Der Bankier des Terrors
Im Dunklen Er verehrte Hitler, verlegte Nazi-Schriften und unterstützte linke Terroristen: Der Schweizer Bankier François Genoud prägte die Nachkriegszeit mit – ganz diskret
Nein, François Genoud hat kein Blut an den Händen. Er war kein Terrorist, sondern ein unauffälliger Geschäftsmann, ein Schweizer, wie er im Kontorbuch steht. Seine Spezialität waren diskrete Geldgeschäfte. Er lebte denkbar bescheiden und war ein liebevoller Ehemann und treusorgender Vater. Nebenbei war er auch ein freischaffender Nazi. Er kam niemals mit den Gesetzen seines Landes in Konflikt, aber seine Freunde waren Bombenleger, Erpresser, Terroristen, Mörder. Er spazierte bei den Schweizer Bundesbehörden mit der gleichen Selbstverständlichkeit ein und aus wie im Hauptquartier der palästinensischen Terrorgruppe PFLP. Wissenschaftler, Forschungsinstitute, Verlage warben um ihn, Minister sorgten sich um ein gutes Verhältnis zu ihm, und nie wurde er für seine Taten belangt. Sein Treiben ist nie vollständig aufgedeckt worden, und doch zieht es sich durch die gesamte europäische Nachkriegsgeschichte.
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