FPÖ Salzburg: Jähes Ende einer blauen Karriere

Am Ende ging’s dann schnell. Nach­dem Simon Heilig-Hof­bauer. Land­tagsab­ge­ord­neter der Grü­nen in Salzburg, am Dien­stag, 8. Mai abends auf sein­er Face­book-Seite ein nation­al­sozial­is­tis­ches Beken­nt­nis-Post­ing des FPÖ-Funk­tionärs und RFJ-Obmanns Markus Hüt­ten­mey­er veröf­fentlicht hat­te, gin­gen am näch­sten Tag früh­mor­gens die Salzburg­er RFJ-Web­seite und das Face­book-Kon­to von Hüt­ten­mey­er offline. Mit­tags erfol­gte dann der Rücktritt.

Markus Hüt­ten­mey­er war so etwas wie ein Jungstar der Salzburg­er Frei­heitlichen: Ort­sob­mann und Gemein­der­at der FPÖ in Lofer, Lan­desvor­sitzen­der der Frei­heitlichen Jugend, Kan­di­dat der FPÖ für die Nation­al­ratswahl 2017 und für die Salzburg­er­Land­tagswahl 2018. Allerd­ings hat er vor Jahren ein Post­ing ver­fasst, in dem er den NS-Ide­olo­gen Han­sjörg Män­nel zitiert:

„Weltan­schau­ung ist die Anschau­ung vom Sinn des Lebens auf dieser Erde. Für uns Nation­al­sozial­is­ten darf das Beken­nt­nis zu ein­er Weltan­schau­ung niemals zur Phrase wer­den, son­dern es muss uns zu ein­er fes­ten Charak­ter­hal­tung verpflichten.“

Hüt­ten­mey­er war, als er das Post­ing 2009 auf sein Face­book-Kon­to stellte, 15 Jahre alt. Die Entschuldigung „Jugend­sünde“ gilt aber nur dann, wenn erkennbar wäre, dass sich jemand deut­lich von seinen jugendlichen Ansicht­en dis­tanziert, sie löscht, aber trotz­dem dazu Stel­lung nimmt. Als Hüt­ten­mey­ers Post­ing öffentlich wird, fordert ihn der Antifaschist Sascha Thaler zu ein­er Stel­lung­nahme auf.

Da will Hüt­ten­mey­er zunächst ein­mal nichts von seinem Post­ing wis­sen: “Mir ist das Post­ing nicht bekannt …“

Kurz darauf eine ver­steck­te und etwas wehlei­di­ge Kor­rek­tur: „Dann werde ich die Kon­se­quenz für mein ange­blich­es Han­deln mit 15 natür­lich tra­gen. Sollte sich der ver­dacht bestätigen.“

Natür­lich wusste Hüt­ten­mey­er zu diesem Zeit­punkt, dass er nicht nur dieses Post­ing, son­dern allein 2009 auf Face­book noch andere, allerd­ings nur für Fre­unde ein­se­hbare Post­ings getätigt hatte.



Dazu kom­men noch Videos auf YouTube, die zumin­d­est auf eine sehr großdeutsche Ein­stel­lung schließen lassen.

Als dann am 9. Mai mor­gens die Web­seite des RFJ Salzburg wegen „Wartungsar­beit­en“ vom Netz genom­men wurde …

… und das Face­book-Pro­fil von Hüt­ten­mey­er gelöscht wurde, war schon klar, dass sich etwas tut.

Am frühen Nach­mit­tag des 9. Mai erk­lärte Hüt­ten­mey­er seinen Rück­tritt aus allen Funk­tio­nen und ein FPÖ-Parteis­prech­er, dass so ein Gedankengut nichts in der FPÖ ver­loren habe.

Mit­tler­weile ist der RFJ mit sein­er Web­seite wieder online, allerd­ings ohne Kom­men­tar zu seinem Vor­sitzen­den und dessen Rück­tritt. Auch auf der Face­book-Seite hat die Frei­heitliche Jugend Salzburg zu diesem doch recht ein­schnei­den­den und beze­ich­nen­den Ereig­nis bish­er nichts zu sagen. Unbe­deu­ten­der Einzelfall sozusagen.