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Metapedia (Teil I): „Aurvandil“ beim Burschenschafterball

„Metape­dia” nennt sich das rechts­extre­me Gegen­pro­jekt zu Wiki­pe­dia. Metape­dia (MP) ist eine Online-Enzy­k­lo­­pä­­die, die 2006 in Schwe­den gegrün­det wur­de und seit­her Able­ger in ver­schie­de­nen Län­dern und Spra­chen gebil­det hat. Regis­triert ist MP unter dem Namen Dani­el Fri­berg, einem rechts­extre­men Ver­le­ger und Autor. Der war 2014 Gast beim FPÖ-Aka­­de­­mi­ker. Höchs­te Zeit für eine aus­führ­li­che Recher­che zu […]

2. Feb 2017

Metapedia - die Weltnetz-Enzyklopädie
Metape­dia — Enzy­klo­pä­die der Rech­ten und Revi­sio­nis­ten im welt­wei­ten Weltnetz

Erst vor weni­gen Tagen hat Vice Alps unter dem Titel „Keep Calm and Sieg Heil über MP und Fri­bergs Besuch beim Bur­schen­schaf­ter- bzw. Aka­de­mi­ker­ball der FPÖ im Jahr 2014 berich­tet. Dani­el Fri­berg ist nicht irgend­ein rechts­extre­mes Würst­chen, son­dern gilt als einer der Chef­ideo­lo­gen der sich selbst so bezeich­nen­den „Neu­en Rech­ten”. Kratzt man ein biss­chen am Lack, dann kommt schnell der brau­ne Rost zum Vor­schein. Metape­dia eig­net sich her­vor­ra­gend für die Beweisführung.

Daniel Friberg beim Burschiball der FPÖ
Dani­el Fri­berg beim Bur­schi­ball der FPÖ

MP erscheint mitt­ler­wei­le in 16 Spra­chen, wobei die deutsch­spra­chi­ge Edi­ti­on nach der unga­ri­schen die meis­ten Ein­trä­ge hat. 2007 ging das deutsch­spra­chi­ge Lexi­kon mit sehr weni­gen Ein­trä­gen online, hat­te kaum Mit­ar­bei­ter aus dem deutsch­spra­chi­gen Raum. Der wich­tigs­te und „rang­höchs­te“ in der hier­ar­chi­schen Struk­tur von MP war „Aur­van­dil“, der sich selbst als Sysop (Sys­tem­ope­ra­tor), „Büro­krat“ für eini­ge MP-Sek­tio­nen und als inter­na­tio­na­ler Koor­di­na­tor des gesam­ten Metape­dia-Pro­jekts bezeichnet.

„Aur­van­dil“, das ist nie­mand ande­rer als Dani­el Fri­berg, der Gast des FPÖ-Aka­de­mi­ker­balls 2014. Das Foto auf Face­book, das er selbst online gestellt hat mit dem Kom­men­tar „Cele­bra­ting with fri­ends at the Aka­de­mi­ker­ball 2014“, zeigt ihn pros­tend mit Patrik Brink­mann, dem schwe­di­schen Mil­lio­när, der schon so ziem­lich alle Sta­tio­nen des Rechts­extre­mis­mus durch­lau­fen hat und schon bei etli­chen Bur­schen­schaf­ter­bäl­len gastierte.

Logo des antifaschistischen Magazins "Expo"
Logo des anti­fa­schis­ti­schen Maga­zins „Expo”

2014 oute­ten das anti­fa­schis­ti­sche Maga­zin „Expo“ und die Zei­tung „Expres­sen“ den User „Aur­van­dil“ als Teil­neh­mer bzw. sogar Grün­der des ras­sis­ti­schen und neo­na­zis­ti­schen Forums „nordisk.nu“, in dem auch der nor­we­gi­sche Rechts­ter­ro­rist Anders Beh­ring Brei­vik zeit­wei­se aktiv war. Kein Zwei­fel, der „Auvran­dil“ von „nordisk.nu“ ist auch der Chef­ko­or­di­na­tor des gesam­ten Metape­dia-Pro­jekts. Da er von Beginn an auf der deut­schen Sei­te auch Admi­nis­tra­to­ren­rech­te hat­te, konn­te er dort nicht nur neue „Benut­zer“ (wie die User auf MP genannt wer­den) hin­zu­fü­gen bzw. löschen, son­dern natür­lich auch selbst Ein­trä­ge redi­gie­ren, z.B. den zu „nordisk.nu“. Auf MP wird die­ses Neo­na­zi-Forum ganz vor­nehm als „mul­ti­l­in­gua­les Netz­por­tal schwe­di­scher Wider­stands­grup­pen mit ange­schlos­se­nem Forum“ beschrie­ben. Klingt ziem­lich harm­los, ist aber nichts ande­res als ein mehr­spra­chi­ges alpen-donau.info mit Spieleabteilung.

Magazin "Expressen" über Friberg und in einem Video
Maga­zin „Expres­sen” über Fri­berg und in einem Video

Ob „Aur­van­dil“ vice ver­sa auf „nordisk.nu“ einen Bei­trag zu MP ver­fasst hat, wis­sen wir nicht. Für die deutsch­spra­chi­ge MP hat er 2012 einen User mit dem Namen „Svens­kar­nas Par­ti” ein­ge­tra­gen. „Svens­kar­nas Par­ti” blieb auf Metape­dia so inak­tiv wie mitt­ler­wei­le die gleich­na­mi­ge Neo­na­zi-Par­tei, die sich 2015 auflöste.

Das rassistischen und neonazistischen Forum „nordisk.nu“
Das ras­sis­ti­schen und neo­na­zis­ti­schen Forum „nordisk.nu“

Alex­an­der Mar­ko­vics von den Iden­ti­tä­ren beju­belt Dani­el Fri­berg ali­as „Aur­van­dil“ von Metape­dia bzw. „nordisk.nu“ jeden­falls als Vor­den­ker der „Neu­en Rech­ten”, seit der das äußerst schma­le Büch­lein „Die Rück­kehr der ech­ten Rech­ten. Hand­buch für die wah­re Oppo­si­ti­on“ geschrie­ben hat: „… qua­si die Art von Buch, auf das man im neu­rech­ten Lager nach dem nun­mehr 15 Jah­re alten ‚Wofür wir kämp­fen’ von Guil­laume Faye schon sehn­süch­tig gewar­tet hat“.

 

➡️ Metape­dia (Teil II): Über Gas­kam­mer­ärz­te und Ungeziefer
➡️ Metape­dia (Teil III): Hit­lers Kämpfer
➡️ Metape­dia (Teil IV): Kon­kur­ren­ten und Klone

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