mut-gegen-rechte-gewalt.de und netz-gegen-nazis.de: Das war 2010

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Die deut­schen Anti­fa-Sites „mut-gegen-rechte-gewalt.de” und „Netz gegen Nazis” haben ihre ers­ten Jah­res­be­rich­te veröffentlicht.

Jah­res­rück­blick 2010 von netz-gegen-nazis.de:

| Bay­ern
| Bre­men
| Ham­burg
| Meck­len­burg-Vor­pom­mern
| Nord­rhein-West­fa­len
| Thü­rin­gen
| Sach­sen-Anhalt

Der Jah­res­rück­blick 2010 von mut-gegen-rechte-gewalt.de:

Janu­ar: In Zos­sen wird das „Haus der Demo­kra­tie“ von Neo­na­zis nie­der­ge­brannt, seit der Eröff­nung wird die Initia­ti­ve immer wie­der Opfer von Ver­wüs­tun­gen, Schmie­re­rei­en und sogar Mord­dro­hun­gen. Gleich­zei­tig müs­sen sich die­je­ni­gen, die sich gegen Neo­na­zis ein­set­zen, für ihre Gesin­nung recht­fer­ti­gen. Das a.i.d.a.-Archiv in Mün­chen muss gericht­lich gegen sei­ne Nen­nung im baye­ri­schen Ver­fas­sungs­schutz­be­richt 2008 vor­ge­hen. Ohne Begrün­dung wird der Ver­ein, der seit 20 Jah­ren das Trei­ben Neo­na­zis in Bay­ern doku­men­tiert, als „links­extre­mis­ti­sche und links­extre­mis­tisch beein­fluss­te Orga­ni­sa­ti­on“ ein­ge­stuft. Dem Archiv ent­ge­hen dadurch zahl­rei­che öffent­li­che Gel­der, die wei­te­re Arbeit ist akut gefährdet.

Febru­ar: Immer wie­der neh­men Neo­na­zis die Jah­res­ta­ge der Bom­bar­die­rung deut­scher Städ­te zum Anlass, ihren neo­na­zis­ti­schen Opfer­kult zu betrei­ben. Die soge­nann­ten „Trau­er­mär­sche“ durch Mag­de­burg, Cott­bus, Lübeck und zahl­rei­che ande­re Städ­te zei­gen, dass Neo­na­zis nach wie vor ein gro­ßes Pro­blem sind. Doch ein brei­tes Zivil­ge­sell­schaft­li­ches Bünd­nis kann Euro­pas größ­tes Zusam­men­tref­fen in Dres­den am 13. Febru­ar ver­hin­dern. Vie­le Tau­send Enga­gier­te wol­len den Revi­sio­nis­ten das Feld nicht über­las­sen und zei­gen gemein­sam Gesicht gegen Neo­na­zis. Das Bei­spiel Dres­den macht Schu­le: immer wie­der ver­su­chen Men­schen, durch Sitz­blo­cka­den den Auf­marsch von Neo­na­zis zu ver­hin­dern, teil­wei­se mit Erfolg. Schon jetzt haben die Vor­be­rei­tun­gen für eine erneu­te Blo­cka­de in Dres­den 2011 begonnen.

März: In Ber­lin häu­fen sich Anschlä­ge und Über­grif­fe durch Neo­na­zis. Seit dem Vor­jahr gibt es eine Angriffs­wel­le gegen Kul­tu­rel­le Ein­rich­tun­gen, Haus­pro­jek­te und Par­tei­bü­ros. Ein brei­tes Bünd­nis will ein poli­ti­sches Signal set­zen und sich zu gemein­sa­men Aktio­nen ver­net­zen. In den Bezirks­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lun­gen wird das The­ma nun zuneh­mend berück­sich­tigt, auch weil die NPD in eini­gen Bezir­ken in den Par­la­men­ten aktiv ist. Mit Unter­stüt­zung von „Mut gegen rech­te Gewalt” ent­steht eine Inter­net­sei­te zur „Aus­ein­an­der­set­zung mit Rechts­extre­mis­mus in kom­mu­na­len Gre­mi­en in Berlin“.

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