Schüssen auf Asylunterkunft folgt Hetze

In der Nacht auf 27. August, wur­den auf eine Asy­lun­terkun­ft in der Gemeinde Rose­nau am Hengst­pass (OÖ) Schüsse aus ein­er Schrot­flinte abge­feuert. Ver­let­zt wurde bei dem Anschlag nie­mand von den 15 Flüchtlin­gen, unter ihnen zwei min­der­jährige Kinder und eine schwan­gere Frau. Während in der kleinen Gemeinde Betrof­fen­heit herrscht, gibt es in den sozialen Medi­en Jubel über den feigen Anschlag.

Zwei Schrot­ladun­gen, die ver­mut­lich aus einem älteren schwarzen Auto abge­feuert wur­den, durch­schlu­gen am Son­ntag, 27.8. um 2.10h in der Nacht, die Ein­gangstür der Unterkun­ft. Die Bewohner­In­nen der Unterkun­ft ste­hen eben­so unter Schock wie der Bürg­er­meis­ter der kleinen Gemeinde, der überzeugt ist, dass die Täter nicht aus der Gemeinde kom­men. Der Kro­ne OÖ (28.8.2017) erk­lärte er: „Die Tat ist schändlich und hat uns alle sehr erschüt­tert“.

Obwohl es bis­lang noch keine Hin­weise auf die Täter gibt, leg­en die Umstände des Anschlags ein frem­den­feindlich­es Motiv hin­ter dem Anschlag nahe. Liest man diverse Post­ings in den sozialen Medi­en, so wird der Anschlag von den aller­meis­ten ger­adezu bejubelt.

Auf der Face­book-Seite von „lau­mat“, einem pri­vat­en Welser Nachrich­t­en­di­enst, über­bi­eten sich einige Pos­terIn­nen ger­adezu in wider­lich­er Hetze.

Die Mel­dung über den Anschlag kom­men­tiert San­dra K. zunächst mit „brav“ und erhält dafür bin­nen kurzem 29 Likes. Als sie dafür kri­tisiert wird, set­zt sie nach: „Und wer da nu dage­gen redet….hat an gewalti­gen schaden u null Ahnung!!!“.

Nach­dem San­dra K. von der „laumat“-Administration gelöscht wird, übern­immt Corin­na M.: „wer weiß was die angestellt haben“.

Emir S. fragt vor­sichtig: „Recht­fer­tigt das schüsse?“, worauf Corin­na M. antwortet „hmmm … dür­fen sie frauen verg­walti­gen, kinder betatschen und mor­den?“.

Ver­gle­ich­sweise ruhig bleibt es auf der Face­book-Seite der OÖ Kro­ne, Nur das dümm­liche Post­ing von Thomas A. sticht her­vor: „Haha da bekom­men die mal was von der eige­nen medi­zin“.

Auf der Face­book-Seite von „Öster­re­ich“ (oe24.at) wird offen­sichtlich wenig bis gar nicht mod­eriert. Dort kann sich neben etlichen Post­ings, in denen wahlweise die „linke Antifa“ oder eine Fehde im „Dro­gen-Mafia-Asyl-Milieu“ als Täter bzw. Motiv aus­gemacht wer­den, sog­ar das ver­mut­lich strafrechtlich rel­e­vante Post­ing von Andy R. hal­ten: „nicht schiessen glei spren­gen“.

Nicht weit­er über­raschend — Andy R. ist offen­sichtlich ein beken­nen­der FPÖ- Fan. Eher über­raschend ist dann schon, dass sich inmit­ten der Het­z­post­ings auf laumat.at eine Tan­ja T. als FPÖ-Anhän­gerin mit dem fol­gen­den Post­ing zu Wort meldet: „Wer da klatscht oder sich freut sollte sich bitte drin­gend psy­chol­o­gis­che Hil­fe suchen“.
Eine ein­same Stimme zwis­chen vie­len recht­en Het­zerIn­nen– aber immerhin!