Wien: Der Sturmadler vor dem AbsturzLesezeit: 3 Minuten

Wer erin­nert sich noch an den Jugend­bund Stur­mad­ler? Das war die klei­ne, fein rechts­extre­me Trup­pe, die unter der Anlei­tung erfah­re­ner deut­scher Bur­schen­schaf­ter wie S.P. und M.P. (bei­de Bur­schen­schaft Olym­pia) die Kin­der und Jugend­li­chen aus deutsch­na­tio­na­lem Eltern­haus in die Tugen­den völ­ki­scher Ord­nung ein­führ­te. Mit einem „Thu­le“ Zelt­la­ger 2005 in Gos­au (OÖ) bekam die rech­te Trup­pe, die damals noch […]

6. Mrz 2011

Mit einem „Thu­le“ Zelt­la­ger 2005 in Gos­au (OÖ) bekam die rech­te Trup­pe, die damals noch unter dem Titel „Arge Som­mer­la­ger“ segel­te, erst­mals öffent­li­che Auf­merk­sam­keit. Unter dem Sym­bol der von der SS und SA ver­wen­de­ten Tyr-Rune ver­sam­mel­ten sich zehn Jugend­li­che mit zehn Betreu­ern zum qua­si mili­tä­ri­schen Lager­ap­pell, san­gen Lie­der (z.B. vom HJ-Dich­ter Hans Bau­mann) und lern­ten das Schie­ßen mit Bogen und Luft­druck­ge­wehr, wie das „pro­fil“ damals ver­wun­dert feststellte.

Heu­te ist der Jugend­bund Stur­mad­ler eine trau­ri­ge Ange­le­gen­heit. Der neue Obmann M.P. hat es bis­lang nicht geschafft, den Stur­mad­ler wie­der flüg­ge zu machen und muss­te zuletzt sogar das jähr­li­che Win­ter­la­ger absagen.

Wer­te Kameraden!

Es tut mir leid Euch mit­tei­len zu müs­sen, daß das heu­ri­ge Win­ter­la­ger nicht statt­fin­den wird. Es haben sich bis heu­te zu weni­ge Teil­neh­mer fin­den kön­nen, als daß die Abhal­tung des Lagers Sinn erge­ben hätte.

Ich dan­ke Euch aber trotz­dem für Eure Anmel­dung und wür­de mich freu­en, Euch bei einer unser kom­men­den Ver­an­stal­tun­gen wie­der in unse­rer Mit­te begrü­ßen zu dür­fen. Denn daß das Win­ter­la­ger, das im Jah­res­lauf unse­rer Ver­an­stal­tun­gen stets einen klei­nen Kreis dar­ge­stellt hat, abge­sagt wird, soll nicht bedeu­ten, daß der Stur­mad­ler nicht mehr fliegt.

Ich wün­sche Euch somit eine besinn­li­che Jul­zeit und sen­de Euch kame­rad­schaft­li­che Grüße,

M.P.

Die besinn­li­che Jul­zeit, in der die­se trau­ri­ge E‑Post ver­fasst wur­de, ist ja mitt­ler­wei­le auch schon zwei Mona­te vor­bei, aber der Stur­mad­ler lahmt noch immer. Die „Netz­prä­sen­ta­ti­on“, wie das treu­deutsch heißt, befin­det sich wei­ter­hin in Über­ar­bei­tung, was lei­der einen Blick auf die vie­len auf­re­gen­den Aus­flü­ge und Lager verunmöglicht.

Wie­der ein­mal müs­sen wir mit unse­rem eige­nen Foto­ar­chiv aus­hel­fen, um das Trei­ben der „Sturmadler“-Truppe zu doku­men­tie­ren. Der Begriff „Trup­pe“ ist in die­sem Fall nicht über­trie­ben, denn die „Stur­mad­ler“ sind in ihren bes­ten Zei­ten in para­mi­li­tä­ri­scher Beklei­dung nach Ita­li­en aus­ge­rückt, um dort das Ter­ri­to­ri­um zu erkunden.

S.P., der spä­ter zum Mit­ar­bei­ter des Drit­ten Prä­si­den­ten des Natio­nal­rats und Alten Her­ren der Bur­schen­schaft Olym­pia Mar­tin Graf avan­cier­te, war zu „Sturmadler“-Zeiten eif­ri­ger Bestel­ler beim neonazistischen„Aufruhr“-Versand.

Mitt­ler­wei­le hat M.P. den Obmann­ti­tel von Bern­hard Distl­ba­cher über­nom­men und Mar­kus Ram­mel­mül­ler den Pos­ten des Sekre­tärs und Finanz­re­fe­ren­ten zurück­ge­legt: eine deut­li­che Ver­schlan­kung des Ver­eins­vor­stands, der nur mehr aus M.P. und Vol­ker Thor Lein­we­ber (Bur­schen­schaft Che­ruskia Graz) besteht. (Ver­eins­re­gis­ter­aus­zug als pdf)

Ex-Obmann Distl­ba­cher, der auch im RFJ OÖ aktiv war und dort prak­ti­scher­wei­se Beauf­trag­ter für die Klei­nen, die „Jung­volk“ genannt wer­den, hat­te sich noch bemüht, mit Kalen­dern, die man „Jah­res­wei­ser“ nann­te, das Ruder her­um­zu­rei­ßen und die FPÖ-Pro­mis zu beeindrucken.

Wie es scheint, ist das Kon­zept, Jugend­li­che mit tra­di­tio­nel­len rechts­extre­men Kon­zep­ten zu gewin­nen, die sich an „bün­di­scher“ Jugend­ar­beit und der Hit­ler­ju­gend ori­en­tie­ren, geschei­tert. Rechts­extre­me bzw. neo­na­zis­tisch ori­en­tier­te Jugend­li­che bevor­zu­gen mitt­ler­wei­le ande­re Aus­drucks­for­men – das hat sogar Bastl Plo­ne kapiert.

P.S: Gera­de­zu hym­nisch wird in einem Bericht der pen­na­len Ver­bin­dung Eysn/Steyr das Som­mer­la­ger 2005 in Gos­au beschrieben:

Die Woche ver­ging sehr schnell: neben diver­sen Gelän­de­spie­len im Wald, dem Erler­nen von Tanz und Gesang sowie bün­di­scher Fahr­ten­tech­nik, der Abhal­tung eines Bun­ten Abends sowie eines Hel­den­ge­den­kens, einer aus­ge­dehn­ten Wan­de­rung als auch Grund­zü­ge ger­ma­ni­scher Mytho­lo­gie kam eines nie zu kurz: stets im Vor­der­grund stand das See­len­heil unse­rer Lager­teil­neh­mer, die Freu­de an der Sache und die dazu­ge­hö­ri­ge Begeisterung.

Daß uns dies gelun­gen ist, ver­dan­ken wir dem Umstand, daß die von uns auf­ge­zeig­te Alter­na­ti­ve zum her­kömm­li­chen Lebens­weg unge­mei­ne Vor­tei­le im Sin­ne von ewig­gül­ti­gen deut­schen Wer­ten besitzt, die, wennauch unter dem Schutt der heu­ti­gen Zeit begra­ben lie­gen, doch tief in den Her­zen unse­res Vol­kes ein­ge­brannt sind, und nur dar­auf zu war­ten schei­nen, den Strah­len der Son­ne hin­zu­ge­führt zu werden.

Somit befin­den wir uns erst am Anfang unse­res Weges. Wir sind ange­tre­ten, zum Woh­le unse­rer Hei­mat und sei­nes ange­stamm­ten Vol­kes zu schaffen.

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