Auf rechten (prorussischen) Verschwörungsblogs kursiert eine Version, in der die rechtsextremen ukrainischen Freiwilligenbataillone vom ukrainischen Präsidenten (und Oligarchen) Petro Poroschenko geführt würden, der wiederum vom Oligarchen Igor Kolomojski kontrolliert würde, Jetzt hat Poroschenko aber Kolomojski abgesetzt.
Formal hat Kolomojski, einer der mächtigsten Oligarchen der Ukraine, der etliche Freiwilligenbataillone finanziert, selbst um seine Entlassung als Gouverneur von Dnipropetrowsk gebeten. Tatsächlich war es aber ein Coup des Präsidenten Poroschenko, der einen günstigen Zeitpunkt optimal genützt und erklärt hat: „In diesem Land gibt es keinen Platz für Privatarmeen.” Schön wär’s!
„Rechter Sektor”
Zuvor hatten Angehörige eines von Kolomojski finanzierten Freiwilligenbataillons die Zentralen der von ihm kontrollierten Firmen UkrTansNafta und Ukrnafta besetzt. Damit wollte sich Kolomojski offensichtlich gegen einen Beschluss des ukrainischen Parlaments, der Rada, wehren, die dem Staat wieder die Kontrolle über die Energieunternehmen sichert. Deutlich wird, dass die Freiwilligenbataillone, die bislang weitgehend vom Mythos der nationalen Verteidigung gegen die Russen lebten, ziemlich profane Söldnertruppen von Oligarchen sind und auch deren Kommando unterstehen.
Einstweilen scheint Kolomojski nur politisch entmachtet, noch nicht aber ökonomisch. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ bringt nun Dokumente ins Spiel, die anscheinend von Valentyn Naliwajtschenko, dem Chef des ukrainischen Geheimdienstes SBU (und Gegenspieler von Kolomojski) stammen und belegen sollen, dass dessen Söldnertruppen gerade dabei waren, „im ostukrainischen Kampfgebiet ein Netz von Erpressung und Gewalt zu errichten, das auch vor Entführungen und Raub nicht zurückgeschreckt sein soll“.
Folgt man den Anschuldigungen, dann haben Kolomojski und dessen Helfer vom „Rechten Sektor“ aber innerhalb der Freiwilligenverbände bereits Kommandostrukturen aufgebaut, die dazu befähigt hätten, andere Großoligarchen wie Achmetow auszuschalten .