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IS-Fan, Ex-Neonazi, Bombenleger?

Schließ­lich war es ein guter Freund, der Wal­ter A. ins Gefäng­nis brach­te, der sich augen­schein­lich wie­der radi­ka­li­siert hat­te. Denn Wal­ter A., zuletzt als Gärt­ner beschäf­tigt, stand am 22. Novem­ber vor Gericht, wegen des Vor­wurfs: „Eine Bom­be zu bau­en und die­se unter den Kase­mat­ten Wie­ner Neu­stadt zu plat­zie­ren und dafür Spreng­stoff zu erwer­ben“ – so hieß es zumin­dest in der Ankün­di­gung vom Lan­des­ge­richt Wie­ner Neu­stadt. Im End­ef­fekt aber war es etwas anders. Ein Pro­zess­be­richt von Chris­tof Mackinger.

26. Nov. 2024
Landesgericht Wiener Neustadt Schild (© SdR)
Landesgericht Wiener Neustadt Schild (© SdR)

Der 38-jäh­ri­ge Ange­klag­te Wal­ter A. ist für die Jus­tiz kein Unbe­kann­ter. Er hat ein beacht­li­ches Vor­stra­fen­re­gis­ter, vier davon ein­schlä­gi­ge Stra­fen. Ein­mal schon war er auch im „Häfn“. War­um, das ging aus dem Pro­zess nicht her­vor – wäre aber inter­es­sant gewe­sen. Immer­hin bli­cken sein lang­jäh­ri­ger Freund H. und Wal­ter A. auf eine gemein­sa­me Neo­na­zi-Kar­rie­re zurück – sie hät­ten zusam­men „viel durch­ge­macht“. Bei­de aber wol­len den Rechts­extre­mis­mus schon lan­ge hin­ter sich gelas­sen haben. A. aber dürf­te sich wie­der radi­ka­li­siert haben, glaubt man sei­nem Freund H., der ihn schließ­lich auch bei der Poli­zei ange­zeigt hat.

Was war pas­siert? Am 11. Sep­tem­ber die­ses Jah­res trank Wal­ter A. vor einem Wie­ner Neu­städ­ter Super­markt mit einem Freund Bier. Durch Zufall lief ihm dort H. über den Weg. Ihr Ver­hält­nis war zuletzt leicht ange­spannt, weil sich Wal­ter A., laut sei­nem Freund, wie­der zuneh­mend radi­ka­li­siert habe. Wal­ter A. spiel­te H. bei sei­nen Besu­chen zu Hau­se jedes Mal Musik vom Isla­mi­schen Staat vor. Für ihn sei die Ideo­lo­gie des IS und der Nazis das Glei­che gewe­sen, glaubt H.. Dar­auf ange­spro­chen soll sich A. gerecht­fer­tigt haben: „Mir gefällt die Musik halt.“

Bombenanschlag als „Denkzettel” für die Regierung

A. soll in sei­ner Spra­che zuletzt auch aggres­si­ver gewor­den sein, Stim­mung gegen die Regie­rung gemacht haben und auch Sachen wie „Öster­reich ist eine Fir­ma“ gesagt haben, was auf einen Reichs­bür­ger­hin­ter­grund schlie­ßen lässt. Gegen die Poli­zei sei er ohne­hin schon immer gewe­sen. Außer­dem habe er oft ange­droht, wem„die Fres­se ein­hau­en zu wol­len“. „A. kotz­te sich halt aus“, beschrieb es ein ande­rer Freund. Ein­mal hat­te Wal­ter A. einem Kum­pel geschrie­ben: „Ich will töten.“ Wal­ter A. habe immer „viel gesagt, aber nie was davon umge­setzt“, gab der Kum­pel vor Gericht an.

Aber H. hat­te offen­bar Angst, dass sein Freund doch ernst machen könn­te. H., sein Freund mit gemein­sa­mer Nazi-Ver­gan­gen­heit, traf den Ange­klag­ten jetzt zufäl­lig beim Super­markt. Es sei bekannt, dass sich H. mit Spreng­stoff aus­ken­ne, das „habe ihn mal inter­es­siert“, gab der lapi­dar vor Gericht an. Und Wal­ter A. erzählt sei­nem Freund des­we­gen brüh­warm, er wol­le einen Bom­ben­an­schlag machen. Um der Regie­rung einen „Denk­zet­tel“ zu ver­pas­sen, wol­le er in den Tun­neln unter der Innen­stadt von Wie­ner Neu­stadt eine gro­ße Bom­be legen. Zivi­le Opfer sei­en „Kol­la­te­ral­scha­den, ein paar müs­sen halt dran glau­ben“, soll A. damals gesagt haben, so sein Freund. Er habe auch „ein paar Leu­te dafür“.

