Wie sich der vom DÖW als „Desinformationsprojekt am rechten Rand“ eingestufte „Wochenblick“ seit seiner Gründung finanziert, hat Geschäftsführer Norbert Geroldinger immer verschwiegen. 2018 gab’s im Zuge eines zivilrechtlichen Verfahrens, das Thomas Rammerstorfer gegen den „Wochenblick“ wegen übler Nachrede geführt und gewonnen hat, einen kleinen, keineswegs freiwillig gewährten Einblick. Demzufolge habe der „Wochenblick“ jährlich 850.000 Euro von anonymen Sponsoren erhalten.
Die Frage des Richters, ob dieses Sponsoring auch so zu verstehen sei, dass für gewisse Leute recherchiert oder geschrieben wird, wenn diese einen besonderen Wunsch hätten, beantwortete Geroldinger mit „Ja, auch unter anderem”. Die Sponsoren seien verschiedene Personen und Unternehmen. „Wer das ist, weiß ich, sage ich aber nicht”, so der Geschäftsführer der Medien24 GmbH vor Gericht. (nachrichten.at, 5.1.18)
Am 24. November verkündete der „Wochenblick” nun die Einstellung seiner Printausgabe mit Ende des Jahres 2022. Der Schritt sei aufgrund der Teuerungen notwendig und weil „man nicht zu den regierungstreuen Blättern und Inseratenkaisern gehört, die mit Steuergeldern überschüttet werden, sondern offen und unzensiert berichtet ohne sich einen Maulkorb anlegen zu lassen” (Wochenblick, Hervorhebungen im Original).
Neben regelmäßigen Inseraten durch die FPÖ hat die rechtsextreme Desinformationsschleuder aber seit 2020 Gelder aus staatlichen Fördertöpfen kassiert. Aus der Presseförderung waren es 34.398 Euro (2020), 11.721 Euro (2021) und 32.356 Euro (2022), aus den COVID-Wirtschafthilfen lukrierte der Wochenblick gleich 135.056,64 Euro (2021). Macht zusammen respektable 213.531,64 Euro. Das sind, gemessen an demokratiepolitischen Standards, um exakt 213.531,64 Euro an Steuergeldern zu viel für das Desinformationsprojekt am rechten Rand, das gegen Bares auch Auftragsjournalismus betreibt!