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„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

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Anfrage: NS-Glorifizierung, Antisemitismus und Rassismus: René Schimanek und sein E‑Mail-Verkehr

Lukas Ham­mer, Rechts­extre­mis­mus­spre­cher der Grü­nen, hat eine par­la­men­ta­ri­sche Anfra­ge an Natio­nal­rats­prä­si­dent Wal­ter Rosen­kranz ein­ge­bracht. The­ma: E‑Mails, in denen der Büro­lei­ter von Rosen­kranz, René Schi­ma­nek, auftaucht.

28. Feb. 2025

Anfrage

der Abge­ord­ne­ten Lukas Ham­mer, Freun­din­nen und Freun­de an den Prä­si­den­ten des Nationalrates

betref­fend NS-Glo­ri­fi­zie­rung, Anti­se­mi­tis­mus und Ras­sis­mus: René Schi­ma­nek und sein E‑Mail-Ver­kehr

BEGRÜNDUNG

Den unter­zeich­nen­den Abge­ord­ne­ten lie­gen eine Rei­he von E‑Mails vor, die hier aus­zugs­wei­se wie­der­ge­ge­ben wer­den und in denen auch der Name René Schi­ma­nek, aktu­el­ler Büro­lei­ter des Natio­nal­rats­prä­si­den­ten Dr. Wal­ter Rosen­kranz, auftaucht.

Die Mail-Ver­läu­fe, die aus den Jah­ren 2010 bis 2015 stam­men, legen nahe, dass sich René Schi­ma­nek mit sei­nem Bru­der Hans Jörg Schi­ma­nek jun. und ande­ren Män­nern, die zumin­dest teil­wei­se aus der neo­na­zis­ti­schen Sze­ne stam­men, regel­mä­ßig aus­ge­tauscht hat.

Hans Jörg Schi­ma­nek jun. saß in den 1990er-Jah­ren wegen natio­nal­so­zia­lis­ti­scher Wie­der­be­tä­ti­gung eine mehr­jäh­ri­ge Haft­stra­fe ab. Nicht nur die jüngs­ten Ent­hül­lun­gen rund um die mut­maß­lich rechts­ter­ro­ris­ti­sche Grup­pe „Säch­si­sche Sepa­ra­tis­ten“ („SS“) [1], bei der alle drei Söh­ne von Hans Jörg Schi­ma­nek jun. als Beschul­dig­te geführt wer­den und der Vater in den Akten als Finan­zier der Grup­pe ver­mu­tet wird, las­sen ver­mu­ten, dass H.J. Schi­ma­nek jun. seit Jahr­zehn­ten bruch­los der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Ideo­lo­gie anhängt und nach wie vor in der Sze­ne ver­an­kert ist. Medi­en­be­rich­ten zufol­ge wird aktu­ell sei­tens der Staats­an­walt­schaft Wien gegen H.J. Schi­ma­nek jun. wegen des Ver­dachts auf Wie­der­be­tä­ti­gung ermit­telt wer­den. Zudem wur­de bekannt, dass auch gegen René Schi­ma­nek Ermitt­lun­gen lau­fen.[2]

René Schi­ma­nek behaup­tet, mit der Cau­sa nichts zu tun zu haben.[3] Der direk­te E‑Mail-Kon­takt mit min­des­tens zwei Per­so­nen (Hans Jörg Schi­ma­nek jun., Spreng­stoff­ex­per­te Mag. Dr. Alfred Kappl), die aktu­ell in den Akten der deut­schen Behör­den wegen des Ver­dachts auf Mit­glied­schaft in einer rechts­ter­ro­ris­ti­schen Ver­ei­ni­gung geführt wer­den, wirft ein ande­res Licht auf René Schi­ma­nek. Zumal der Inhalt der Mails auf ein Sit­ten­bild und eine ideo­lo­gi­sche Prä­gung ver­weist, die dem mut­maß­li­chen Täter­kreis und der neo­na­zis­ti­schen, recht­ex­tre­men Sze­ne ins­ge­samt alles ande­re als fremd ist.

Die Mails

1. Nach den Unter­la­gen, die den unter­zeich­nen­den Abge­ord­ne­ten vor­lie­gen, rich­te­te René Schi­ma­nek am 7. Mai 2010 von der Mail­adres­se [email protected] ein Mail an akap­plxxxxx, xxxxx@xxxxx und donauwalzer1xxxxx und unter­zeich­net das Mail mit „Übli­cher Gruß“.

