Der Angeklagte, der in der Vorwoche wegen Verhetzung vor dem Landesgericht Klagenfurt stand, hat schon Vorstrafen wegen Einbruchsdiebstahl und Sachbeschädigung. In den letzten vier Jahren hat der 23-Jährige aus dem oberen Drautal insgesamt vier Monate gearbeitet und ansonsten hauptsächlich von Arbeitslosenunterstützung gelebt. Das hinderte ihn trotzdem nicht daran, gegen die zu hetzen, deren Situation noch schlechter ist als seine.
Als eine syrische Flüchtlingsfamilie über ein Inserat eine Wohnung sucht, explodiert der Mann aus dem oberen Drautal auf Facebook:
„Die Ausländer bekommen bei uns alles bezahlt, unseren eigenen Leuten hilft niemand. Darum gehören die erschossen, dass niemand mehr nachkommt“.
In der polizeilichen Einvernahme blieb er dabei: den Ausländern würde das Geld nachgeworfen, während die Österreicher benachteiligt würden. Eine ziemlich kühne Behauptung angesichts seiner eigenen Situation. Vor Gericht bezeichnete er seine Sätze als „Blödsinn“ und war im übrigen geständig.
Der Richter konnte deshalb auch kurzen Prozess machen. Nach einer engagierten Belehrung wurde die Verhandlung nach zehn Minuten mit einem Schuldspruch beendet: neun Monate Haft, bedingt auf drei Jahre. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
(Quelle: ORF Kärnten, Kleine Zeitung)