Begonnen hatte es offensichtlich schon im Jahr 2007. In der kleinen Gemeinde Pernegg hatte sich eine Junge ÖVP-Gruppe etabliert, die gleich mit dem SPÖ-Bürgermeister in den Clinch ging. Der äußert Vandalismus-Vorwürfe, die JVP-Aktivisten fühlen sich behindert. Ende Jänner 2008 dann der erste größere Eklat: Auf einem Ball der SPÖ Pernegg provozieren die Jungen VPler mit „Sieg Heil“-Rufen. Die Polizei wird gerufen.
Es dauert aber noch einmal einen Monat, bis dieser Vorfall zusammen mit einem zweiten, der Abhaltung einer „Orgasmus“- bzw. „Onkelz“-Party zum öffentlichen Skandal wird. Auf Fotos, die die Sozialistische Jugend auf der Homepage der Jungen VP Pernegg gefunden hat, sieht man betrunkene und entkleidete Jugendliche. Die Junge ÖVP Steiermark zieht Konsequenzen und schließt die Jugendlichen aus. Der Obmann der Jungen ÖVP, Daniel D., beschimpft im Abgang noch den Bürgermeister als „Erpresser, Kinderentführer und Rassist“ (Woche, 13.3.2008).
Ab jetzt agieren die JVPler als „Wild Panthers“. Weitere Vandalenakte werden ihnen zugeschrieben, einer singt zuhause „Blut muss fließen“ und andere Nazilieder so laut, dass die Nachbarn den Text mitschreiben können. Aber im Zentrum der Attacken der „Wild Panthers“ steht der rote Bürgermeister. Ende 2008 beauftragt die Gemeinde sogar ein Überwachungsunternehmen, um die Jugendlichen „überführen“ zu können.
Die 10.000 Euro, die dafür ausgegeben wurden, wären für Jugendarbeit besser angelegt gewesen. Die „Wild Panthers“ eskalieren weiter: Der Bürgermeister wird auf der Homepage vorgeführt, in anonymen Schmierereien mit dem Tod bedroht. Wieder ermitteln die Behörden. Im November 2009 berichtet die Zeitung „Woche” (5.11.09), dass Daniel D., der Leader der Gruppe, zum Bezirksobmann der Generation Zukunft Österreich (GZÖ) des BZÖ für Bruck/Mur gewählt wurde.
Seit Montag, 14.3., steht D. in Leoben vor Gericht – mit den anderen „Wild Panthers“, die nichts gehört haben wollen, zu betrunken waren oder sich einfach nicht mehr erinnern konnten. Man kennt das ja. Der Prozess wird bis Mittwoch, 16.3.11 geführt.
Siehe auch: derstandard.at — Vier junge Männer wegen Wiederbetätigung angeklagt