„Zur Zeit“ verschwörungstheoretisch

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In ihrer Aus­ga­be von Ende Juni schlägt die von Andre­as Möl­zer und Wal­ter Sele­dec her­aus­ge­ge­be­ne „Zur Zeit“ ein­mal mehr ver­schwö­rungs­theo­re­ti­sche Töne an. Die Anläs­se lie­fern die Abschaf­fung der 500-Euro-Bank­no­te und das Atten­tat auf die bri­ti­sche Labour-Abge­ord­ne­te Joan­ne Cox vom 16. Juni.

Es ver­dich­te­ten sich die Indi­zi­en, dass „auf Geheiß von ganz oben“ die Abschaf­fung des Bar­gelds betrie­ben wer­de, um so „die Vor­aus­set­zun­gen für eine Ent­eig­nung der Bür­ger“ zu schaf­fen. Zur sel­ben The­ma­tik äußert sich auch Her­aus­ge­ber Möl­zer hoch­selbst: Der Umstieg auf Plas­tik­geld sol­le die Men­schen „in noch höhe­rem Maße“ zur „hilflose(n) Manö­vrier­mas­se für die Mäch­ti­gen“ machen. Wenig über­ra­schend ver­or­tet Möl­zer die­se im anony­men Hin­ter­grund: Es stel­le sich die Fra­ge, „wer das alles plant. Ist es wirk­lich nur der ein­fäl­ti­ge Herr [EU-Kom­mis­sar Frans] Tim­mer­mans und der wein­se­li­ge Herr [EU-Kom­mis­si­ons­prä­si­dent Jean-Clau­de] Jun­ckers (sic)?“ (Zur Zeit 25/2016, S. 4)

Wei­ter hin­ten im Heft wer­den Par­al­le­len zwi­schen Tho­mas Mair, dem Mör­der von Jo Cox, dem öster­rei­chi­schen Brief­bom­ber Franz Fuchs und Lee Har­vey Oswald gezo­gen: Sowohl bei Fuchs als auch bei Oswald gäbe es „Indi­zi­en, dass ihre Taten von Geheim­diens­ten gelenkt wur­den“. Im Fall Fuchs hät­te damit der Auf­stieg der FPÖ gebremst wer­den sol­len, Oswald sei von CIA und dem mili­tä­risch-indus­tri­el­len Kom­plex gedun­gen wor­den, einen vor­zei­ti­gen Abzug der Ame­ri­ka­ner aus Viet­nam abzu­wen­den (Zur Zeit 25/2016, S. 23).