Silesia (Teil 3): Das Ende naht!

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Wie heißt es doch so bedeu­tungs­voll auf der „Heim­sei­te“ der Sile­sen: „Im 20. Jahr­hun­dert erlebt Sile­sia eine Hoch­blü­te.“ Das Jahr­hun­dert ist vor­bei, und die Blu­me Sile­sia ver­liert nicht nur ihre Blät­ter, son­dern ent­wi­ckelt auch einen ziem­lich stren­gen Geruch.

Jeden­falls, und damit ver­las­sen wir eilends die Flo­ra, dürf­te das Stif­tungs­fest der Slie­sia, die ihre 150 Jah­re Bestehen am ver­gan­ge­nen Wochen­en­de fei­ern woll­te, eine ziem­lich trau­ri­ge Ange­le­gen­heit gewor­den sein. Die „Heim­sei­te“ woll­te uns da nicht recht Aus­kunft geben, aber was wir wis­sen, reicht bereits.

Nach (bzw. vor) dem Aus­schluss von Hubert Keyl und Ben­ja­min                      (der ja immer­hin bis vor kur­zem Spre­cher der Acti­vi­tas war) gab es wei­te­re Ent­las­sun­gen und Aus­trit­te, sodass – wie man hört – der Aktiv­be­trieb vor der Ein­stel­lung steht oder bereits ein­ge­stellt wur­de. Zuletzt wur­de der Aktiv­be­trieb im Jahr 1888 ver­tagt, zur „inne­ren Fes­ti­gung“ hieß es damals. Und als Kon­se­quenz wur­de der Leit­spruch formuliert:

„Die Bur­schen­schaft soll eine Schu­le der Ehre, der edlen Sit­te und des Man­nes­mu­tes, eine Stät­te natio­na­ler Erzie­hung und ein Bund stu­den­ti­scher Lebens­freu­de sein, nicht mehr und nicht weni­ger. Aber sie darf sich nicht zum Drill für eine poli­ti­sche Frak­ti­on, hei­ße sie auch wie immer, her­ge­ben. Die­ser Grund­satz ver­bürgt Dau­er­haf­tig­keit und Ste­tig­keit und wird bedingt durch den Cha­rak­ter einer Lebensverbindung.”


Bur­schi und “Alter Herr” in ihrer natür­li­chen Haltung

Mit die­sem Leit­spruch ist die Sile­sia jetzt gleich mehr­fach kol­li­diert. Wenn ein Bur­schen­schaf­ter bei der FPÖ, der ande­re beim BZÖ ist, der Drit­te ganz rechts­aus­sen wil­dert, wenn der eine ein Gespräch mit dem andern heim­lich auf­zeich­net und die Auf­zeich­nun­gen an Medi­en und Ver­fas­sungs­schutz wei­ter­lei­tet, dann kann man noch so viel von Man­nes­mut, edlen Sit­ten und Ehre schwa­feln – es klappt nicht mehr mit der Stimmung!

Nicht nur wir, son­dern auch die Nach­barn der Sile­sen-Bude wer­den sich jeden­falls freu­en, wenn in den nächs­ten Jah­ren in den Näch­ten weni­ger Ein­schlä­gi­ges aus den Fens­tern hallt!

Teil 1: Die Bur­schis von der Silesia
Teil 2: Lebens­bund in der Krise