Die Adres­se mit „akappl“ wird im Inter­net öffent­lich ver­wen­det vom Spreng­stoff­ex­per­ten Mag. Dr. Alfred Kappl, einem aus Krems stam­men­den lang­jäh­ri­gen Bekann­ten der Fami­lie Schi­ma­nek, der auch in den neue­ren Berich­ten zu den „Säch­si­schen Sepa­ra­tis­ten“ mehr­fach Erwäh­nung fin­det: Er soll laut Ermitt­lungs­ak­ten vom Haupt­be­schul­dig­ten im Kom­plex „Säch­si­sche Sepa­ra­tis­ten“, Jörg S., einen Schall­dämp­fer erwor­ben haben. Außer­dem wird er mit der Tes­tung von bal­lis­ti­schen Schutz­plat­ten und der Absol­vie­rung von Schieß­trai­nings sowie eines Spreng­kur­ses von Jörg S. in Ver­bin­dung gebracht. Hin­ter dem Mail­ac­count „donauwalzer1“ dürf­te sich H.J. Schi­ma­nek jun. ver­ber­gen, wie aus wei­te­ren Mails hervorgeht.

René Schi­ma­nek ver­weist in sei­nem Mail auf eine Doku­men­ta­ti­on des Sen­ders N24 aus dem Jahr 2009[4], die in rund 42 Minu­ten eine gehei­me Ton­band­auf­zeich­nung vom 4. Juni 1942 abhan­delt. In einem Eisen­bahn­wa­gon in Finn­land wur­de ein Gespräch von Adolf Hit­ler mit dem fin­ni­schen Ober­kom­man­die­ren­den Gene­ral­feld­mar­schall Karl Gus­tav Man­ner­heim auf­ge­zeich­net. René Schi­ma­nek emp­fiehlt „unbe­dingt“ die ori­gi­na­len, unkom­men­tier­ten Ton­band­auf­zeich­nun­gen („Hit­ler tal­king to Man­ner­heim Part 1 und 2”) anzu­hö­ren. Wenn man die­se anhö­re, wer­de „klar, war­um sie kom­men­tiert wur­de!!!“. Den Kon­sum der kom­men­tier­ten Auf­zeich­nun­gen, also die N24-Doku, emp­fiehlt er den „Maso­chis­ten unter Euch“. „Soviel zu Mani­pu­la­ti­on und wah­rer Geschichts­fäl­schung!!“, führt René Schi­ma­nek wei­ter aus. Es ist nahe­lie­gend, dass Schi­ma­nek die Vor­wür­fe der „Mani­pu­la­ti­on“ und „Geschichts­fäl­schung“ gegen die N24-Doku erhebt.

Laut der N24-Doku­men­ta­ti­on sei das Ton­band des­halb bemer­kens­wert, weil sie die ein­zi­gen Auf­nah­men von Adolf Hit­ler sei­en, in denen er frei und ruhig spricht, außer­dem wider­sprä­chen sie der insze­nier­ten natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Pro­pa­gan­da, in der Hit­ler als dis­zi­pli­nier­ter Über­mensch dar­ge­stellt wer­de. Hit­ler wird in wei­ter Fol­ge als „einer der schlimms­ten Mas­sen­mör­der und Dik­ta­to­ren der Welt­ge­schich­te“ bezeich­net, der sich in den Auf­nah­men „nicht als schrei­en­der Schau­spie­ler auf der Welt­büh­ne, son­dern als men­schen­ver­ach­ten­der Dämon, der die gan­ze Kraft sei­ner Per­sön­lich­keit nutzt, um einem ande­ren Mann sei­nen Wil­len auf­zu­zwin­gen“ zei­ge. Die Auf­nah­me gäben „einen Ein­blick in die wahn­wit­zi­ge Gedan­ken­welt einer der ent­setz­lichs­ten Men­schen in der Geschich­te“.

