Gegen den Schwimmlehrer und pensionierten Architekten hat das SOS-Kinderdorf Dornbirn bereits vor einigen Jahren ein Hausverbot verhängt, weil es den Verdacht auf sexuelle Übergriffe gab. Der Fall wurde damals nicht zur Anzeige gebracht. Auch als der Beschuldigte als Schwimmtrainer beim Schwimmclub Bludenz tätig war, kursierten dort Gerüchte. Und Gerüchte über sexuelle Übergriffe gab es ebenfalls in Dornbirn, wo der Beschuldigte eine eigene Schwimmschule leitete. Die Vorarlberger Nachrichten berichten über den Fall nicht zufällig unter dem Titel „Niemand reagierte auf Vorwürfe“.
Hängt die lahme Reaktion seiner Umgebung vielleicht mit den politischen Verbindungen des Beschuldigten zusammen? Er war „über Jahre hinweg“ für die ÖVP Ersatzmitglied der Stadtvertretung und ist vor den letzten Gemeinderatswahlen der FPÖ beigetreten, für die gleich in mehreren Ausschüssen in der Stadtvertretung tätig wurde.
Nach seiner Verhaftung legte der Verdächtige seine Parteiämter nieder und trat aus der FPÖ aus: „Er ließ uns vorgestern durch seinen Rechtsvertreter mitteilen, dass er sämtliche Funktionen zurücklegt und gleichzeitig aus der FPÖ austritt“, teilte FPÖ-Obmann Schönbeck den „VN“ mit. In „Österreich“ (11.2.2011) liest sich das anders: „Die FPÖ in Dornbirn reagierte prompt: Wilfried B, der im Sport- und Hochbauausschuss saß, ist seit Donnerstag kein FPÖ-Mitglied mehr; er legte alle Funktionen zurück und wurde aus der Partei ausgeschlossen.“