Auf die große Gedenktafel, die an die Ermordung der beiden führenden Vertreter der Demokratischen Partei Kurdistans-Iran, Abdul Rahman Ghassemlou und Abdullah Ghaderi-Azar und ihres Begleiters Fadel Rasoul am 13.7.1989 durch iranische Staatsterroristen erinnerte, wurde das Runensymbol der Aktion Neue Rechte mit einer Schablone geschmiert und die Erinnerungsbotschaft mit einem Pinselstrich verunziert.
Die brutale Ermordung der drei Kurden, die 1989 in der Linken Bahngasse Verhandlungen mit Vertretern des Irans führten, ist zwar gut dokumentiert, stellt aber für die Republik Österreich bzw. die damalige Bundesregierung eine bleibende Schande dar: Die Mörder durften ungehindert und trotz ausdrücklicher Warnung durch den damaligen Leiter der EBT (Einsatzgruppe zur Bekämpfung des Terrorismus), Oswald Kessler, Österreich verlassen.
Am 17. Juli 2010 war das Mahnmal in einer kleinen Feier in der Linken Bahngasse 5 vor dem Haus der brutalen Morde enthüllt worden. Ziemlich exakt ein Monat danach wurde es geschändet. Die Verwendung des Symbols der Aktion Neue Rechte (ANR), einer neonazistischen Gruppierung, die in den 1970er-Jahren gegründet wurde, aber seit Jahrzehnten nicht mehr aktiv ist, ist merkwürdig.
Zum Vergleich: Links ein Flugblatt der ANR, Rechts das Symbol auf dem Denkmal.
Klar ist, dass es gute Verbindungen zwischen dem iranischen Terror-Regime und der Neonazi-Szene gibt. Österreichische Neonazis (auch FPÖ-Abgeordnete übrigens) sympathisieren teilweise sehr offen mit dem islamistischen Gottesstaat und dessen Präsidenten. Der ehemalige Bezirksrat der FPÖ, Wolfgang Fröhlich, suchte gar im Jahr 2000 um politisches Asyl in der iranischen Botschaft in Wien an und lebte einige Zeit dort. Die vom iranischen Präsidenten Ahmadinejad im Dezember 2006 veranstaltete Holocaust-Konferenz trieb etliche rechtsextreme und Neonazis zur Pilgerfahrt nach Teheran: Hans Gamlich (verurteilter Autor von „Zur Zeit“), Herbert Schaller (Nazi-Verteidiger), natürlich Wolfgang Fröhlich, Moishe Friedman (der „Hausjude” der FPÖ, der sie im Kampf gegen die Kultusgemeinde unterstützt) und der Wahlösterreicher David Duke.
Die Schändung wurde den Behörden angezeigt.