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Antisemitismus bei Strache

Gleich meh­re­re Pres­se­aus­sen­dun­gen beschäf­ti­gen sich mit der anti­se­mi­ti­schen Kari­ka­tur auf Stra­ches Face­book-Sei­te. Israe­li­ti­sche Kul­tus­ge­mein­de (IKG): FPÖ-Stra­che ein Opfer sei­nes deutsch-natio­na­len Umfel­des? IKG-Prä­­si­­dent sieht Zusam­men­hang mit wach­sen­dem Anti­se­mi­tis­mus in Ungarn Wien (OTS) — „Dass eine Kari­ka­tur von Juden, ähn­lich wie im dama­li­gen Stür­mer in den 1930er- und 1940er-Jah­­ren, nun auf der Face­­book-Sei­­te des FPÖ-Chefs Stra­che erscheint, […]

20. Aug 2012

Israelitische Kultusgemeinde (IKG): FPÖ-Strache ein Opfer seines deutsch-nationalen Umfeldes?

IKG-Prä­si­dent sieht Zusam­men­hang mit wach­sen­dem Anti­se­mi­tis­mus in Ungarn

Wien (OTS) — „Dass eine Kari­ka­tur von Juden, ähn­lich wie im dama­li­gen Stür­mer in den 1930er- und 1940er-Jah­ren, nun auf der Face­book-Sei­te des FPÖ-Chefs Stra­che erscheint, ist für mich kein Zufall”, so Oskar Deutsch, Prä­si­dent der Israe­li­ti­schen Kul­tus­ge­mein­de. Er sieht im wach­sen­den Anti­se­mi­tis­mus unter der rechts­kon­ser­va­ti­ven Regie­rung Ungarns eine gefähr­li­che Ten­denz für Euro­pa. Anti­se­mi­ti­sche, ras­sis­ti­sche und rechts­ra­di­ka­le Kräf­te sehen sich man­gels kon­se­quen­ter Ver­fol­gung in ihrem Trei­ben ermu­tigt und dies nun auch offen­sicht­lich in Österreich.

Stra­che, der sich offi­zi­ell von der rechts­extre­men deutsch-natio­na­len Sze­ne abzu­gren­zen ver­sucht, deren Kari­ka­tu­ren aber beden­ken­los über­nimmt, war hier wohl wie­der ein­mal zu „blau­äu­gig”.


Anti­se­mi­ti­sche Kari­ka­tur auf Stra­ches Facebook-Seite

Grüne: Öllinger verurteilt antisemitischen Comic auf Facebook-Seite von Strache

Grü­ne: Stra­che pro­vo­ziert um jeden Preis

Wien (OTS) — „Im Inter­net zir­ku­lie­ren vie­le Repro­duk­tio­nen von dem plum­pen, Jahr­zehn­te-altem Car­toon über einen feis­ten Ban­ker, Regie­rung und das hun­gern­de Volk. Dass FPÖ-Chef Stra­che aus­ge­rech­net jene sel­te­ne und das Ori­gi­nal ver­fäl­schen­de Vari­an­te ver­öf­fent­licht, die den Ban­ker mit Haken­na­se, David­ster­nen als Knöp­fen und mit ste­chen­dem Blick wie­der­gibt, das ist kein Zufall, son­dern pure Pro­vo­ka­ti­on”, meint der Abge­ord­ne­te der Grü­nen, Karl Öllin­ger und ergänzt: „Die ver­fälsch­te Vari­an­te lehnt sich deut­lich an die het­ze­ri­schen Cha­rak­te­ris­ti­ken des „Stür­mer” über Juden an. Das ist ein­deu­tig anti­se­mi­tisch”.

Öllin­ger zeigt sich vor allem dar­über ent­setzt, dass Stra­che mitt­ler­wei­le zwar offen­sicht­lich erkannt hat, wel­cher Car­toon da unter sei­nem Namen auf Face­book ver­öf­fent­licht wur­de, da er jetzt ja auch den Ori­gi­nal-Car­toon ver­öf­fent­licht hat, aber die anti­se­mi­tisch gefärb­te Vari­an­te trotz­dem nicht gelöscht hat, son­dern hef­tig gegen die Kri­ti­ker polemisiert.

„Es ist unfass­bar. In jedem ande­ren euro­päi­schen Land wür­de ein der­ar­tig plum­pes Spiel mit anti­se­mi­ti­schen Kli­schees zum sofor­ti­gen Rück­tritt füh­ren. Stra­che aber lässt den Car­toon wei­ter auf sei­ner Face­book-Sei­te und kommt nicht ein­mal auf die Idee sich zu ent­schul­di­gen”, kri­ti­siert Öllinger.