Die Doku­men­ta­ti­on stellt Hit­ler als mani­pu­la­ti­ven Lüg­ner und Agi­ta­tor dar und belegt die­se Behaup­tung mit dem Inhalt der Ton­band­auf­nah­men im his­to­ri­schen Kon­text. Das Ziel von Hit­lers Rei­se nach Finn­land sei weni­ger eine Höf­lich­keit zu Ehren des Geburts­tags des fin­ni­schen Ober­be­fehls­ha­bers gewe­sen, son­dern Finn­land davon zu über­zeu­gen, wei­ter an der Sei­te Deutsch­lands gegen die Sowjet­uni­on zu kämp­fen. So log Hit­ler über Gesprä­che mit der Sowjet­uni­on wäh­rend deren Angriff auf Finn­land und behaup­te­te, immer das Wohl Finn­lands im Auge gehabt zu haben. Er ver­schwieg außer­dem, dass Deutsch­land im Hit­ler-Sta­lin-Pakt Finn­land der Sowjet­uni­on zuge­spro­chen hat­te. Die Doku­men­ta­ti­on endet damit, „dass die von Deutsch­land ver­ra­te­nen Fin­nen“ zwei Jah­re nach die­sem Gespräch einen Sepa­rat­frie­den mit der Sowjet­uni­on unter­zeich­ne­ten, wor­auf Hit­ler einen „Krieg der ver­brann­ten Erde“ gegen Finn­land aus­rief. Am Schluss wird auf den Holo­caust Bezug genommen.

Bemer­kens­wert ist zudem, dass René Schi­ma­nek die­ses Mail von sei­ner dienst­li­chen Adres­se (parlament.gv.at) aus ver­schick­te. Den E‑Mail-Hea­der­in­for­ma­tio­nen ist ein­deu­tig zu ent­neh­men, dass das Mail über den Ser­ver des Par­la­ments ver­schickt wurde.

Dar­aus gehen die fol­gen­den IP-Adres­sen her­vor: 161.110.1.152, 161.110.1.126

 

2. Laut den Unter­la­gen, die den unter­zeich­nen­den Abge­ord­ne­ten vor­lie­gen, ver­sen­de­te René Schi­ma­nek am 4. Novem­ber 2013 um 11:23 Uhr ein an sei­nen Bru­der gerich­te­tes Mail mit dem Betreff: „Glei­che unter sich“ und dem Text:

„Ja, so kann gehen im Busch!!!!
http://m.youtube.com/watch?v=GhxqIITtTtU“

Unter dem Link ist noch immer ein Video abruf­bar, in dem bewaff­ne­te Schwar­ze Men­schen zu sehen sind, die ein Sturm­ge­wehr einem her­bei­kom­men­den Schim­pan­sen über­las­sen. Die­ser beginnt dann damit zu schie­ßen, sodass die Män­ner flüch­ten müssen.

H.J. Schi­ma­nek jun. lei­te­te das Mail mut­maß­lich wie­der­um an Sören Brühl wei­ter, der dar­auf antwortete:

„Ja,aber klei­ne Affe mehr schlau,als gro­ße Affe!!!!“

 

Abge­se­hen von ras­sis­ti­schem Betreff und Begleit­text ist bemer­kens­wert, dass René Schi­ma­nek das Mail dies­mal über sei­nen Par­tei-Account ver­schickt hat – mit einer Signa­tur, die unab­hän­gig vom Inhalt des Mails die Fra­ge auf­wirft, ob die FPÖ den Büro­lei­ter ihres Par­tei-Gene­ral­se­kre­ta­ri­ats in einer Räum­lich­keit des Par­la­ments unter­ge­bracht hatte:

Rene Schi­ma­nek
Büroleitung
Gene­ral­se­kre­ta­ri­at der FPÖ
Par­la­ment, 1017 Wien

Tel.: +43 — 1 — 40 110 – 7211
Fax: +43 — 1 — 40 110 – 7098

 

3. Laut den Unter­la­gen, die den unter­zeich­nen­den Abge­ord­ne­ten vor­lie­gen, lei­te­te H.J. Schi­ma­nek jun. am 21. April 2015 um 16:30 Uhr ein Mail an René Schi­ma­nek, Sören Brühl und den Account gross­deutsch­lan­dxxxxx mit dem Betreff „Geburts­tag“ wei­ter. Das Ursprungs­mail, geschrie­ben am 20.04.2015, also an Hit­lers Geburts­tag, stammt vom Account thor­moe­ckxxxx, der mut­maß­lich dem frü­he­ren Geschäfts­part­ner von H.J. Schi­ma­nek jun., Thors­ten Moeck[5], zuzu­ord­nen ist. Moeck ver­schick­te den Link zu einem nicht mehr abruf­ba­ren You­Tube-Video. Auf die­ses Mail ant­wor­te­te Sören Brühl am 20.04.2015 an H.J. Schi­ma­nek jun.:

„Und eins für Euch! https://www.youtube.com/watch?v=88BWLrins‑g
Auf unse­ren gelieb­ten Führer!

