Zunächst ist vom „Pflanz“ durch „Mutti Merkel“ die Rede in dem Beitrag der FPÖ Stockerau vom 24. Oktober. Die Menschen würden hergelockt durch falsche Versprechen und Hoffnungen. Der brutale Krieg, der die Menschen aus ihren Wohnungen gebombt hat, wird im gesamten Beitrag nicht einmal erwähnt. Stattdessen wird denen, die vor Krieg und Zerstörung flüchten, auch noch vorgehalten, dass sie ihre „Mentalität“ und „Überlebensstrategie“ von zuhause mitnehmen und „mit Fäusten und Waffen auch weiterhin, nun aber auf unserem Boden“ austragen würden.
Natürlich fehlen auch die üblichen rechtsextremen Topoi wie „Kulturbereicherer“ und „Gutmenschen“ nicht neben solchen perfiden Unterstellungen. Unzweifelhafter Tiefpunkt ist aber der Satz über die Parasiten, den wir hier wegen des Kontextes mit dem vorhergehenden und nachfolgendem zitieren:
Ob dieses „Pflanzen“ von Mutti Merkel wird sich bald sehr großer Unmut unter den „Gästen“ breit machen: Zu viele Parasiten töten nämlich den Wirt! Da muss man kein Studierter sein, um zu wissen, dass jedes weitere Maul, das gefüttert werden will, die eigene Portion am fremden Kuchen kleiner werden lässt, außer man hat so schlicht gedacht, dass man der Einzige auf weiter Flur ist…?
Die Parasiten und ihr Wirt – eine klassische NS-Metapher bei Menschen. Da gibt es nichts zu rütteln. Da hilft auch keine Ahnungslosigkeit oder die Klage, dass man sich falsch verstanden fühlt. Das schon gar nicht: „Mit dem Wirten meinte ich das gesamte zwischenmenschliche System und als Parasit die Menschen ganz allgemein“, erklärte die Verfasserin , die FPÖ- Fraktionschefin Sabina Kracher den „NÖN” (29.10.25). Der FPÖ-Chef von Stockerau, Wolfgang Mayer, steht noch deutlicher hinter dem unsäglichen Vergleich von Flüchtlingen mit Parasiten als die Verfasserin: „Jeder kann seine Meinung äußern. Wenn man sich die aktuelle Situation anschaut, ist die Aussage für mich in Ordnung.“ (NÖN)