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Hausdurchsuchung bei Kandidat Pati

Beim Kan­di­da­ten der FPÖ Zams für die Gemein­de­rats­wahl am 28. Febru­ar, Patrick Ober­pran­ta­cher, hat es kurz nach der Wahl eine Haus­durch­su­chung gege­ben. Das bestä­tig­te die Staats­an­walt­schaft Inns­bruck auf Nach­fra­ge. Haus­durch­su­chun­gen wer­den übli­cher­wei­se bei Ermitt­lun­gen wegen des Ver­dachts auf NS-Wie­­der­­be­­tä­­ti­­gung durch­ge­führt. Die Grü­nen Tirol haben von den brau­nen Umtrie­ben des FPÖ-Fun­k­­tio­­närs erfah­ren und sie öffent­lich gemacht. […]

9. Mrz 2016

Erst am Tag vor der Wahl berich­te­ten die Lokal­me­di­en über den Goeb­bels-Fan „Pati“ Ober­pran­ta­cher. Zu spät, um Wäh­le­rIn­nen noch davon abhal­ten zu kön­nen, die FPÖ Zams zu wäh­len. Die fuhr einen ordent­li­chen Wahl­er­folg ein (auch, weil eine Bür­ger­lis­te nicht mehr antrat), leg­te von zehn auf 28 Pro­zent zu und hät­te damit auch den „Pati“, der am aus­sichts­lo­sen vier­ten Lis­ten­platz kan­di­diert hat­te, in den Gemein­de­rat gespült.

Weil der „Pati“ aber ein Stra­che-Foto mit einem Goeb­bels-Zitat aus des­sen berüch­tig­ter Sport­plast-Rede gekrönt hat­te, erklär­te der FPÖ-Lan­des­ob­mann Abwerz­ger noch am Wahl­abend: „Der Kan­di­dat hat sei­ne Funk­tio­nen ruhend gestellt und erklärt, dass er sein Man­dat nicht anneh­men wird.” (Öster­reich, 5.3.16)

Zu die­sem schlich­ten Satz gibt es meh­re­re Ver­sio­nen. Die eine lau­tet, der „Pati“ habe auch sei­ne Par­tei­mit­glied­schaft ruhend gestellt, die ande­re, er habe nur sei­ne Par­tei­funk­tio­nen – „Pati“ ist oder war Kas­sier der FPÖ Zams – ruhend gestellt, und die drit­te Ver­si­on lau­tet, er habe nur vor­über­ge­hend auf sein Man­dat im Gemein­de­rat ver­zich­tet. Lässt sich da Genaue­res in Erfah­rung bringen?

Sicher ist nur, dass der „Pati“ auf der Sei­te der Zam­ser FPÖ noch immer als Kas­sier aus­ge­wie­sen wird. Der Obmann der Zam­ser FPÖ, Mathi­as Veni­er, hat­te nach der Gemein­de­rats­wahl eine vom Lan­des­ob­mann Abwerz­ger doch deut­lich abwei­chen­de Ver­si­on für den Erfolg der FPÖ in Zams in Umlauf gebracht: „Aus einem Man­dat wur­den vier gemacht. Das zei­ge, dass die Frei­heit­li­chen auf die rich­ti­gen The­men und die rich­ti­gen Kan­di­da­ten gesetzt haben.“ (Ober­län­der Rund­schau, 2.3.16)


FPÖ Zams Ober­pran­ta­cher Patrick

Ruhend gestellt hat der rich­ti­ge Kan­di­dat „Pati“ jeden­falls sein Face­book-Kon­to. So lässt sich aus dem gesi­cher­ten Nach­lass nur bruch­stück­haft dar­stel­len, dass den „Pati“ nicht nur ein unge­ahn­tes his­to­ri­sches Inter­es­se mit den Nazis ver­bun­den hat, son­dern noch viel mehr. Nicht nur der schon zitier­te Goeb­bels-Spruch, den der „Pati“ sei­nem Chef gewid­met hat („Nun, Volk steh auf, und Sturm brich los“), son­dern auch der brau­ne Humor.


Spruch aus Joseph Goeb­bels Sportpalastrede

Noch im Novem­ber 2015 ver­link­te der ruhend gestell­te Gemein­de­rat und FPÖ-Funk­tio­när zu der Fake-Mel­dung, wonach der Nach­rich­ten­sen­der n‑tv gemel­det habe, dass „Fred­dy Quinn soeben in Öster­reich fest­ge­nom­men“ wor­den sei, weil er vor Hit­lers Geburts­haus gesun­gen habe: “Jun­ge komm bald wie­der….“.

So was gefällt dem Pati halt, weil’s so lus­tig ist. Mit Rex, dem „gr.dt.Schäferhund, des­sen Ehre abso­lu­te Treue und Ver­läss­lich­keit heißt“, ver­bin­den ihn hin­ge­gen tie­fe Gefüh­le. Das mit der Ehre war frü­her ein­mal so ähn­lich auf einem Kop­pel­schloss, aber von die­ser Geschich­te hat der Pati sicher kei­ne Ahnung!

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