GruSS“

Moeck ant­wor­te­te:

„Sehr schö­ner Film!
Anbei die bei­den Bil­der von mei­nem Telefon.
Und noch eines mit tief gehen­der Weisheit
Gruß, Thorsten

http://www.area1337.de/grafik/phs/ohne_munition_2_small.png“

Die­sen gesam­ten Ver­lauf ver­schick­te H.J. Schi­ma­nek jun. an die zuvor genann­ten drei Accounts, dar­un­ter sei­nen Bru­der René Schimanek.

Verbindungen zu deutschem Neonazi Sören Brühl

Sören Brühl, der nach Infor­ma­tio­nen der unter­zeich­nen­den Abge­ord­ne­ten gemein­sam mit sei­nem mitt­ler­wei­le erwach­se­nen Sohn Nan­dolf auch im Akt zu den „Säch­si­schen Sepa­ra­tis­ten“ erwähnt wird, ist in Deutsch­land schon vor zwan­zig Jah­ren als mili­tan­ter Neo­na­zi auf­fäl­lig gewor­den.[6] In den 2010er-Jah­ren ver­zog Brühl nach Frank­reich. Im Jahr 2008 war Brühl gemein­sam mit H.J. Schi­ma­nek beim rechts­extre­men Ulrichs­berg-Tref­fen anwesend.

Auf einem Foto aus den Zweinul­ler-Jah­ren ist Brühl mit sei­nem damals noch klei­nen Sohn N.N. zu sehen: Brühl lei­tet offen­bar sei­nen Sohn an, den Hit­ler­gruß zu zei­gen. Brühl selbst ist mit einem T‑Shirt beklei­det, auf dem die Zahl „6 00 000“ sicht­bar ist (wahr­schein­lich 6 Mil­lio­nen mit einer ver­deck­ten Null) und aus David­ster­nen dar­ge­stellt ist.

(Ver­pi­xelung durch Anfragesteller)

In einem wei­te­ren Mail­ver­kehr zwi­schen Thors­ten Moeck, H.J. Schi­ma­nek jun. und Sören Brühl (vom 5. Juni 2012), der den unter­zeich­nen­den Abge­ord­ne­ten vor­liegt, wird unter dem Betreff „Orte der Erin­ne­rung“ ein wider­li­ches Gedicht wie­der­ge­ge­ben, das sich in men­schen­ver­ach­ten­der Wei­se über die Ermor­dung und Miss­hand­lung von Jüdin­nen und Juden lus­tig macht und den Holo­caust spöt­tisch fei­ert. Gereimt wird mit den Namen von Kon­zen­tra­ti­ons- und Ver­nich­tungs­la­ger sowie Orten des NS-Ter­rors: Dach­au, Buchen­wald, Sobi­bor, Prp­jet und Babi Yar, Ghet­to von Bia­lys­tok, Ausch­witz-Bir­ken­au, Groß-Rosen, Ravens­brück, Neu­en­gam­me, usw. Der Text ist der­ma­ßen absto­ßend, dass er hier nicht wie­der­ge­ge­ben wird.

Da René Schi­ma­nek der­zeit als Büro­lei­ter des Natio­nal­rats­prä­si­den­ten, immer­hin das zweit­höchs­te Amt der Repu­blik, fun­giert, ist bereits das Anstrei­fen an natio­nal­so­zia­lis­ti­schem Gedan­ken­gut bzw. Per­so­nen, die die­sem Gedan­ken­gut ver­haf­tet sind, mit den Grund­wer­ten unse­rer Repu­blik nicht ver­ein­bar. Die in den Mails dar­ge­brach­te Gesin­nung geht aber über ein blo­ßes Anstrei­fen weit hin­aus. Noch im April 2015 war René Schi­ma­nek im Ver­tei­ler von klar erkenn­ba­ren Neo­na­zis. Weni­ge Mona­te spä­ter, im Novem­ber 2015, wur­de René Schi­ma­nek als ange­hen­der Büro­lei­ter des dama­li­gen Drit­ten Natio­nal­rats­prä­si­den­ten Nor­bert Hofer zu sei­ner Betei­li­gung in neo­na­zis­ti­schen Wehr­sport­grup­pen befragt. René Schi­ma­nek wird im Fal­ter[7] so zitiert:

