Rangersdorf (Kärnten): „Sieg Heil“ bei der Feuerwehr?

Beim Bezirk­swet­tbe­werb der Frei­willi­gen Feuer­wehren (FF) haben in Flattach/Mölltal Feuer­wehrleute Nazi-Parolen gesun­gen und wur­den deshalb in ein­er Sachver­halts­darstel­lung angezeigt, berichtet der ORF Kärn­ten. Bei den Verdächti­gen han­delt es sich um Mit­glieder der Wet­tkampf­grup­pen 9 und 10 der FF Rangers­dorf. Sie sollen schon früher durch Gewalt, Raufer­eien und ein­schlägige Post­ings aufge­fall­en sein, so der Zeuge zum ORF.

Die Verdächti­gen, „eine Gruppe junger Her­ren (20–25 Jahre alt)“, haben laut der Sachver­halts­darstel­lung „mehrfach im Chor, voller Überzeu­gung, und in voller Laut­stärke“ den bekan­nten Spruch „Sieg Heil“ an der Bar gerufen. Mehrere Minuten lang. Zunächst nur wenige, hät­ten am Ende zwis­chen zehn und fün­fzehn Män­ner daran teilgenom­men, so der Zeuge, den die „Kleine Zeitung“ mit fol­gen­den Sätzen zitiert: „Ich bin wirk­lich über­rascht, dass kein­er der anwe­senden Feuer­wehrmän­ner und anderen Besuch­er etwas gesagt hat“ und „Dass die Sieg-Heil-Rufe kein­er gehört hat, kann ich mir nicht vorstellen.“

Der Ver­fas­sungss­chutz Kärn­ten, an den die Sachver­halts­darstel­lung gerichtet war, erk­lärte, dass noch am Mon­tag, 20.6., mit Befra­gun­gen begonnen werde, lieferte allerd­ings gle­ich eine pass­able Recht­fer­ti­gung für die Verdächti­gen mit: „Wenn Nazi-Parolen unter sehr starkem Alko­hole­in­fluss gerufen wer­den, seien sie milder zu bew­erten, sagte Ver­fas­sungss­chützer May­er.“ (ORF Kärn­ten) Was da wohl bei den Befra­gun­gen her­auskom­men wird?

Der Lan­des­feuer­wehrkom­man­dant sprach zwar von harten Kon­se­quen­zen, soll­ten die Vor­würfe stim­men, ver­sicherte aber gle­ichzeit­ig etwas schwammig, es werde keinen Auss­chluss geben, wenn er rechtlich nicht fundiert sei. Wie soll man das inter­pretieren? Wenn es zwar „Sieg Heil“-Rufe gab, die aber aus irgendwelchen Grün­den nicht zu ein­er Verurteilung führen soll­ten, dann passiert nichts?