie auf die Stra­ße. Auf Face­book, aber auch in Foren wie Thia­zi und Alter­me­dia dis­ku­tie­ren extre­me Rech­te und Neo­na­zis durch­aus kon­tro­vers über Küssel.Stellvertretend für die Küs­­sel-Kri­­ti­ker: „Mein Gott, der Gott­fried lernt auch nichts hin­zu. Hätte […]

14. Apr 2011

Auf Face­book, aber auch in Foren wie Thia­zi und Alter­me­dia dis­ku­tie­ren extre­me Rech­te und Neo­na­zis durch­aus kon­tro­vers über Küssel.Stellvertretend für die Küs­sel-Kri­ti­ker: „Mein Gott, der Gott­fried lernt auch nichts hin­zu. Hät­te er nur wei­ter sei­nen Gemü­se­la­den im 6. Wie­ner Bezirk betrie­ben, wo auch Semi­ten eif­rig kauf­ten. Legen­där wie er in den 80ern unter Bewun­de­rung sei­ner blon­den Mit­zerl mit Klamp­fe und noch mäs­si­ger begabt als der NPD-Bar­be schmettert.”

Das ist eine Anspie­lung auf die sehens­wer­te Doku­men­ta­ti­on „Wahr­heit macht frei”, in der es um die Neo­na­zi-Sze­ne Anfang der 1990er in Deutsch­land und Öster­reich geht. Obwohl mitt­ler­wei­le 20 Jah­re alt, zeigt die Doku­men­ta­ti­on noch immer inter­es­san­te Ein­bli­cke in die Neo­na­zi-Sze­ne und über das Den­ken von Neo­na­zis. Küs­sel tritt hier auch als „Sän­ger” auf und singt dabei unter ande­ren vom Wie­der­ein­rich­ten von Gas­kam­mern und „Kennst du sei­ne Nase, sei­ne Nase kennst du nicht, ist sie krumm und häss­lich, ja dann schlag ihm ins Gesicht. Das ist kein Mensch das ist ein Jud, denk nicht lang nach mach ihm kaputt” und in der nächs­ten Stro­phe: „Kennst du sei­ne Far­be, sei­ne Far­be kennst du nicht, ist sie schwarz und häss­lich, ja dann schlag ihm ins Gesicht. Das ist kein Mensch das ist ein Aff, denk nicht lang nach, mach ein­fach Baff” – dabei macht er einen Schuss aus einer Pis­to­le nach.

Soli­da­ri­täts-Aktio­nen in Deutsch­land für Küssel

Knapp 20 Akti­vis­tIn­nen ver­schie­de­ner Kame­rad­schaf­ten in Bay­ern führ­ten vor dem öster­rei­chi­schen Kon­su­lat in der Isma­nin­ger Stra­ße in Mün­chen eine „Soli­da­ri­täts­mahn­wa­che“ durch und for­der­ten „Frei­heit für Gott­fried Küssel“.

In Dort­mund gab es eben­falls eine Soli­da­ri­täts­kund­ge­bung für Küs­sel, eine Hand­voll Neo­na­zis demons­trier­ten ihre beschei­de­ne Soli­da­ri­tät und kün­dig­ten an, Auf­kle­ber für Küs­sel zu pro­du­zie­ren. Wobei ein Teil der Ein­nah­men für Gott­fried Küs­sel zur Ver­fü­gung gestellt wer­den soll­te. Ein Teil! Ein Schelm, wer Böses dabei denkt und glaubt die Kame­ra­den in Dort­mund wol­len mit Küs­sel nur eine Men­ge Geld verdienen!


„Soli­ak­tio­nen” für Küs­sel aus Deutschland

Aber Kri­tik an den Auf­kle­bern gibt es nicht wegen des Ver­suchs, mit Küs­sel Geld ver­die­nen zu wol­len, son­dern wegen des „unvor­teil­haf­ten” Bil­des von Küs­sel auf den Auf­kle­bern, moniert ein/e Use­rIn auf Alter­me­dia: „Unvor­teil­haf­te­res Bild von Kame­rad Küs­sel konn­te man wohl als Auf­kle­ber­mo­tiv nicht auftreiben?”

Und die öster­rei­chi­schen rech­te Sze­ne? Rülp­sen auf Face­book, das ist das Ein­zi­ge, was sie schaffen: