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„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

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Thüringen/Sachsen: Etliche rechtsextreme Parteien und Wahlfälschungen

Im deut­schen Bun­des­land Thü­rin­gen wur­de die Alter­na­ti­ve für Deutsch­land (AfD) mit ihrem mitt­ler­wei­le zwei­mal wegen einer NS-Paro­le ver­ur­teil­ten Front­mann Björn Höcke mit 32,8 % stimm­stärks­te Par­tei, in Sach­sen erreich­te sie 30,6 %. Neben der AfD haben in bei­den Bun­des­län­dern wei­te­re sehr rech­te bis rechts­extre­me Par­tei­en kan­di­diert. Und dann gab’s auch noch Wahlfälschungen.

13. Sep. 2024
Wahlen (Wilhelmine Wulff; pixelio.de)
Wahlen (Wilhelmine Wulff; pixelio.de)

Wäh­rend noch völ­lig offen ist, ob sich Par­tei­en von CDU bis BSW (Bünd­nis Sarah Wagen­knecht) in den bei­den Bun­des­län­dern zu einer Koali­ti­on zusam­men­fin­den kön­nen, aber der­wei­len noch alle eine Koali­ti­on mit der AfD aus­schlie­ßen, sind eini­ge Kommentator*innen schon eif­rig bemüht, der AfD den rechts­extre­men Dreck weg­zu­po­lie­ren. Selbst im „Stan­dard“ (7.9.24) wird in einer Debat­te Für & Wider, ob Rechts­extre­me in eine Regie­rung geholt wer­den sol­len, geschichts­ver­ges­sen gefor­dert: „Holt die Rech­ten in die Regie­rung und ent­zau­bert sie. In Koali­ti­on mit einer Par­tei der Mit­te kön­nen die Rech­ten nicht viel anstel­len. (…) Die Ver­fas­sung lässt sich nicht so leicht aus­he­beln.“

Falls das auch im Hin­blick auf die Natio­nal­rats­wah­len in Öster­reich geschrie­ben wor­den sein soll­te, stimmt es gera­de hier­zu­lan­de nicht. Sehr rech­te und rechts­extre­me Par­tei­en haben aus Nie­der­la­gen und Rück­schlä­gen der Ver­gan­gen­heit gelernt und ihre Stra­te­gien zur auto­ri­tä­ren Macht­über­nah­me ange­passt: Ent­mach­tung bzw. Gefü­gig­ma­chung der Höchst­ge­rich­te, der öffent­lich-recht­li­chen Medi­en (und auch der ande­ren über Inse­ra­te, För­de­run­gen), Angrif­fe auf und Ein­schrän­kun­gen für zivil­ge­sell­schaft­li­che Orga­ni­sa­tio­nen – da ist eini­ges mög­lich, auch mit Unter­stüt­zung kon­ser­va­ti­ver Parteien.

Thüringen: Kein Direktmandat für Höcke

Nach­dem Björn Höcke bei der letz­ten Land­tags­wahl 2019 an sei­nem Anspruch, in sei­nem Hei­mat- Wahl­kreis Eichsfeld ein Direkt­man­dat zu errei­chen, mit nur 21,4 % der Erst­stim­men kra­chend geschei­tert war, muss­te dies­mal ein weit ent­fern­ter, aber aus­sichts­rei­che­rer Wahl­kreis her. In Greiz II hat­te die AfD bei der EU-Wahl im Juni schon 35 % erreicht. Höcke, der am 1. Juli zum zwei­ten Mal wegen Ver­wen­dung einer NS-Paro­le (nicht rechts­kräf­tig) ver­ur­teilt wor­den war, schaff­te auch dies­mal das Direkt­man­dat nicht, son­dern unter­lag mit 38,9 % gegen den CDU-Kan­di­da­ten (43 %).

Mit den 32,8 % hat die Thü­rin­ger AfD im ehe­ma­li­gen Nazi-Mus­ter­gau einen Stim­men­ge­winn von 9,4 % erzie­len und damit das gesam­te rechts­extre­me Poten­zi­al deut­lich bes­ser aus­schöp­fen kön­nen als die glei­cher­ma­ßen vom Ver­fas­sungs­schutz als gesi­chert rechts­extrem ein­ge­schätz­te AfD in Sachsen.

Sowohl die Wer­te­uni­on (0,6 %) und das Bünd­nis Deutsch­land (0,5 %), die bei­de dem sehr rech­ten bis rechts­extre­men Spek­trum zuzu­ord­nen sind, blie­ben erfolg­los und weit hin­ter ihren selbst­ge­steck­ten Erwar­tun­gen zurück. Die Wer­te­uni­on pla­ka­tier­te ihren bun­des­weit bekann­ten Spit­zen­mann, den frü­he­ren Ver­fas­sungs­schutz­chef Hans-Georg Maa­ßen, der mitt­ler­wei­le vom Ver­fas­sungs­schutz als rechts­extrem ein­ge­schätzt wird, obwohl er gar in Thü­rin­gen gar nicht kan­di­diert hatte.

Sachsen: Viele Rechtsextreme …

Der Wahl­er­folg für die AfD fiel mit einem Zuwachs von 3,1 % deut­lich beschei­de­ner aus als in Thü­rin­gen und führ­te in rechts­extre­men Krei­sen bereits zu Unmut über den Spit­zen­kan­di­da­ten Jörg Urban, dem eine zu kom­pro­miss­be­setz­te Hal­tung gegen­über den „Sys­tem­par­tei­en“ vor­ge­wor­fen wird, obwohl Urban wie Höcke ein Mann des (for­mal auf­ge­lös­ten) rechts­extre­men „Flü­gel“ ist.

Fak­tum ist, dass in Sach­sen deut­lich mehr Grup­pie­run­gen, die dem sehr rech­ten bis rechts­extre­men Spek­trum zuzu­rech­nen sind, neben der AfD kan­di­dier­ten und deren Stimm­an­tei­le der AfD für Platz 1 in Sach­sen fehl­ten. Die Frei­en Wäh­ler, die zwar weder in Thü­rin­gen (1,3 %) noch in Sach­sen (2,3 %) ein­deu­tig dem rechts­extre­men Lager zuzu­rech­nen sind, könn­ten aber in Sach­sen, wo sie über Direkt­stim­men ein Land­tags­man­dat erreich­ten, der AfD zur knapp ver­fehl­ten Sperr­mi­no­ri­tät im Land­tag ver­hel­fen.

Dem Bünd­nis Deutsch­land (0,3 %) ver­schaff­te auch ein 2023 von der AfD über­ge­tre­te­ner Land­tags­ab­ge­ord­ne­ter kei­nen Vor­teil. Es blieb eben­so erfolg­los wie die Wer­te­uni­on (0,3%). Eine Kan­di­da­tur schaff­te die Bür­ger­rechts­be­we­gung Soli­da­ri­tät (BüSo), eine Nach­fol­ge­par­tei der rechts­extre­men und anti­se­mi­ti­schen Euro­päi­schen Arbei­ter-Par­te, eben­so wie das Bünd­nis C – Chris­ten für Deutsch­land, eine rech­te christ­lich fun­da­men­ta­lis­ti­sche Mini­par­tei. BüSo erhielt 0,1 % der Stim­men und das Bünd­nis C mit 0,2 % annä­hernd gleich vie­le Stim­men wie die­Ba­sis, die Par­tei der Corona-„Querdenker“ (0,2 %).

Die Wahlfälschungen und die unfreiwillig komischen „Freien Sachsen“

Gemes­sen an den Ergeb­nis­sen für die­se Mini­par­tei­en sind 2,2 % der Stim­men für die „Frei­en Sach­sen“, eine nicht nur rechts­extre­me, son­dern auch deut­lich von Neo­na­zis gepräg­te Par­tei, neben den 30,6 % für die AfD durch­aus beacht­lich und führ­ten zu einem veri­ta­blen Streit, in dem den „Frei­en Sach­sen“ vor­ge­wor­fen wur­de, durch ihre Kan­di­da­tur den Wahl­sieg der AfD ver­hin­dert zu haben.

Die stark akti­vis­ti­sche Par­tei hat seit ihrer Grün­dung 2021 ziem­lich alle Kri­sen­er­eig­nis­se für mili­tan­te Mobi­li­sie­run­gen (z.B. auch bei den Bau­ern­pro­tes­ten) genutzt und auf kom­mu­na­ler Ebe­ne auch Man­da­te errin­gen können.

