Budapest: Nazi-Aufmarsch zum Gedenken an die SS

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Die Neo­na­zis haben Stress in die­sen Tagen: Am 12. Febru­ar soll in Buda­pest beim „Tag der Ehre“ mit­ge­grölt und ran­da­liert wer­den, am nächs­ten Tag in Dresden.

Dann gibt es noch das Pro­blem, dass sich die unga­ri­schen Neo­na­zis unter­ein­an­der nicht braun genug sind und ver­schie­de­ne Auf­ru­fe gemacht haben. Auf Thiazi.net beken­nen gleich meh­re­re Nazis, dass ihnen der Plan fehlt: „Wie vie­le ‚Tag der Ehre’ gibt es nun eigentlich??“

Zum „Tag der Ehre“ rufen näm­lich unter­schied­li­che Nazi-Strö­mun­gen auf: die „hit­le­ris­ti­sche“ um die Grup­pe MNA (Magyar Nem­ze­ti Arcvo­nal — Unga­ri­sche Natio­na­le Front­li­nie), der auch unse­re Alpen-Donau-Nazis ver­bun­den sind, und die mit NPD und Frei­em Netz Süd und Blood & Honour ver­bun­de­ne NFP (Natio­nal­re­vo­lu­tio­nä­re Par­tei).


Ankün­di­gung für den „Tag der Ehre” (freeweb.hu/dayofhonour)

Aus der BRD wer­den des­halb Flü­ge orga­ni­siert, damit die Nazis ihren Ter­min­ver­pflich­tun­gen nach­kom­men kön­nen (die öster­rei­chi­schen haben es nicht so weit). Im Vor­jahr haben die Strei­tig­kei­ten zwi­schen den kon­kur­rie­ren­den Grup­pen, aber auch die Kon­kur­renz mit Dres­den dazu geführt, dass der „Tag der Ehre“ weit­ge­hend ins Was­ser gefal­len ist und nur eine Kranz­nie­der­le­gung mit schmal­brüs­ti­ger Anspra­che statt­fand. Das musi­ka­li­sche Begleit­pro­gramm entfiel.

Mit dem „Day of Honour“ wol­len die Neo­na­zis an die in der Fes­tung Buda ein­ge­schlos­se­nen SS-Ein­hei­ten und ihre unga­ri­schen Kum­pa­ne erin­nern, die noch einen letz­ten Aus­bruchs­ver­such unter­nom­men haben, dabei aber von der Roten Armee ziem­lich kom­plett auf­ge­rie­ben wur­den. So unge­nier­tes und unver­hüll­tes öffent­li­ches Geden­ken an die SS bzw. das NS-Regime wäre weder in Öster­reich noch in Deutsch­land mög­lich – das macht die Attrak­ti­on die­ses Ter­mins für deut­sche und öster­rei­chi­sche Neo­na­zis aus.

Dabei wäre auch Ungarn nach § 4 des Pari­ser Frie­dens­ab­kom­mens vom 10.2.1947 verpflichtet,

im Sinn des Waf­fen­still­stands­ab­kom­men auf unga­ri­schem Ter­ri­to­ri­um jeg­li­che faschis­ti­sche poli­ti­sche, zivi­le oder mili­tä­ri­sche Orga­ni­sa­ti­on sowie jeg­li­che sol­che Orga­ni­sa­ti­on, die feind­li­che Pro­pa­gan­da gegen die Ver­ein­ten Natio­nen, wozu auch revi­sio­nis­ti­sche Pro­pa­gan­da gehört, auf­zu­lö­sen und auch in der Zukunft nicht zu gestat­ten, dass eine sol­che Orga­ni­sa­ti­on besteht und funk­tio­niert, deren Ziel es ist das Volk sei­ner demo­kra­ti­schen Rech­te zu berau­ben (zitiert nach hagalil.com).