Zum Ver­gleich die Ori­gi­nal­ver­si­on der Kari­ka­tur, die Stra­che spä­ter ver­öf­fent­licht hat und dabei aber die alte Ver­si­on nicht gelöscht hat. Man beach­te — gegen­über der ver­än­der­ten Ver­si­on — die ver­än­der­te Nase, Augen und Man­schet­ten­knöp­fe, die gegen David­ster­ne aus­ge­tauscht wurden

SPÖ: SP-Deutsch: Strache ist Wiederholungstäter im „Hatebook”

Anti­se­mi­ti­sche Hass­ti­ra­den zei­gen sein wah­res Gesicht

Wien (OTS/SPW) — „Die FPÖ und deren Wie­ner Vor­sit­zen­de Stra­che zei­gen wie­der, wie sie wirk­lich sind: Hass durch­drun­gen und zutiefst men­schen­ver­ach­tend! Die anti­se­mi­ti­sche Kari­ka­tur auf der per­sön­li­chen Face­book-Sei­te von Stra­che ist ein wei­te­rer Tief­punkt. Hier fin­det man stän­dig wider­wär­ti­ge Gewalt­auf­ru­fe und Hass­ti­ra­den sei­ner ‚Fans’. Stra­che unter­stützt die­se und sta­chelt wei­ter an, um von den aktu­el­len FPÖ- Skan­da­len abzu­len­ken. Fest steht: Die FPÖ ver­harm­lost seit jeher die NS-Ver­gan­gen­heit auf skan­da­lö­se Wei­se: Von der Amstett­ner FPÖ, die Adolf Hit­ler nicht die Ehren­bür­ger­schaft aberken­nen woll­te, bis hin zur frei­heit­li­chen Poli­zei­ge­werk­schaft, die nicht ein­mal davor zurück­scheu­te, ein Bild von KZ-Häft­lin­gen für Pro­pa­gan­da­zwe­cke zu miss­brau­chen. Cha­rak­te­ris­tisch für die FPÖ ist dann der Ver­such, sich stän­dig als Opfer hin­zu­stel­len. Klar ist aber: Stra­che sti­chelt, hetzt Men­schen gegen­ein­an­der auf, dis­kre­di­tiert Min­der­hei­ten und ist Täter!”, stell­te der Wie­ner SPÖ-Lan­des­par­tei­se­kre­tär, LAbg. Chris­ti­an Deutsch am Mon­tag fest.

„Die Wie­ner SPÖ ver­ur­teilt die­se Hass­pa­ro­len und uner­träg­li­che Het­ze aufs Schärfs­te. Wir wol­len ein Kli­ma des Mit­ein­an­ders, wo Men­schen ein­an­der respek­tie­ren und fried­lich zusam­men­le­ben! Dafür set­zen wir uns ein”, beton­te Deutsch und hielt abschlie­ßend fest: „Nach all den Hass- und Hetz­pa­ro­len kann nie­mand mehr in der Stadt sagen, man habe nicht gewusst, wel­che Geis­tes­hal­tung mit der FPÖ gewählt wird!”


Die Face­book-Grup­pe „Blut­grup­pe HC Nega­tiv” ver­öf­fent­lich­te eine Ver­grö­ße­rung der Man­schet­ten­knöp­fe — das Ergeb­nis ist eindeutig

ÖVP: Rauch zu Strache: Realitätsstörungen paaren sich mit Verfolgungswahn

Face­book-Pro­fil des FPÖ-Chefs erneut Platt­form für frag­wür­di­ge Geisteshaltungen

Wien, 20. August 2012 (ÖVP-PD) „Zusätz­lich zu sei­nen Rea­li­täts­stö­run­gen lei­det Stra­che jetzt offen­bar auch an Ver­fol­gungs­wahn. Nach­dem er am Wochen­en­de von einem angeb­li­chen Rei­ni­gungs­pro­zess in sei­ner Par­tei gespro­chen hat, muss er sich nun mit sei­nen ein­ge­bil­de­ten Ver­schwö­rungs­theo­rien her­um­schla­gen”, so ÖVP-Gene­ral­se­kre­tär Han­nes Rauch zur Dis­kus­si­on um den Face­book-Auf­tritt des FPÖ-Chefs und wei­ter: „Es ist auf­fäl­lig, dass es aus­ge­rech­net bei Stra­che immer wie­der zu Vor­komm­nis­sen aus frag­wür­di­gen Dunst­krei­sen kommt. Ent­we­der pflegt die FPÖ einen schlech­ten Umgang oder der­ar­ti­ge Ent­glei­sun­gen wer­den bewusst igno­riert.” Rauch abschlie­ßend: „Es wäre an der Zeit, dass die FPÖ end­lich kon­se­quent gegen het­ze­ri­sche und dis­kri­mi­nie­ren­de Töne aus dem eige­nen Umfeld vor­geht. Die berühm­te Stra­che-Tak­tik ‚Durch­tau­chen – Opfer spie­len’ funk­tio­niert nicht mehr.”

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