Bei der Land­tags­wahl am 1. Sep­tem­ber ist die Par­tei vor­wie­gend auf­ge­fal­len, weil bei der Stimm­aus­zäh­lung mehr als ein­hun­dert Stimm­zet­tel aus der Brief­wahl mani­pu­liert und mit einem Kreuz für die „Frei­en Sach­sen“ ver­se­hen wor­den sind. Die Mani­pu­la­ti­on der Stimm­zet­tel sei ziem­lich pro­fes­sio­nell und sehr sys­te­ma­tisch durch Über­kle­bun­gen aus­ge­führt wor­den sein: „Die Auf­kle­ber müs­sen dem­nach genau in dem Grün­ton der Stimm­zet­tel ange­fer­tigt wor­den sein, in einer Grö­ße, die genau den Kreis aus­füllt, in dem die eigent­li­chen Kreu­ze gesetzt waren, gleich­zei­tig sehr dünn, aber blick­dicht.“ (Säch­si­sche Zei­tung, 6.9.24)

85 mani­pu­lier­te Stimm­zet­tel wur­den in Dres­den-Lan­ge­brück abge­ge­ben und haben dort den Stimm­an­teil der „Frei­en Sach­sen“ deut­lich nach oben getrie­ben. Das könn­te glei­cher­ma­ßen bei der Kom­mu­nal­wahl im Juni pas­siert sein, stell­ten auf­merk­sa­me Beobachter*innen nach den Ent­hül­lun­gen über die Wahl­fäl­schun­gen fest. Auch damals gab es in Dres­den-Lan­ge­brück weit über den sons­ti­gen Wahl­er­geb­nis­sen lie­gen­de Stimm­an­tei­le für die „Frei­en Sachsen“.

Mitt­ler­wei­le hat die säch­si­sche Gene­ral­staats­an­walt­schaft die Ermitt­lun­gen an sich gezo­gen. Es wird ver­mu­tet, dass wei­te­re Wahl­fäl­schun­gen, die bis­lang alle zuguns­ten der „Frei­en Sach­sen“ statt­fan­den, auch in ande­ren Lan­des­tei­len noch auf­tau­chen könnten.

Freie Sachsen über die Wahlfälschungen (Screenshot TG 3.9.24)
Freie Sach­sen über die Wahl­fäl­schun­gen (Screen­shot TG 3.9.24)

Die „Frei­en Sach­sen“, die die Wahl­fäl­schun­gen zunächst noch zynisch kom­men­tiert haben („Wer dahin­ter steckt? Völ­lig unbe­kannt. Viel­leicht stimmt die Mel­dung nicht, viel­leicht ist es eine lin­ke Sabo­ta­ge-Akti­on, viel­leicht ein völ­lig ver­un­glück­ter Unter­stüt­zungs­ver­such.“), sind mitt­ler­wei­le auf ihre alte Linie umge­schwenkt, die Brief­wahl gene­rell abschaf­fen zu wol­len: „Die jüngs­ten Ereig­nis­se in Dres­den zei­gen: Die Brief­wahl ist und bleibt ein Unsi­cher­heits­fak­tor, über den Wah­len mani­pu­liert wer­den kön­nen.“ Das klingt ange­sichts der Vor­gän­ge am 1. Sep­tem­ber schon unfrei­wil­lig komisch!

Freie Sachsen gegen Briefwahl (Screenshot TG 5.9.24)
Freie Sach­sen gegen Brief­wahl (Screen­shot TG 5.9.24)

Update 13.9.24: Offen­bar wur­den Stimm­zet­tel nicht nur bei der Landtags‑, son­dern auch bei der Kom­mu­nal­wahl im Juni gefälscht. Die Son­der­kom­mis­si­on Rechts­extre­mis­mus habe bei einer Haus­durch­su­chung Beweis­ma­te­ri­al sichergestellt.

Nach Infor­ma­tio­nen von MDR Inves­ti­ga­tiv ist der Ver­däch­ti­ge im Juni in den Ort­schafts­rat von Lan­ge­brück gewählt wor­den. Die „Frei­en Sach­sen” erreich­ten dort in eini­gen Wahl­be­zir­ken auf­fal­lend hohe Ergeb­nis­se bei den Stadt­rats- und Ort­schafts­rats­wah­len im Ver­gleich zu ande­ren Dresd­ner Wahl­be­zir­ken. Ein Kan­di­dat der „Frei­en Sach­sen” kam damit in den Ort­schafts­rat von Lan­ge­brück. (tagessschau.de, 13.9.24)

Nach der Durch­su­chung beim Lan­ge­brü­cker Ort­schafts­rat Micha­el Sch­le­i­nitz wegen des Ver­dachts der Wahl­fäl­schun­gen zur Kom­mu­nal­wahl und zur Land­tags­wahl in #Sach­sen ist es sehr ruhig auf den Kanä­len der rechts­extre­men Frei­en Sach­sen gewor­den. ‍♀️

— Anja H. ⚖️ (@AnjaHennersdorf) Sep­tem­ber 13, 2024

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