April 1942: Im nordfranzösischen Dorf Ascq setzen Offiziere der 1. SS-Panzer-Division „Leibstandarte SS Adolf Hitler” zu einer Vergeltungsaktion an und ermorden 86 Männer aus dem Dorf. Mit dabei auf Seiten der Mörder: der damals 21-jährige Karl Münter. Er wurde dafür 1949 von einem französischen Gericht zu Tode verurteilt. Das Urteil wurde nie vollstreckt, bis heute hat Münter keine Strafe verbüßt, er lebt unbehelligt in Deutschland. Bei Neonazis ist er zu einem Star avanciert. Anfang November 2018 referierte Münter vor rund 120 Gleichgesinnten im Haus des stellvertretenden NPD-Vorsitzenden Thorsten Heise. Im April 2018 waren dort zwei Journalisten angegriffen und verletzt worden – ob in Tötungsabsicht, ist nun Gegenstand eines Gerichtsverfahrens.
Münter gab Panorama ein Interview, das nun möglicherweise juristische Konsequenzen hat, wie Panorama meldet: „Bei der Staatsanwaltschaft Hildesheim sind mittlerweile fünf Strafanzeigen gegen den 96-Jährigen eingegangen. Wegen seiner Aussagen in dem Beitrag prüft die Behörde darüber hinaus auch von Amts wegen ein Ermittlungsverfahren, wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Christina Pannek, Panorama bestätigte.”