„Sei­ne Betei­li­gung an Nazi-Wehr­sport­übun­gen sei nur zufäl­lig gewe­sen. ‚Die Lager, die mein Bru­der ver­an­stal­tet hat, waren an unse­rem Wohn­ort, natür­lich habe ich dort vor­bei­ge­schaut.‘ Auch Neo­na­zi Küs­sel habe er getrof­fen, ‚aber als Freund­schaft wür­de ich das nicht bezeich­nen. Dafür war nicht nur der Alters­un­ter­schied zu groß, ich tei­le auch Küs­sels Ideo­lo­gie nicht. In einer gefes­tig­ten Demo­kra­tie hat der Natio­nal­so­zia­lis­mus kei­nen Platz.‘“

Die unter­fer­ti­gen­den Abge­ord­ne­ten stel­len daher folgende

ANFRAGE

  1. Wel­che Posi­ti­on hat­te René Schi­ma­nek im Mai 2010, also zum Zeit­punkt, als das ers­te oben zitier­te Mail ver­schickt wur­de, inne, sodass er über einen Par­la­ments­mail­ac­count ([email protected]) ver­füg­te?
  2. Wel­che Posi­ti­on hat­te René Schi­ma­nek im Novem­ber 2013 inne, als er das Mail über den FPÖ-Mail­ac­count mit der Signatur
    „Rene Schi­ma­nek
    Büro­lei­tung
    Gene­ral­se­kre­ta­ri­at der FPÖ
    Par­la­ment, 1017 Wien
    Tel.: +43 — 1 — 40 110 – 7211
    Fax: +43 — 1 — 40 110 – 7098“
    ver­schick­te?
  3. War zum oben zitier­ten Zeit­punkt (Novem­ber 2013) das FPÖ-Gene­ral­se­kre­ta­ri­at bzw. des­sen Büro­lei­ter in Par­la­ments­räum­lich­kei­ten untergebracht?
    Wenn nein: Wel­che Erklä­rung haben Sie bzw. Ihr Büro­lei­ter Rene Schi­ma­nek dafür, dass das offen ras­sis­ti­sche Mail vom Novem­ber 2013 mit der oben zitier­ten Signa­tur ver­schickt wurde?
  4. Kön­nen Sie bestä­ti­gen, dass die IP-Adres­sen des in der Begrün­dung zitier­ten Mail-Hea­ders (Abbil­dung 2) dem Par­la­ment zuzu­ord­nen sind?
  5. Sie beto­nen in einem Inter­view mit Ö1 vom 19.02.2025[8], dass Sie Ihren Büro­lei­ter bereits seit vie­len Jah­ren ken­nen und spre­chen ihm das Ver­trau­en aus. Ist Ihnen bekannt, dass Ihr Büro­lei­ter in der Ver­gan­gen­heit Kon­tak­te zu Rechts­extre­men hat­te und für die Kom­mu­ni­ka­ti­on die Par­la­ments­adres­se ver­wen­de­te? Wuss­ten Sie von den zitier­ten Mails und von der aus den Mails ableit­ba­ren Gesin­nung Ihres Büroleiters?
  6. Geden­ken Sie auf­grund der vor­lie­gen­den Mails Kon­se­quen­zen hin­sicht­lich Ihres Büro­lei­ters zu ziehen?
    Wenn ja: Welche?
    Wenn nein: War­um nicht?

 

[1] Datum 2/25, S. 36ff: Die Rechts­extre­men in der Rit­ter­burg; tagesschau.de, 7.2.25: Ver­bin­dun­gen ins öster­rei­chi­sche Innen­mi­nis­te­ri­um (https://www.tagesschau.de/investigativ/mdr/saechsische-separatisten-oesterreich-100.html)
[2] https://orf.at/stories/3384916
[3] https://noe.orf.at/stories/3293771/
[4] https://www.youtube.com/watch?v=LxYOVLj-TJM&t=1s
[5] Moeck war zusam­men mit HJ Schi­ma­nek Geschäfts­füh­rer der „Con­dor — Pro­jekt­ent­wick­lung GmbH“
https://www.northdata.com/?id=4874166864445440
[6] https://taz.de/Mit-Samthandschuhen-gegen-den-Nazi/!631409/
[7] Fal­ter 43/2015, S. 21
[8] https://oe1.orf.at/player/20250219/785572/1739948533300

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