Auf Facebook, aber auch in Foren wie Thiazi und Altermedia diskutieren extreme Rechte und Neonazis durchaus kontrovers über Küssel.Stellvertretend für die Küssel-Kritiker: „Mein Gott, der Gottfried lernt auch nichts hinzu. Hätte er nur weiter seinen Gemüseladen im 6. Wiener Bezirk betrieben, wo auch Semiten eifrig kauften. Legendär wie er in den 80ern unter Bewunderung seiner blonden Mitzerl mit Klampfe und noch mässiger begabt als der NPD-Barbe schmettert.”
Das ist eine Anspielung auf die sehenswerte Dokumentation „Wahrheit macht frei”, in der es um die Neonazi-Szene Anfang der 1990er in Deutschland und Österreich geht. Obwohl mittlerweile 20 Jahre alt, zeigt die Dokumentation noch immer interessante Einblicke in die Neonazi-Szene und über das Denken von Neonazis. Küssel tritt hier auch als „Sänger” auf und singt dabei unter anderen vom Wiedereinrichten von Gaskammern und „Kennst du seine Nase, seine Nase kennst du nicht, ist sie krumm und hässlich, ja dann schlag ihm ins Gesicht. Das ist kein Mensch das ist ein Jud, denk nicht lang nach mach ihm kaputt” und in der nächsten Strophe: „Kennst du seine Farbe, seine Farbe kennst du nicht, ist sie schwarz und hässlich, ja dann schlag ihm ins Gesicht. Das ist kein Mensch das ist ein Aff, denk nicht lang nach, mach einfach Baff” – dabei macht er einen Schuss aus einer Pistole nach.
Solidaritäts-Aktionen in Deutschland für Küssel
Knapp 20 AktivistInnen verschiedener Kameradschaften in Bayern führten vor dem österreichischen Konsulat in der Ismaninger Straße in München eine „Solidaritätsmahnwache“ durch und forderten „Freiheit für Gottfried Küssel“.
In Dortmund gab es ebenfalls eine Solidaritätskundgebung für Küssel, eine Handvoll Neonazis demonstrierten ihre bescheidene Solidarität und kündigten an, Aufkleber für Küssel zu produzieren. Wobei ein Teil der Einnahmen für Gottfried Küssel zur Verfügung gestellt werden sollte. Ein Teil! Ein Schelm, wer Böses dabei denkt und glaubt die Kameraden in Dortmund wollen mit Küssel nur eine Menge Geld verdienen!
„Soliaktionen” für Küssel aus Deutschland
Aber Kritik an den Aufklebern gibt es nicht wegen des Versuchs, mit Küssel Geld verdienen zu wollen, sondern wegen des „unvorteilhaften” Bildes von Küssel auf den Aufklebern, moniert ein/e UserIn auf Altermedia: „Unvorteilhafteres Bild von Kamerad Küssel konnte man wohl als Aufklebermotiv nicht auftreiben?”
Und die österreichischen rechte Szene? Rülpsen auf Facebook, das ist das Einzige, was sie schaffen: