Wilde Drohungen
Josef L. sollte eigentlich schon längst vor einem Strafrichter stehen. Im Vorjahr, am 27.6.15 hatte er auf der Seite der FPÖ Heidenreichstein Postings wie dieses veröffentlicht: „Ich hätte da eine Unterkunft…Mauthausen und wenn dieses pack da nicht rein wollen (sic!), dann ab ins meer…“
Als das Posting auf „Eau de Strache” veröffentlicht und ihm mit Anzeige wegen Verhetzung gedroht wurde, beschimpft L. die „Verräter“, den „Abschaum“. Jetzt kommentiert Josef L. das Ergebnis der Bundespräsidentenwahl so: „den verrat und betrug werden die roten und grünen noch sehr bedauern. Es ist noch nicht zu ende.“
Was da noch nicht zu Ende ist, bleibt offen. Andere werden deutlicher, etwa Herbert Z.: „Jeder der noch halbwegs Österreicher ist soll zeigen dass wir uns wehren.“ Oder Dagmar: „An alle Grünwähler auf dieser Seite. Ihr seid die Schande von Österreich. Aber wir schaffen es trotzdem, euch auszurotten. Früher oder später fällt ihr.“
Günther kommt mit den Wörtern nicht gut zurecht, aber es ist trotzdem klar, was er will: „Mir is egal ich mache Selbstjustiz hab heute kommt mir ein asylus oder irgendwer zu nahe“
Ein altbewährter Nazi wie Andreas hat da schon etwas konkretere Vorstellungen: “freunde und kameraden ihr müsst euch mehr bei den diversen linken seiten herumtummeln und gründet endlich banden die agieren und notfalls zuschlagen. Auf die fpö kann ich mich nicht verlassen. Ab jetzt heißt es kämpfen“
Auf der Facebook-Seite von Heinz-Christian Strache war bis heute (24.5.) mittags ein Kommentar zu lesen, in dem ein User Christian die Wohnadresse von Alexander Van der Bellen veröffentlichte. Marvin K. postete dazu: „Anschläge bitte auf diese Adresse“ – mit einem Smiley. Der Kommentar wurde erst nach Aufforderung gelöscht.
➡️ derstandard.at (24.5.16): „Gewaltlaufrufe gegen Van der Bellen auf Facebook“