Flagge des Bataillon Asow mit der Wolfsangel. Symbol der pro-nationalsozialistischen Jungmannschaft der 30er Jahre. Beliebt bei rechtsextremen und neonazistischen Organisationen, deswegen in Deutschland verboten
Der ukrainische Präsident Poroschenko hat zuletzt im März angekündigt, dass er die Freiwilligenbataillone in Zukunft „stärker unter Kontrolle bringen und keine Privatarmeen zulassen“ wolle. Vom Ergebnis dieser Bemühungen des Präsidenten ist, abgesehen von der Absetzung des Oligarchen und Finanziers von Freiwilligenbataillonen Kolomojski als Gouverneur nichts Näheres bekannt.
Die bisherigen Versuche, die Freiwilligenbataillone zu zähmen, waren zumeist mit lukrativen Job-Angeboten an deren Führer verbunden – eine mehr als problematische Strategie.
„Rechter Sektor”
In der „Furche“ beschäftigt sich der unabhängige Journalist Andre Eichhofer mit der Gewalt, die in den umkämpften Gebieten der Ostukraine von den rechtsextremen ukrainischen Milizen ausgeht: Misshandlungen, Entführungen und Beraubungen von Zivilisten gehören genauso zu ihrem Repertoire wie zu dem der prorussischen Separatisten.
Abgesehen von den detaillierten Schilderungen der Gewalt gegen Zivilisten durch die rechten Milizen stellt der Bericht der „Furche“ auch ihren Umfang dar:
Über 50 Freiwilligenbataillone kämpfen neben der Armee aufseiten Kiews. Die Truppen finanzieren sich selbst und sind teilweise besser ausgerüstet als das Militär. Einige Verbände werden von Oligarchen gesponsert, wie das Dnipro-1-Bataillon, hinter dem der Magnat Igor Kolomoiski steht.
Auch der „Rechte Sektor” stellt zwei Kampfeinheiten, das Fünfte und das Neunte Bataillon. Die Gruppe ist antieuropäisch und hat in der Ukraine nur wenig Rückhalt. Ihr Vorsitzender Dimitri Jarosch erreichte bei den Präsidentenwahlen weniger als ein Prozent der Stimmen. Doch ausgerechnet Jarosch, der Anführer der Rechten, wurde Anfang April zum Berater des Verteidigungsministers ernannt. (Die Furche, 23.4.15)