Plan eine Bombe zu legen „sicher kein Witz“

A. wis­se, wie man in das Tun­nel­sys­tem unter der Stadt kom­me, ein Ein­gang sei bei den Kase­mat­ten. Anders als in der Bericht­erstat­tung  dar­ge­stellt, galt der geplan­te Anschlag nicht den Burg-ähn­li­chen, städ­ti­schen Befes­ti­gun­gen. Dort sei ledig­lich der Ein­gang ins Tun­nel­sys­tem. Wal­ter A. bat sei­nen Freund ihm Spreng­stoff zu besor­gen, Nitro­pen­ta oder Anfo. Weil H. wei­ter muss­te, ver­blieb der mit einer Zusa­ge, grü­bel­te ein, zwei Stun­den, um dann die Poli­zei ein­zu­schal­ten. Denn er war über­zeugt, der Plan eine Bom­be zu legen war von A. „sicher kein Witz“ – auch wenn A. schon am frü­hen Nach­mit­tag zehn Bier getrun­ken habe. A. gab an, er sei bei besag­tem Gespräch „mit­tel­be­trun­ken“ gewe­sen. „Für mei­ne Ver­hält­nis­se nor­mal“, wie er es beschrieb.

Die Poli­zei nahm den amts­be­kann­ten A. nicht nur fest, son­dern kon­fis­zier­te auch sein Han­dy. Dort wur­de sie auch fün­dig: Ein paar­mal soll Wal­ter A. gegoo­gelt haben „Ter­ror Spreng­stoff aus dem Super­markt leicht her­zu­stel­len hoch­ex­plo­siv“ und ähn­li­ches. Auch soll er sich online viel über Waf­fen infor­miert haben. Aber „das ist nicht ille­gal“, war ihm wich­tig, vor Gericht zu betonen.

Wal­ter A., in Sum­me eine etwas trau­ri­ge Gestalt, gab an, „sicher nix machen zu wol­len, ehr­lich!“ und nicht mal zu wis­sen, „wie man eine Bom­be zam­baut“. Er woll­te sich bei sei­nem Freund nur wich­tig machen. Gegen Wie­ner Neu­stadt oder sei­ne Kase­mat­ten habe er gar nichts, ledig­lich gegen die Regie­rung, weil die sich nicht für Leu­te ein­setzt, „die weni­ger haben“. Er sei auch kein Extre­mist. Bei ihm sei das frü­her „alles nur eine Mit­läu­fer­par­tie“ gewe­sen. „Die einen gehen zu den Punks, die ande­ren zu den Nazis, die ande­ren zu Isla­mis­ten. Bei mir ist das schon ewig vor­bei.“ Auch Wal­ter A.s Pflicht­ver­tei­di­ger bezwei­fel­te, ob der Ange­klag­te zu der Tat „über­haupt intel­lek­tu­ell fähig“ sei.

All das half aber nichts, der Mann wur­de schließ­lich zu 24 Mona­ten Haft ver­ur­teilt. Von einem De-Radi­ka­li­sie­rung-Pro­gramm war in dem Zusam­men­hang den­noch kei­ne Rede. Da der Ange­klag­te Nich­tig­keit und Beru­fung anmel­de­te, ist das Urteil nicht rechtskräftig.

Am Lan­des­ge­richt Wr Neu­stadt wird heu­te gegen einen ehe­mals #Rechts­extre­men und spä­ter IS-Fan ver­han­delt: „Ist für ihn das gleiche”
Laut Staats­an­walt­schaft soll er ver­sucht haben Spreng­stoff zu besor­gen um in Tun­nels unter Wie­ner Neu­stadt eine Bom­be zu legen „Men­schen­le­ben wären Kollateralschaden”

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— Chris­tof Mack­in­ger (@mcginger.bsky.social) 22. Novem­ber 2024 um 14:55

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Schlagwörter: Neonazismus/Neofaschismus | Niederösterreich | Staatsverweigerer*innen

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